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Die 7 Suenden

Die 7 Suenden

Titel: Die 7 Suenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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orangefarbenen Overall spazieren, als sei er von Versace persönlich geschneidert worden. Sie war die dritte und letzte der von Yuki befragten Gefängnisinsassinnen, die wegen Drogenhandels, Prostitution oder beidem im Bezirksgefängnis saßen und ebendort Junie Moon kennen gelernt hatten. Zwar wurden die Aussagen von Knastschwestern generell mit Misstrauen oder gar als völlig wertlos betrachtet, aber Yuki hoffte, dass die praktisch identischen Angaben dieser drei Frauen Junie Moons Geständnis untermauern konnten.
    Yuki fragte Tanya Brown: »Hat die Anklagevertretung Ih nen als Gegenleistung für Ihre Aussage irgendwelche Angebote gemacht?«
    »Nein, Madam.«
    »Wir haben Ihnen also nicht versprochen, Sie in ein anderes Gefängnis zu verlegen, Ihnen einen Teil Ihrer Strafe zu erlassen oder Ihnen eine bessere Behandlung oder mehr Privilegien zuteilwerden zu lassen?«
    »Nein, Madam. Sie haben gesagt, dass ich nichts dergleichen kriege.« Tanya Brown wackelte mit dem Hintern, schenkte sich ein Glas Wasser ein, lächelte den Richter an und kam wieder zur Ruhe.
    »Also gut dann, Ms. Brown«, sagte Yuki. »Kennen Sie die Angeklagte?«
    »Ich würde nicht sagen, dass ich sie wirklich kenne , aber
wir haben für eine Nacht in der gleichen Zelle im Frauenknast gesessen.«
    »Und hat Ms. Moon Ihnen erzählt, weshalb man sie festgenommen hat?«
    »Ja, na klar, da kommen alle dran.«
    »Und was hat Ms. Moon Ihnen erzählt?«
    »Dass sie auf den Strich geht und dass sie ein Date mit Michael Campion gehabt hat.«
    »Und warum können Sie sich daran noch so gut erinnern?«
    »Wollen Sie mich verarschen? Das war doch... Booaahh . Du hast es mit dem goldenen Prinzen getrieben? Wie war’s denn? Und dann ist im Lauf der Zeit rausgekommen, dass er gestorben ist, gerade als sie es gemacht haben.«
    »Hat Ms. Moon Ihnen das erzählt?«
    »Ja. Sie hat gesagt, er habe einen Herzfehler gehabt, und das ist mir auch mal passiert, aber mein Freier war kein goldener Prinz. Er war ein stinkender, alter Mann und ist auf dem Fahrersitz von seinem Caddy gestorben, und da hab ich einfach die Tür aufgemacht... oh,’tschuldigung.«
    »Ms. Brown, hat Ms. Moon Ihnen auch erzählt, was sie gemacht hat, nachdem Mr. Campion einen Herzanfall hatte?«
    »Da hat sie angefangen zu heulen und hat gesagt, dass sie und ihr Freund die Leiche beiseitegeschafft haben.«
    »Hat sie sonst noch etwas gesagt?«
    »Dass Michael Campion der süßeste Junge gewesen sei, den sie jemals getroffen hat, und wie grässlich es war, dass er am glücklichsten Abend seines ganzen Lebens gestorben ist.«
    Yuki bedankte sich bei der Zeugin und achtete sehr bewusst darauf, nicht mit den Augen zu rollen, als sie sie L. Diana Davis überließ.
    Davis stellte Tanya Brown dieselbe Frage, die sie auch schon Yukis anderen beiden Gefängniszeuginnen gestellt hatte.

    »Hat Ms. Moon in irgendeiner Weise bewiesen, dass sie mit dem so genannten Opfer zusammen gewesen ist? Hat sie beispielsweise irgendwelche körperlichen Besonderheiten beschrieben? Hat sie Ihnen vielleicht ein Souvenir gezeigt? Einen Ring, eine Notiz, eine Haarsträhne?«
    »Häh? Nöö, ich meine: Nein, Madam, das hat sie nicht.«
    »Ich habe keine weiteren Fragen«, sagte Davis, erneut in verächtlichem Tonfall.

52
    Twilly rief bei Yuki im Büro an und fragte sie, ob sie mit ihm im Aubergine, einem angesagten, neuen Restaurant in der McAllister, zu Abend essen wolle. »Ich habe noch so viel um die Ohren«, stöhnte sie, doch dann gab sie nach. »Aber eher am frühen Abend, okay? Das wäre schön.«
    Um sechs füllte sich das Restaurant mit lauten Gästen, die nach dem Essen noch ins Theater gehen wollten, aber sie und Twilly hatten einen kleinen Tisch weitab von der Bar, wo man sich ohne Probleme unterhalten konnte. Manchmal stießen ihre Knie unter dem Tisch aneinander, und Yuki hatte nichts dagegen.
    »Die Davis ist wie eine Landmine«, sagte Yuki und schob mit ihrer Gabel winzige Jakobsmuscheln aus der San Francisco Bay auf dem Teller hin und her. »Geht bei jeder Berührung in die Luft.«
    »Diese Masche wird langsam alt. Keine Angst«, sagte Twilly. »Wahrscheinlich liegt sie jede Nacht wach und macht sich Sorgen, und zwar wegen dir .«
    Yuki lächelte ihren Begleiter an und sagte: »So. Jetzt aber genug von mir.«
    Und sie bat ihn, ihr von seinem ersten Buch zu erzählen.
    »Muss ich? Es hat sich ungefähr zweihundertmal verkauft.«
    »Das ist nicht wahr.«
    »Ist es doch, und das weiß ich deshalb so genau, weil

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