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Die Abtrünnigen von Kregen

Die Abtrünnigen von Kregen

Titel: Die Abtrünnigen von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sich enthüllt, als er glaubte. Außerdem vergaß ich nicht, daß er von der Frau der Sterne geliebt wurde. »Gernu. Was würde deiner Meinung nach geschehen, würden sich der König und Pur Dray von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen?«
    Er ließ mich nicht aussprechen. Ein leichter Schauder überlief ihn, und er hob eine Hand an das Gesicht. Dann faßte er sich. »Das hinge ganz davon ab, wie sich dieses Zusammentreffen ergäbe. Ob Schwert gegen Schwert, Sectrix gegen Sectrix oder in einem Konferenzzimmer oder wo auch immer. Ich ...« Er zog die Spitzen seines Schnurrbartes herab. »Ich würde alles, was ich besitze, dafür geben, dabeizusein – und gleichzeitig dafür, diese Konfrontation nicht beobachten zu müssen.«
    Etwa um diese Zeit fiel ihm ein, daß er ja ein Rog und der Kämpfer des Königs war, während ich als einfacher Überläufer vor ihm stand, als Untergebener. Er schickte mich fort.
    Meine Befehle waren einfach. Ich sollte die Türen öffnen und mich verdrücken. Gafard wußte so gut wie ich, daß die Entführer des Königs mich vielleicht töten wollten, um mich zum Schweigen zu bringen. Meine Pläne hatten ein etwas ehrgeizigeres Ziel, doch nur, wenn der König seine Männer begleitete. Die Chance war gering, andererseits war Genod kein Feigling, selbst wenn er als böser Rast gelten mußte, und das Abenteuer mochte ihn reizen.
    Verstohlenheit, raffinierte Pläne und wilde nächtliche Ritte im Lichte der sieben kregischen Monde – ja, auf dieser Welt habe ich dies alles durchgemacht. Ich war als Spion in Hamal, ich hatte mich mit Rees und Chido angefreundet, die an Bord eines Argenters inzwischen nach Hamal zurückgekehrt waren und Königin Thyllis zweifellos von der Unfähigkeit der Gardisten des König Genod berichten würden. Ich bedauerte es, daß ich nicht die Willenskraft besessen hatte, mich zu erkennen zu geben und ein Wiedersehen zu feiern, das sie sicher so sehr gefreut hätte wie mich. Heute nacht mochte ich nun wieder in Aktion treten müssen, vielleicht gelang es mir, den König und seinen Lieblingsgeneral zu entführen.
    Das smaragdgrüne und rubinrote Feuer der Sonnen von Antares versank hinter dem Dächergewirr Magdags und warf die riesigen überlangen Schatten der Megalithen über die Erde. Die Wachen wechselten wie üblich. Im Jadepalast ging das Leben seinen normalen Gang.
    Gafard hielt sich mit seiner Geliebten an einem anderen Ort auf als die Männer des Königs kamen. Die Türen standen offen. Ich beobachtete sie durch einen Spalt der Innentür und sah, wie sie den Durchgang mit Balken und Keilen versperrten. Die Wächter die ich nicht vergiftet hatte, waren eingesperrt. Diesmal kamen zehn Mann; fünf sicherten den Rückzug; fünf gingen nach oben. Nach kurzer Zeit kehrten sie mit der Shishi zurück, die sie in einen schwarzen Mantel gewickelt hatten. Das Mädchen hatte die Gegenwehr aufgegeben. Erleichtert stellte ich fest, daß keiner der Männer eine blutige Waffe trug; alle Klingen waren in den Scheiden geblieben. Stumm verschwanden die Schwarzgekleideten in der mondhellen Nacht.
    Nach einiger Zeit kam Grogor herab und öffnete uns die Tür.
    »Es ist vorbei«, sagte er. Das böse Lächeln auf seinem Gesicht erweckte meine Sympathie für ihn.
    So nahmen wir den regulären Wachdienst wieder auf, denn außer den Gelüsten des genialen Königs gab es noch viele andere Gefahren in Magdag.
    Am nächsten Tag suchte ich die vereinbarte Stelle auf, um den Rest meines Lohns, vierzig Goldruder, in Empfang zu nehmen. Doch niemand kam; ich wartete eine Zeitlang und kehrte schließlich, das Gesicht unter einem Stück grünen Tuch verborgen, in den Jadepalast zurück.
    Nodgen der Getreue hatte sich als verflixt untreu erwiesen, der Cramph!

18
     
     
    Natürlich hatte König Genod die Schmutzarbeit nicht selbst gemacht. Er war schließlich der König. Er hatte das Yrium. Er würde nicht zu mir kommen. Also mußte ich zu ihm gehen.
    Das stand fest.
    Ich glaube, die Verzweiflung und Frustration, die mich als Gadak der Überläufer erfüllten, habe ich bisher nicht ausreichend deutlich gemacht. Jede Faser meines Körpers verlangte, ich solle mich von diesem Ort des Bösen lösen, ich solle das Auge der Welt verlassen. Doch ehe ich diese ersehnte Erlösung finden konnte, mußten die Krozairs von Zy mich wieder in ihren Reihen aufnehmen. Das Hai Jikai erschien mir der einzige Weg zu diesem Ziel zu sein.
    Um ehrlich zu sein, als die Tage verstrichen und die Sonnen durch den Himmel

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