Die Abtruennigen
das große Bett fallen. Dabei wurde ich das Gefühl nicht los, dass es nach Tyrok roch. Erschöpft schlief ich sofort ein.
Das erste Mal seit langer Zeit träumte ich diese Nacht wieder. Von Tyrok und davon, dass er mir irgendetwas sagen wollte, doch ich verstand nicht was. Ich wälzte mich in dieser Nacht durch das Bett und wachte am nächsten Morgen mit einem komischen Gefühl im Magen auf.
In der Küche musste ich feststellen, dass hier schon länger keine Lebensmittel angeliefert worden waren. Tebath wollte in den nächsten beiden Tagen vorbei schauen und mir etwas bringen.
Mein nächstes Ziel war der Trainingsraum, wo ich einige Stunden trainierte. Anschließend setzte ich mich mit einem Glas Wein ins Arbeitszimmer und brütete über den Unterlagen, die ich dort fand.
So erfuhr ich wenigstens, dass der Alte, der mir seine Leute auf den Hals gehetzt hatte, Turian hieß und ein ziemlich mächtiger Valdrac war. Er war der einzige Valdrac in einem solch hohen Alter, denn der Codex schrieb vor, ab einem gewissen Alter Menschen nicht mehr zu Valdrac zu machen, weil sie einfach zu schwach waren. Doch ganz offensichtlich hatte da jemand gegen dieses Gesetz verstoßen. Wer das allerdings gewesen war, stand dort nicht.
Turian hatte ein Schloss im nördlichen Teil Illios, in Torega, und es hieß, er halte sich dort ganze Menschenfamilien, weil er nicht mehr auf die Jagd gehen konnte. So etwas fand ich abartig und das machte ihn bei mir nicht gerade beliebter. Außerdem hatte er schon mehrfach versucht Tyrok als Herrscher abzulösen, es war ihm jedoch nie gelungen.
Ich lehnte mich im Sessel zurück und dachte nach. Da hatten wir auf der einen Seite Silvana, die mich beschuldigte, die Morde begangen zu haben und auf der anderen Seite einen ziemlich frustrierten Turian, der ihr bei dieser Sache voll und ganz glaubte. Nicht zu vergessen, Lugi, der den Überfall ausgeführt hatte. Doch, was für ein Zusammenhang bestand zwischen den Dreien? Ich vermochte es nicht zu sagen und in den Unterlagen war davon auch nichts zu lesen. Offenbar musste ich noch tiefer graben. Das würde ich, denn ich wollte unbedingt herausfinden, was hier vor sich ging und warum die drei ganz offensichtlich am Tode von Tyrok interessiert waren.
Es ging auf den Abend zu und ich bekam allmählich Durst. Das nächste Dorf war nicht weit entfernt und ich würde mir dort ein Opfer suchen müssen. Angst davor von jemandem erkannt zu werden hatte ich eigentlich nicht. Ich hatte auch nicht vor lange mit ihnen zu spielen. Ich würde mir einen schnappen, ihn mit einem Schlag ins Land der Träume schicken und dann sein Blut trinken.
Mein Schwert ließ ich zuhause, nahm jedoch meinen Dolch mit, da ich nicht ganz unbewaffnet losziehen wollte, obwohl ich bei Tyrok ja ausführlich den waffenlosen Kampf gelernt hatte.
Mit Blitz ritt ich zum Dorf und suchte erst einmal das Rathaus auf. Auch dort hingen Fahndungsfotos von mir. Mit einem Ruck hatte ich sie abgerissen und ließ sie zu Boden fallen. Die Straßen waren leer, allerdings kamen recht laute Geräusche aus dem Dorfgemeinschaftshaus.
Neugierig, wie ich war, ging ich leisen Schrittes hinein und erhaschte einen Blick auf das Geschehen, das sich dort bot. Es war wohl eine Art Dorfversammlung. Nach ein paar Minuten des Zuhörens wurde es mir zu langweilig und ich verließ das Haus wieder.
Ich entdeckte ein kleines Gasthaus. Mein Weg führte mich dort hinein und tatsächlich war ein junger Bursche anwesend, der meine Bestellung aufnahm. Sonst waren wir alleine. Das waren perfekte Vorrausetzungen. Er brachte mir das Essen, dann ließ ich es mir erst einmal schmecken. Der Koch war offenbar gar nicht so übel.
Nachdem ich fertig war, bezahlte ich gleich. Als er sich umdrehte, um die Dublarone zurück zubringen, versetzte ich ihm einen Schlag gegen den Hinterkopf, der ihn sofort bewusstlos zusammen kippen ließ. Er wäre zu Boden gefallen, hätte ich ihn nicht aufgefangen. Ich zog ihn an mich und biss in seinen Hals. Schnell hatte ich genügend Blut getrunken, ich würde für einige Zeit ohne auskommen. Ich ließ ihn langsam zu Boden gleiten. Anschließend verließ ich das Gasthaus und ritt zurück zu meinem neuen Zuhause.
Zwei Tage später kam Tebath und brachte mir Lebensmittel und schlug mir vor, seinen Sohn anzustellen.
„Er kann gut kochen und auch sonst für dich sorgen, so musst du es nicht selbst tun. Außerdem weiß er über den Mord Bescheid und du musst dich nicht darüber sorgen, dass er
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