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Die 7 Suenden

Die 7 Suenden

Titel: Die 7 Suenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Versicherung zeigte, schaute ich mir die Vitrinen an. Ich war immer noch wie benebelt und rechnete mit nichts, da war mir plötzlich zumute, als hätte mir jemand mit voller Laufstärke »He!« ins Ohr gebrüllt. Direkt vor meinen Augen, in einem mit Seide ausgeschlagenen Kasten, lag Patty Malones Saphir-Halskette.
    »Rich«, sagte ich scharf. »Sieh dir das mal an.«
    Conklin warf einen Blick darauf und ließ Vitale die Vitrine öffnen. Christbaumkugeln klimperten, als Vitale sich durch die Sachen wühlte und Conklin mit seiner Baseballhandschuh-großen Hand die Kette überreichte.
    »Das sollen wirklich echte Saphire sein?«, meinte Vitale unschuldig.
    Conklin legte die Halskette neben die Fotografie und wurde blass um die Nase. Die Übereinstimmung war eindeutig.

    »Woher haben Sie das?«, wollte er von Vitale wissen.
    »So’n junger Kerl hat es vorbeigebracht, ungefähr vor’ner Woche.«
    »Sehen wir uns mal die Aufzeichnungen an.«
    »Moment, bitte«, meinte Vitale und watschelte zurück in seinen Käfig.
    Er wuchtete einen Stapel mit Auktionskatalogen und Büchern über antike Juwelen von seinem Schreibtischstuhl und gab dann etwas in seinen Laptop ein.
    »Da ist es. Ich hab dem Bürschchen hundert Dollar gegeben. Bitte schön. Au, hoppla. Gerade sehe ich, welchen Namen er angegeben hat.«
    Ich warf über Conklins Schulter hinweg einen Blick auf die Empfangsbestätigung, auf der der Name »Clark Kent«, eine Adresse irgendwo in der Mitte der Bucht sowie die Beschreibung einer »blauen Topas-Halskette« zu lesen war.
    » Hat er vielleicht Anzug und Brille getragen? «, brüllte Conklin. » Oder hat er sich zwischendurch die Strumpfhose und den Umhang angezogen? «
    »Ich brauche das Videoband davon«, sagte ich und deutete auf die Kamera, die in einer Ecke an der Decke klebte wie eine rotäugige Spinne.
    Vitale entgegnete: »Das ist ein Vierundzwanzig-Stunden-Band. Da ist er schon längst nicht mehr drauf. Aber ich kann mich so ungefähr an das Bürschchen erinnern, und ich glaube, er war eigentlich nicht so der Strumpfhosen-und-Umhang-Typ. Eher so das Muttersöhnchen aus gutem Haus. Ich glaube, er hat früher schon mal ein paar Comic-Hefte bei mir gekauft.«
    »Fällt Ihnen vielleicht noch was Besseres ein als ›Muttersöhnchen‹?«
    »Dunkle Haare, glaub ich. Eher untersetzt.«
    »Sie müssen aufs Präsidium kommen und sich unsere
Täterkartei ansehen«, sagte ich. »Und sich mit einem Zeichner zusammensetzen.«
    »Gesichter kann ich mir nicht so gut merken«, sagte Vitale. »Das ist so eine Art Behinderung. So was wie’ne Leseschwäche. Ich glaube, ich würde nicht mal Sie erkennen, wenn wir uns morgen wieder über den Weg laufen würden.«
    »Quatsch«, schnitt Conklin ihm das Wort ab. »Wir führen hier eine Morduntersuchung durch, Vitale. Kapiert? Wenn dieser Kerl noch mal hier auftaucht, rufen Sie uns an. Am besten, solange er noch da ist. Und Sie machen sich eine Kopie von seinem Führerschein.«
    »Okay, Boss«, erwiderte Vitale. »Mach ich.«
    »Das ist immerhin etwas«, sagte Conklin, während er den Wagen anließ. »Kelly wird sich freuen, dass sie wenigstens ein Andenken an ihre Mutter zurückbekommt.«
    »Ja, bestimmt«, sagte ich.
    Meine Gedanken wanderten zurück zum Tod meiner eigenen Mutter. Ich wandte mich ab, damit Conklin die Tränen nicht sehen konnte, die mir in die Augen traten.

77
    Chuck Hanni stand mit mir und Joe im feuchten Keller des Hauses, in dem ich einst gewohnt hatte, und führte uns in die Feinheiten der Stromkabelführung des Altertums ein, während das Wasser uns auf die Köpfe tropfte. Die Klappe zum Sicherungskasten stand offen, und Hanni richtete den Strahl seiner Maglite auf eine bestimmte Sicherung.
    »Siehst du diesen Penny, der mit dem hinteren Teil der Sicherung verschmolzen ist?«
    Ich konnte den dunklen Kupferfleck kaum erkennen.
    »Die College-Studentinnen aus dem ersten Stock, kennst du die?«, erkundigte sich Hanni.
    »Bloß vom Grüßen.«
    »Okay, also, anscheinend ist bei denen mit ihren ganzen Haartrocknern und Klimaanlagen und Bügeleisen und was weiß ich nicht alles ständig die Sicherung rausgeflogen. Und euer Hausmeister hatte irgendwann keine Lust mehr, ständig hier rüberzulaufen und die Sicherung auszutauschen, also hat er diesen Penny hier reingeschoben.«
    »Wieso denn das?«
    Chuck erklärte, was genau passierte, wie der Kupferpenny die Sicherung überbrückte und verhinderte, dass sie bei Überlastung durchbrannte. Stattdessen wurde der

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