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Die Abenteuer des Röde Orm

Die Abenteuer des Röde Orm

Titel: Die Abenteuer des Röde Orm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frans Bengtsson
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Mast und Segel. Orm und seine Leute hoben die Glocke an Bord und befestigten sie mit Stricken und Klammern; darauf setzten sie die Sklaven an ihre Plätze und fuhren flußabwärts. Der Fluß lief in westlicher Richtung, nördlich vom Strom, den einst Kroks Schiff zur Feste des Markgrafen hinaufgefahren war, und die Nordmänner freuten sich, nun wieder Herren auf einem Fahrzeug zu sein.
    Orms Leute hielten abwechselnd ein Auge auf die Ruderer und fanden sie störrisch und ungeschickt; und ganz verkehrt schien ihnen, daß es auf dem Schiff keine Fußketten gab. Denn nun mußte man die Ruderer die ganze Nacht bewachen, und trotzdem glückte es einigen, die die Gerte zu fühlen bekommen hatten, zu entkommen. Man war sich einig darüber, daß so schlechte Ruderer noch nie gesehen worden waren und daß man nicht auf diese Weise bis nach Cordova fahren konnte.
    Als sie zur Flußmündung kamen, lagen dort viele große Kriegsschiffe Almanzurs, die nicht stromauf fahren konnten; der größte Teil ihres Kriegsvolkes war landeinwärts geschickt worden; sie hatten beim Ausplündern der Asturier helfen sollen. Orms Leute freute dieser Anblick, und Orm schickte sogleich die beiden Schreiber aus, bei den Schiffskapitänen so viele Fußeisen, wie nötig waren, zu leihen. Nun wurden die Sklaven angeschmiedet, und hier bekam Orm auch Proviant für seine Reise, denn die Fahrt nach Cordova war lang. Er blieb nun in einer geschützten Bucht neben den Kriegsschiffen liegen, um auf besseres Segelwetter zu warten.
    Am Abend ging er mit Toke und Gunne an Land; die anderen Leute ließ er zurück, das Schiff zu bewachen. Sie gingen den Strand entlang und kamen zu einigen Fischerbuden, wo Händler sich eingerichtet hatten und Beute aufkauften gegen Dinge, die auf Schiffen nützlich sein konnten. Als sie in die Nähe einer dieser Buden kamen, gingen sechs von einem Schiff kommende Männer dort hinein, und Gunne blieb plötzlich stehen.
    »Da gingen Leute, bei denen wir etwas zu bestellen haben«, sagte er. »Saht ihr die beiden ersten?«
    Weder Orm noch Toke hatten sie bemerkt.
    »Das waren die Männer, die Krok niedergemacht haben«, sagte Gunne.
    Orm wurde bleich und ein Schauer durchlief ihn. »Dann haben sie lange genug gelebt«, sagte er.
    Sie zogen die Schwerter. Orm und Toke trugen die Geschenke der Herrscherin Subaida in Händen. Toke hatte für sein Schwert noch keinen Namen gefunden, der ebenso gut war wie »Blauzunge«.
    »Vor Almanzur kommt Krok«, sagte Orm. »Wir alle haben hier Rache zu nehmen, am meisten aber ich, der ich nun an seiner Statt Häuptling bin. Lauft ihr beide hinter die Bude, so daß niemand dort hinauskommt.«
    An beiden Kurzwänden hatte die Bude Türen. Orm trat durch die zunächstliegende ein und fand drinnen die sechs Männer und den Händler. Der verkroch sich, als er Orm mit entblößtem Schwerte kommen sah, unter einigen Säcken, aber die Männer von den Schiffen griffen zu ihren Waffen und schrien Orm Fragen zu. Es war eng und dämmrig im Raum, aber Orm entdeckte gleich den, der Krok niedergeschlagen hatte.
    »Hast du dein Abendgebet gesprochen?« sagte er und schlug ihm über den Hals, so daß der Kopf von den Schultern gehoben wurde.
    Nun drangen zwei Männer auf Orm ein, so daß er genug zu tun bekam. Die übrigen liefen zur Hintertür, aber da kamen Toke und Gunne ihnen entgegen. Toke schlug gleich einen Mann nieder, und indem er Kroks Namen schrie, schlug er geschwind nach dem zweiten; und nun gab es inmitten der Waren ein großes Gedränge im Laden. Ein Mann sprang auf eine Bank und hieb von dort aus nach Orm; aber seine Waffe blieb im Dachgebälk stecken, und Orm schleuderte ihm seinen Schild ins Gesicht; dessen Spitze traf das Auge; der Mann fiel zu Boden und lag still. Darauf war der Kampf schnell beendet. Der andere, der Krok tödlich getroffen hatte, wurde von Gunne zu Fall gebracht; Orm hatte zwei Männer und Toke drei niedergemacht, aber der Händler, von dem in seinem Versteck nicht viel zu sehen war, durfte unversehrt liegenbleiben, denn er hatte mit der Sache nichts zu tun.
    Als sie nun mit blutigen Waffen aus der Bude hinaustraten, kamen einige Männer auf sie zu, um zu sehen, was der Lärm zu bedeuten hatte, aber bei ihrem Anblick wandten sie sich um und liefen ihres Weges. Toke hielt sein Schwert mit ausgestrecktem Arm vor sich; dickes Blut rann längs der Klinge nieder und tropfte in großen Tropfen von der Spitze herab.
    »Jetzt gebe ich dir, Blauzunges Schwester, deinen Namen«, sagte

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