Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer
Schadwirkungen überprüft wie chemische Mittel.
Dabei belegen die detaillierten Untersuchungen oft eine gute Umweltverträglichkeit. Präparate z. B. mit Neem (Azadirachtin), das von einem tropischen Baum gewonnen wird, schonen die meisten Nützlinge sowie Bienen und gelten als ungiftig für Warmblüter. Ähnlich verhält es sich unter anderem mit Rapsöl und Kaliseife, die allerdings für Fischnährtiere giftig sind. Doch generell gilt auch für solche Mittel: Sie bleiben nur dann »harmlos«, wenn sie genau nach den Anwendungsvorschriften und nur für die ausgewiesenen Anwendungsbereiche eingesetzt werden.
Es gibt auch bedenklichere »Bio«-Mittel. So etwa die Pyrethrine (Pyrethrum), die man aus Chrysanthemenblüten extrahiert. Sie wirken gegen viele Schadinsekten sowie Spinnmilben, können aber auch Nützlinge sowie Lebewesen in Gewässern abtöten und bei falscher Anwendung sogar Warmblüter, also auch Menschen, schädigen. Nicht ganz unproblematisch sind außerdem Mittel mit Paraffin-und Weißölen, Schwefel, Kupfer sowie Essig- und Pelargonsäure, obwohl es sich sämtlich um Naturstoffe handelt.
Dabei muss man allerdings festhalten: Bei den käuflichen Naturstoffpräparaten kennt man recht genau eventuelle Nebenwirkungen, weil sie gründlich untersucht wurden. Das ist bei selbst hergestellten Pflanzenauszügen und Hausmitteln nicht der Fall. Natürlich kann man davon ausgehen, dass etwa Brennnesselbrühe und
Knoblauchtee völlig unschädlich sind. Aber Wermut und Rainfarn beispielsweise enthalten das Nervengift Thujon und sollten mit entsprechender Vorsicht zu Spritzmitteln verarbeitet und angewendet werden. Schmierseife kommt als Pflanzenschutzmittel nur infrage, wenn es sich um reine Kaliseife handelt. Spülmittel oder gar Brennspiritus sind längst nicht für jede Pflanze und für jeden Nützling verträglich und sollten selbst hergestellten Spritzbrühen höchstens mit einigen Tröpfchen zugesetzt werden.
Weißer Belag: Das kann nur Mehltau sein
Wohl jeder Gärtner kennt die typischen Mehltausymptome, z. B. an Rosen, Gurken, Ahorn und Rittersporn: weiße bis grauweiße, mehlige, abwischbare Beläge, vor allem auf den Blattoberseiten, teils auch auf Trieben, Knospen, Blüten und Früchten. Genau genommen handelt es sich dabei um den Echten Mehltau. Daneben gibt es den Falschen Mehltau, der hauptsächlich auf den Blattunterseiten weißgraue, graubraune oder bräunliche Beläge bildet, etwa an Weinreben, Spinat und Basilikum. Während dieser besonders bei feuchtem Wetter auftritt, sind die Verursacher des Echten Mehltaus ausgesprochene »Schönwetterpilze«, die sich besonders stark im Spätsommer ausbreiten. Da sie so weit verbreitet sind, werden ähnliche Schadbilder häufig als Mehltau eingestuft.
Doch eine Reihe weiterer Pilzkrankheiten, die teils gefährlicher sind, verursacht ebenfalls weißliche Überzüge. Zu den häufigsten zählt der Grauschimmel (Botrytis), der sich bevorzugt bei feuchtwarmem Wetter breitmacht. Er befällt z. B. Erdbeeren, Gurken, Bohnen, Sommerblumen und Himbeerruten. Bei fortgeschrittenem
Befall sind die Pflanzenteile mit einem weißgrauen, schimmelartigen Belag überzogen.
Auffällige weiße Beläge, meist blattunterseits, aber teils auch auf den Oberseiten, ruft der Weiße Rost hervor, z. B. an Goldlack, Sonnenblume und Kohl. Diese Überzüge sind bei näherem Hinsehen pustelartig und enthalten Vermehrungssporen. Zeigen sich ähnliche Symptome an Herbstchrysanthemen, begleitet von blassgrünen oder weißlichen Blattflecken, handelt es sich um den Chrysanthemenrost, eine meldepflichtige Krankheit. Setzen Sie sich in diesem Fall mit dem regional zuständigen Pflanzenschutzamt in Verbindung.
Eine Meldung ans Pflanzenschutzamt sollte unbedingt auch erfolgen, wenn sich weiße, mehltauähnliche Beläge an Gehölzen bei näherer Untersuchung als schuppige, kalkartige Gebilde entpuppen. Überziehen diese z. B. an Ahorn, Flieder, Forsythie, Birne oder Johannisbeere ganze Triebe, Zweige und Rindenpartien, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit die gefährliche Maulbeerschildlaus. Dieser Schädling wurde in den letzten Jahren infolge der Klimaerwärmung bei uns häufiger gesichtet. Die Beläge bestehen aus den weißen Schilden meist schon abgestorbener männlicher Läuse.
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