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Die 7 Suenden

Die 7 Suenden

Titel: Die 7 Suenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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garantiert das Herz brechen würde, wenn sie ihn ließ, aber sie hatte keine Zeit, nicht für ein bisschen Vergnügen und schon gar nicht für ein gebrochenes Herz. Morgen früh stand eine Konferenzschaltung mit Parisi und dem Bezirksstaatsanwalt bevor, sie musste sich dringend auf die nächste Runde des dieswöchigen Jahrhundertprozesses vorbereiten und früh ins Bett. Um zu schlafen.
    Aufgeregt näherte sich Twilly dem Höhepunkt seiner Geschichte. »Jetzt hat die Staatsanwaltschaft also den Brief, den Joey Flynn an ihre beste Freundin geschrieben hat, und au ßerdem stellt sich heraus, dass sie auch ihrer Frisöse erzählt hat, dass sie Angst hat, dass Luke sie umbringen will.«
    »Ich sterbe gleich«, sagte Yuki. »Erzähl mir auf der Stelle, was passiert ist, Jason. Ich muss in zehn Minuten ins Bett, und dann musst du gehen.«
    »Komm doch her und setz dich für diese zehn Minuten noch neben mich«, sagte er.
    Yuki spürte, wie ihr Herz anfing zu wummern. Und sie spürte noch etwas anderes: die Gegenwart ihrer verstorbenen Mutter, überall - in den Möbeln, in ihrem Bild an der Wand -, und sie wusste, dass ihre Mom wollen würde, dass
sie dem Fremden eine gute Nacht wünschte und ihn zur Tür brachte.
    Yuki stand auf und setzte sich neben Jason Twilly.
    Twilly legte den Arm um sie, beugte sich vor und küsste sie. Yuki erwiderte seinen Kuss, versenkte ihre Finger in seinen Haaren und spürte ein plötzliches heißes Verlangen durch ihren Körper jagen. Es war unglaublich! Aber irgendwann im Verlauf des zweiten Kusses, als Jasons Hand ihre Brust streichelte, zog sie sich zurück, keuchend und mit geröteten Wangen, während ihre Verwirrung sich in Gewissheit verwandelte.
    Sie war noch nicht bereit dazu. Es war noch zu früh.
    Yuki senkte den Kopf, wich Twillys Blicken aus, als dieser die Hand nach ihr ausstreckte, und schob sich eine glänzende Haarsträhne hinter das Ohr.
    Als ob nichts gewesen wäre, fuhr er fort: »Der Richter hat aber Joeys Brief an ihre beste Freundin nicht als Beweismittel zugelassen, mit der Begründung, es handele sich um einen Bericht aus zweiter Hand, da der Angeklagte, in diesem Fall Luke Flynn, das Recht habe, seiner Anklägerin direkt gegen überzutreten.«
    »Nur, dass die Anklägerin in diesem Fall schon tot war«, sagte Yuki.
    »Richtig. Die Aussage von Joeys Frisöse hat er jedoch zugelassen. Lukes Rechtsanwalt hat daraufhin eine heftige Auseinandersetzung angefangen und wollte erreichen, dass auch die Aussage der Frisöse als Bericht aus zweiter Hand gewertet wird. Hat aber nichts genützt, und Luke wurde verurteilt.«
    »Das ist ja ziemlich erstaunlich.«
    »In der Tat«, entgegnete Jason. »Lukes Rechtsanwalt hat sich an den Obersten Gerichtshof des Staates Tennessee gewandt, und acht Monate später wurde das Urteil aufgehoben. Während wir hier sitzen und uns unterhalten, lebt Luke
Flynn mit seiner neuen Frau und den gemeinsamen Kindern in Louisville und baut Küchenschränke«, sagte Twilly. »Als hätte es Joey Flynn niemals gegeben.«
    »Lass mich raten: Die Geschichte ist im Sand verlaufen. Und du musstest entweder das Buch zu Ende schreiben oder den Vorschuss zurückgeben«, sagte Yuki, die langsam wieder zu Atem kam.
    »Ganz genau. Also habe ich Blue Northern geschrieben, benannt nach Joeys Lied, und es wurde ein totaler Flop. Aber anschließend hatte ich mit Malvo Erfolg und danach mit Rings on Her Fingers . Und dieses Buch jetzt, die erschütternde Geschichte vom Leben und Sterben des Michael Campion, erzählt aus der Sicht der bezaubernden... oh, Gott, Yuki …«
    Jason zog Yuki an sich und küsste sie noch einmal, und als sie sich wehrte, als sie sagte »Nein, ich kann nicht«, hielt er sie noch fester, so lange, bis Yuki aufsprang und ihn wegschob und den Kaffeetisch zwischen sich und ihn brachte.
    Twillys Miene verfinsterte sich. Er war wütend, und sie wusste warum: Er hatte ihre Begierde erkannt, aber nicht, wie sehr er ihr Angst machte.
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Ich bin einfach nicht...«
    »Sei doch kein Trauerkloß, sei lieber ein Gute-Laune-Keks«, fiel Twilly ihr ins Wort. Sein schiefes Grinsen wirkte gezwungen, und er stand auf, folgte ihr in die Zimmermitte und streckte erneut die Hände nach ihr aus, während sie vor ihm zurückwich.
    Gute-Laune-Keks? Was war denn bloß in ihn gefahren?
    Yuki ging über den blassgrünen Teppich bis zur Tür, machte sie auf und sagte: »Gute Nacht, Jason.«
    Jason Twilly rührte sich nicht von der Stelle.
    »Was ist

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