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Die Abtruennigen

Die Abtruennigen

Titel: Die Abtruennigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Brunder
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Tür, die Max jetzt öffnete.
    „Das ist unser Gästezimmer, es ist nichts Besonderes, aber ich hoffe es genügt deinen Ansprüchen.“
    Es war tatsächlich nicht besonders groß und auch nur spärlich mit einem Bett und einem kleinen Schrank eingerichtet, aber mehr würde ich nicht brauchen. Ohnehin hatte ich nicht vor, hier lange zu verweilen.
    „Wenn du durch die hintere Tür gehst, gelangst du in ein kleines Bad mit Dusche und Toilette. Ich hoffe, das ist in Ordnung.“
    Ich nickte. „Ja, vielen Dank. Wann kommt dein Vater zurück?“ Ihn wollte ich nämlich noch ein paar Dinge fragen.
    „Erst spät in der Nacht. Ich kann ihm dann aber sagen, dass du ihn sprechen möchtest.“
    „Ja bitte, richte es ihm aus.“
    „Möchtest du heute Abend mit uns essen?“ Ich überlegte. Eigentlich benötigte ich ja keine Nahrung, andererseits würde es wahrscheinlich auffallen, wenn ich nichts aß, also stimmte ich zu. Max erklärte, er würde mich rechtzeitig abholen und ließ mich dann alleine.
    Ich packte meine Sachen in den Schrank und breitete die Landkarte auf dem Bett aus. Tyrok hatte ein kleines Anwesen in der Nähe des großen Meeres an der Grenze zwischen Illios und Darleh. Vielleicht sollte ich dort ein paar Tage Unterschlupf suchen. Dort konnte ich sicherlich besser Nachforschungen anstellen.
    Ich legte die Karte weg und widmete mich dem Zauberbuch.
    Darin war ich auch vertieft, als es Stunden später an die Tür klopfte.
    „Ja, bitte?“, rief ich. Die Tür öffnete sich. Es war Max, der mich zum Essen abholen wollte. Ich hatte überhaupt nicht bemerkt, wie viel Zeit vergangen war. So klappte ich das Buch zu und folgte Max ins Haus, wo seine Mutter bereits den Tisch gedeckt hatte. Nun lernte ich sie und auch seine jüngere Schwester kennen. Max hatte auch noch einen älteren Bruder, der allerdings mit seiner Frau in die Stadt gezogen war.
    Alle drei waren sehr neugierig darauf mehr über mich zu erfahren, doch ich hielt mich bedeckt, so gut es ging, ohne dabei unhöflich zu wirken.
    Nachdem das Essen beendet war, zog ich mich wieder in mein Zimmer zurück und schmökerte weiter in dem Buch, das schlicht Einstieg in die Magie hieß. Darin waren ein paar sehr interessante Zauber, doch ich musste sie natürlich erst testen. Magie gab es in der Welt der Menschen kaum, sie war sozusagen verpönt. Es war schon öfter vorgekommen, dass Menschen, die Magie ausgeübt hatten, aus der Gemeinde entfernt wurden. Wie das bei den Valdrac war, wusste ich nicht so genau, auch wenn Tyrok mir erzählt hatte, dass es auch dort verboten war. Natürlich hätte es auch sein können, dass damit nur sein Clan gemeint war.
    In der Nacht kam Max’ Vater in mein Zimmer, er hieß Tebath und erzählte mir, dass die Stadt in heller Aufregung war. Denn der Wirt des Gasthauses hatte mich auf einem der Plakate erkannt, so hatte man die ganze Stadt und Umgebung auf der Suche nach mir auf den Kopf gestellt.
    50.000 Dublarone hatte man auf mich ausgesetzt, tot oder lebendig. Sie wollten also keine halben Sachen machen. Wahrscheinlich war es ihnen ohnehin lieber, wenn mich die Menschen töteten.
    Die 50.000 Dublarone waren für die meisten ein kleines Vermögen und sie würden sicher fast alles tun, um sie zu bekommen. Zumal der Lord sehr beliebt gewesen war. Ob es alleine bei den Menschen bleiben würde, die Jagd auf mich machten, war außerdem sehr fraglich. Sicherlich würden auch einige Valdrac sich aufmachen, mich zu suchen, immerhin mussten sie glauben, ich habe ihren Anführer getötet. Das würde wohl keiner so einfach durchgehen lassen. Es sah nicht gut für mich aus.
    „Sie werden sicher auch bald hierher kommen auf der Suche nach dir und wenn man dich bei mir findet, bin ich ein toter Mann“, war Tebath sich sicher.
    Damit war klar, ich musste so schnell wie möglich, wieder von hier verschwinden, denn in Gefahr bringen wollte ich ihn und seine Familie auf gar keinen Fall.
    „Ich sollte sofort abreisen“, meinte ich, doch er schüttelte den Kopf. „Nein, nicht mitten in der Nacht. Wenn du wünschst, kannst du morgen, nach dem Frühstück, abreisen. Ich habe erst morgen Nachmittag wieder Dienst.“
    Ich gab mich geschlagen. Aber morgen früh wollte ich so schnell wie möglich abreisen.
    „Weißt du denn schon, wo du hin willst?“, fragte er besorgt.
    „Ja, der Lord hatte ein Anwesen in der Nähe des Meers, in Narada. Dorthin werde ich mich erst einmal zurückziehen, bis wieder einigermaßen Ruhe eingekehrt ist und dann werde

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