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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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diese Verhältnisse konstruierten Räder waren mit Ketten versehen, damit sie nicht ins Rutschen kamen.
    Erneut ergaben Farradays Kenntnisse über das Ingenieurwesen die Antwort. Das Problem lag hier ebenfalls bei der Tarnung; sie mußten sichergehen, daß der Feind die Auflader nicht bemerkte, bis es zu spät war, selbst nachdem er durch die Marines wußte, daß er mit Widerstand zu rechnen hatte. Schneeverwehungen, die hoch genug waren, um die Auflader zu verbergen, würden zu sehr auffallen und die Fahrzeuge behindern. Die Lösung bestand darin, schneeverkrustete Persennings über die großen Maschinen zu werfen, deren Schaufeln gehoben waren. Wenn sie die Schaufeln dann senkten, würden die Persennings weggefegt werden, und die Fahrer konnten Gas geben und die Angreifer einfach überrollen. Trotz ihrer relativ niedrigen Geschwindigkeit waren sie immer noch schneller als Fußgänger, die von großen, schweren Stiefeln behindert wurden.
    Dennoch war Farraday nicht zufrieden. Die Führerhäuser waren zu offen und die freiwilligen Fahrer damit hilflos Kugeln ausgeliefert. Die Lösung bestand darin, Stahlplatten über das Glas der Führerhäuser zu legen und nur einen Schlitz von zwanzig Zentimetern quer über die Windschutzscheibe freizulassen, damit die Fahrer freie Sicht behielten. Diese Aufgabe hatten sie gerade vollendet, und nun arbeiteten sie daran, die Persennings mit einer gleichmäßigen Schicht aus Schnee und Eis zu bedecken.
    Zufriedengestellt bat Farraday Danielle, ihn zur letzten und kompliziertesten Verteidigungslinie zu fahren. Von der Hauptpumpstation hatten sie große, isolierte Rohre etwa fünfzig Meter vor das Zentralgebäude und ebenfalls fünfzig Meter vor den Parkplatz der Schneeräumer gelegt, wo sie eine tiefe Grube ausgehoben hatten. Fünfzig Mann vom Personal des Außenpostens hatten, miteinander abwechselnd, im Schnee einen Graben von dreißig Zentimetern Tiefe ausgehoben und die Rohre ins Eis gelegt. Immer neue Schneeschauer behinderten ihr Vorwärtskommen, doch ihre Beharrlichkeit hatte sich ausgezahlt, und nun beendeten sie die erste Phase ihres Auftrags, indem sie die Grube mit Acetylenbrennern glätteten.
    Nachdem die Grube zu seiner Zufriedenheit ausgehoben war, beaufsichtigte Farraday das Auslegen der mit Pumpen verbundenen isolierten Rohre im dreißig Zentimeter tiefen Graben und befahl dann, die Hähne zu öffnen. Sekunden später strömte dickes schwarzes Rohöl in die frisch ausgehobene Grube. Es gerann wie klumpiges Blut und floß kurzzeitig etwas langsamer, doch ein paar Minuten später war die Grube gefüllt, und die Männer konnten mit der nächsten Phase ihres Auftrags beginnen. Männer mit Schläuchen, die mit warmem Wasser gefüllt waren, damit selbst das isolierte Gummi nicht gefror, sprühten eine gleichmäßige Wasserschicht über das Öl, die lange genug oben schwamm, um zu gefrieren und eine Eisschicht von etwa drei Zentimetern Dicke zu bilden. Der Sturm unterstützte sie, indem er frischen Schnee über die Feuerfalle wehte. Das Personal des Außenpostens 10 machte sich dann mit Schaufeln und kleinen Bulldozern daran, künstliche Schneeverwehungen anzulegen, damit die Feuerfalle selbst aus der Nähe völlig natürlich aussah.
    »Unglaublich«, war alles, was Danielle zu ihrer letzten Verteidigungslinie sagen konnte. »Ich habe gesehen, wie das Öl herausströmte, und könnte trotzdem nicht sagen, wo es jetzt liegt.«
    Zum Glück konnten das die Männer, die die besonders abgeschirmte Zündschnur von der Feuergrube zum Gebäudekomplex zogen. Bei dieser Zündschnur brannte die Flamme innen statt außen, wo sie nur allzu leicht vom Sturm, Schnee oder der Kälte erlöschen konnte. In Kaltwetterregionen wurden bei Sprengungen stets solche Zündschnüre verwendet.
    Danielle und Farraday sahen sich um. Die Arbeiten waren beinahe beendet. Sie hatten sich gerade ein leises Lächeln der Zufriedenheit gestattet, als sich über Farradays Walkie-talkie ein Posten meldete, der auf einem Schneehügel einen halben Kilometer vor dem Außenposten stationiert war.
    »Hier ist Farraday. Ich höre Sie, mein Sohn.«
    »Ich sehe sie, Sir. Es sind vielleicht fünfzig, und sie nähern sich schnell.«
    »Sie kommen schnell näher? Wie das?«
    »Mit Schneemobilen, Sir.«
    »Sagen Sie das noch mal.«
    »Schneemobile.«
    Farraday warf Danielle einen Bick zu, um sich zu vergewissern, daß sie mitgehört hatte.

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    »Die sechsunddreißigste jährliche Parade von Macy's zum Erntedankfest wird live

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