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Die Abenteuer von Sherlock Holmes

Die Abenteuer von Sherlock Holmes

Titel: Die Abenteuer von Sherlock Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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aus. ›Verdammt‹, sagte er, ›ich habe sie alle drei verkauft, für sechshundert!" Ich versprach, keinen Strafantrag zu stellen und erreichte so, daß er mir die Adresse des Käufers verriet.
    Nun fuhr ich dorthin und nach vielem Schachern bekam ich unsere Steine für tausend Pfund je Stück. Dann sah ich noch nach Ihrem Sohn, erzählte ihm, daß alles in Ordnung sei und ging schließlich gegen zwei Uhr morgens ins Bett, nach einem, wie ich es nennen möchte, wirklich harten Tagewerk."
    "Nach einem Tagewerk, das England vor einem großen öffentlichen Skandal bewahrt hat", sagte der Bankier und erhob sich. "Sir, ich, finde keine Worte, Ihnen zu danken, aber Sie sollen mich nicht undankbar finden, nach dem, was Sie für mich getan haben. Ihre Kunstfertigkeit übertrifft wirklich alles, was ich von Ihnen gehört hatte.
    Und jetzt muß ich schnell zu meinem lieben Jungen und ihn um Verzeihung für das Unrecht bitten, das ich ihm angetan habe. Was Sie mir von der armen Mary erzählten, geht mir zu Herzen. Selbst Sie mit Ihrer Kunstfertigkeit können mir nicht sagen, wo sie ist."
    "Ich glaube, wir können mit Sicherheit sagen", erwiderte Holmes,
    "daß sie da ist, wo Sir George Burnwell ist. Und auch das ist gewiß:
    -2 5 1 -

    Welche Sünden sie immer begangen haben mag, sie werden bald eine mehr als ausreichende Strafe nach sich ziehen."
    -2 5 2 -

    Das Haus ›Zu den Blutbuchen‹
    "Für Leute, welche die Kunst um ihrer selbst willen lieben", bemerkte Holmes und warf die Annoncenseite des ›Daily Telegraph‹
    beiseite, "wird sie oft mit ihren unwichtigsten und schwächlichsten Inhalten zur Quelle des lebhaftesten Vergnügens. Ich meinerseits beobachte mit Vergnügen, Watson, daß Sie diese Wahrheit insoweit begriffen haben, als Sie für die kleinen Berichte, die Sie die Freundlichkeit haben, aufzuzeichnen, und die Sie, das sei
    hinzugefügt, gelegentlich ausschmücken, den Vorzug nicht so sehr der Vielzahl der causes celebres und Sensationsfälle, in denen ich mitspielte, geben, sondern eher die in sich trivialen Vorkommnisse mitteilen, die Ihnen bessere Möglichkeiten zur Darstellung meines Spezialgebiets, des Deduzierens und logischen Synthetisierens, einräumen."
    "Und doch", sagte ich lächelnd, "kann ich mich nicht von der Anklage der Sensationsschreiberei losgesprochen sehen, die gegen meine Berichte erhoben wurde."
    "Sie sind vielleicht zu weit gegangen", bemerkte er, nahm ein Stückchen glühender Holzkohle mit der Feuerzange auf und setzte damit den Tabak in der langen Kirschholzpfeife in Brand, die für gewöhnlich den Platz der Tonpfeife einnahm, wenn ihm der Sinn eher nach Disput als nach Meditation stand. "Sie sind vielleicht zu weit gegangen, indem Sie versuchten, Farbe und Leben in die Berichte zu bringen, anstatt sich auf die Aufgabe zu beschränken, den strengen Schluß von der Ursache zur Wirkung darzulegen, was das einzig Wesentliche an der Sache ist."
    "Mir scheint, in dieser Hinsicht habe ich Ihnen immer volle Gerechtigkeit widerfahren lassen", bemerkte ich ziemlich kalt, denn ich fühlte mich von seiner Ichbezogenheit abgestoßen, etwas, das mir schon oft als ein starker Faktor in dem außergewöhnlichen Charakter meines Freundes aufgefallen war.
    "Nein, ich sage das nicht aus Selbstsucht oder Eigendünkel", erwiderte er und beantwortete so wie meist eher meine Gedanken als meine Worte. "Wenn ich volle Gerechtigkeit für meine Kunst fordere, so nur, weil sie eine unpersönliche Sache ist - etwas, das jenseits meiner Person liegt. Verbrechen ist alltäglich. Logik ist selten. Deshalb sollten Sie lieber bei der Logik als beim Verbrechen verweilen. Sie haben, was eine Folge von Lehrbeispielen hätte sein können, zu einer Serie von Geschichten degradiert."
    -2 5 3 -

    Es war ein kalter Morgen im Vorfrühling, und wir saßen nach dem Frühstück vor einem Holzfeuer in dem alten Zimmer in der Baker Street. Dichter Nebel braute zwischen den Zeilen schwärzlicher Häuser und die gegenüberliegenden Fenster wirkten durch die lastenden Schwaden wie dunkle, gestaltlose Flecken. Unser Gaslicht beschien das weiße Tischtuch und ließ Porzellan und Metall aufschimmern, das Geschirr war noch nicht abgeräumt. Sherlock Holmes war den ganzen Morgen über schweigsam gewesen, hatte lange vertieft in den Anzeigenseiten gelesen, doch seine Suche schließlich aufgegeben und mir dann in nicht gerade freundlicher Laune eine Lektion über meine literarischen Unzulänglichkeiten gehalten.
    "Außerdem", warf er nach

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