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Die 7 Suenden

Die 7 Suenden

Titel: Die 7 Suenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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viel Wasser bei einem durchschnittlichen Duschvorgang verbraucht wird?«
    »Rund fünfundziebzig Liter, je nachdem.«
    Yuki nickte und sagte zu Charlie: »Also, auf der Basis Ihrer allgemeinen Kenntnisse über Prostituierte und vorausgesetzt, dass Ms. Moon zu Hause ihrem Gewerbe nachgegangen ist, würden Sie mir dann zustimmen, dass sie wahrscheinlich nach jedem Freier geduscht hat, vermutlich sechs bis zehn Mal am Tag, sieben Tage die Woche...«
    » Einspruch «, rief Davis dazwischen. »Der Zeuge wird zur Spekulation aufgefordert. Außerdem möchte ich der Charakterisierung meiner Mandantin durch die Anklagevertretung aufs Schärfste widersprechen.«
    »Euer Ehren«, protestierte Yuki. »Wir alle wissen, dass Ms. Moon eine Prostituierte ist. Ich möchte nur feststellen, dass sie wahrscheinlich eine reinliche Prostituierte ist.«
    »Fahren Sie fort, Ms. Castellano«, sagte Richter Bendinger und ließ das Gummiband an seinem Handgelenk schnalzen. »Aber sehen Sie zu, dass Sie zum Punkt kommen, und zwar heute noch, ja?«
    »Danke, Euer Ehren«, erwiderte Yuki mit süßem Lächeln. »Lieutenant Clapper, könnten Sie mir folgendes Frage beantworten?« Yuki holte tief Luft und setzte zu einer ihrer endlosen
Ohne-Punkt-und-Komma-Fragen an, die sich so langsam zu ihrem Markenzeichen entwickelten.
    »Wenn ein Mensch in einer Badewanne zerstückelt wird und im Verlauf der folgenden drei Monate, die zwischen der Tat und Ihrer Untersuchung der Badewanne liegen, große Mengen Seife, Shampoo und Wasser durch das fünf Zentimeter dicke Abflussrohr fließen - nach meiner Rechnung rund 400 Liter Seifenwasser täglich, wobei wir diese Menge angesichts der Freier, die sauber zurück in ihr Wohnheim oder in ihr Büro oder nach Hause zu ihren Ehefrauen gehen wollen, getrost verdoppeln können, also, selbst wenn Ms. Moon den Sonntag heiligt, komme ich trotzdem auf knapp 100 000 Liter Wasser, bevor die Crime Scene Unit den Abfluss untersucht hat -, könnte also diese Durchflussmenge dafür gesorgt haben, dass sämtliche Spuren der Tat aus der Badewanne weggespült worden sind?«
    »Nun ja, das ist sehr gut möglich.«
    »Danke, Lieutenant. Vielen Dank.«
    Yuki warf Charlie Clapper ein Lächeln zu, und der Richter entließ ihn aus dem Zeugenstand.

74
    Yuki saß neben dem hünenhaften Len Parisi, als Junie Moons schleimiger Zuhälterfreund Ricardo »Ricky« Malcolm im Zeugenstand vereidigt wurde. Yuki wusste, dass Davis einen Kopfgeldjäger eingeschaltet hatte, um Ricky Malcolm zu diesem Auftritt im Zeugenstand zu zwingen, und noch während Malcolm schwor, die Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu sagen, fragte sie sich, ob Davis wirklich glaubte, dass dieser verwahrloste, tätowierte und hässliche Widerling die Geschworenen von irgendetwas würde überzeugen können. Davis stellte Malcolm nun mit selbstbewusster Stimme die ersten, einleitenden Fragen und nahm der Anklage gleich den ersten Trumpf, indem sie Malcolm sagen ließ, dass er schon einmal wegen Drogenbesitzes im Knast gesessen hatte.
    Dann begann sie mit dem ernsthaften Teil der Befragung.
    »In welcher Beziehung stehen Sie zu Ms. Moon?«
    »Ich war ihr fester Freund.«
    »Jetzt nicht mehr?«
    »Wir sind getrennt«, erwiderte Malcolm trocken. »Ich lebe in Tijuana und sie im Gefängnis.«
    Auf den Zuschauerrängen war an mehreren Stellen leises Gekicher zu hören.
    »Wie lange kennen Sie Ms. Moon schon?«, wollte Davis wissen.
    »Müssen jetzt so an die drei Jahre sein.«
    »Und hat Ms. Moon Sie am 21. Januar diesen Jahres gegen halb zwölf Uhr nachts angerufen und Sie gebeten, zu ihr zu kommen, weil einer ihrer Kunden einen Herzanfall hatte?«

    »Nein.«
    »Habe ich Sie richtig verstanden? Sie behaupten also, dass Junie Sie nicht angerufen und Ihnen gesagt hat, dass sie Ihre Unterstützung braucht und dass es um Michael Campion geht?«
    »Ja, Madam. Sie hat mich nicht angerufen.«
    »Hat die Polizei Sie bezüglich der Zerstückelung und Beseitigung von Michael Campions Leichnam befragt?«
    »Ja. Ich habe gesagt, dass ich damit nichts zu tun habe.«
    »Ist das die Wahrheit?«
    Malcolm brach in Lachen aus. »Ja, ja, ich habe die Wahrheit gesagt. Ich habe noch nie irgendjemanden zerstückelt. Ich kann gar kein Blut sehen. Sogar Steaks esse ich nur gut durch . So was Durchgeknalltes habe ich wirklich selten zu hören gekriegt.«
    »Ich stimme Ihnen zu«, sagte Davis. »Ziemlich durchgeknallt.«
    Yuki sprang auf. »Einspruch, Euer Ehren. Ms. Davis’ Meinung ist in diesem Fall

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