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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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gesehen hatte.
    »Wow!« rief der Junge mit großen Augen aus. »Das ist toll! So was hab' ich noch nie im Leben gesehen.«
    »Das glaube ich dir gern«, sagte Kimberlain.
    Kimberlain schritt auf gleicher Höhe mit der ersten Phalanx der Clowns und Elfen aus, die weite rote Kostüme mit Schlapphüten und großen Schuhen trugen und auf die baldige Rückkehr des Weihnachtsmannes hinzuweisen schienen. Als er die Tavern on the Green erreichte, hatte er mindestens ein Dutzend Imbißstände gezählt und fragte sich, ob Cathy Nus Sicherheitsvorkehrungen auch eine Überprüfung des Inhalts all dieser Stahlbehälter eingeschlossen hatten. Man brauchte nur ein paar von ihnen mit dem Plastiksprengstoff zu füllen, einfach stehenlassen und …
    Seine Befürchtungen legten sich, als er sah, wie ein Polizist mit einem Deutschen Schäferhund an der Leine die Straße entlangging. Der Hund schnüffelte an einem Hot-Dog-Stand, schien sich aber lediglich für eine mögliche kleine Zwischenmahlzeit zu interessieren. Ein halbes Dutzend dieser Hundestreifen ging die gesamte Strecke auf und ab, und alles, was er oder Cathy übersehen haben mochten, würde den empfindlichen, auf Sprengstoff trainierten Nasen der Hunde bestimmt auffallen.
    Über ihm flog ein Polizeihubschrauber direkt über die Central Park West und hielt dabei eine Höhe, die verhinderte, daß er mit den Ballons zusammenstoßen konnte, die nun in regelmäßigen Abständen ihre Positionen in der Parade einnahmen. Bislang waren erst Woody Woodpecker und Kermit, der Frosch, angetreten, um den Fans, die am Straßenrand warteten, den Mund wäßrig zu machen.
    Der Fährmann ließ sich etwas zurückfallen, bis er auf gleicher Höhe mit dem ersten großen Wagen war, der eine Masters of the Universe-Szene zeigte, bei der ein grüner Gummidrache synthetischen Rauch spuckte, während sein Kopf hin und her fuhr. Er schien zu brüllen, während ein muskulöser blonder Mann mit einem falschen Schwert auf ihn einstach.
    Er hatte vor knapp anderthalb Stunden mit Senator Tom Brooks gesprochen, nur um zu erfahren, daß in einem großen Teil der südlichen Antarktis noch immer ein heftiger Schneesturm tobte, der verhinderte, daß Soldaten eingeflogen werden konnten oder der Außenposten 10 auf irgendeine andere Art und Weise Hilfe von außen bekam. Sowjetische U-Boote näherten sich der Gegend, um Beistand zu leisten, und der Flugzeugträger John F. Kennedy war ebenfalls unterwegs, würde jedoch selbst bei Höchstgeschwindigkeit noch drei Tage brauchen. Also kam es auf Danielle an, den Außenposten zu retten, vorausgesetzt, es war ihr möglich gewesen, ihn überhaupt vor Ausbruch des Sturms zu erreichen. Kimberlain zog es vor, lieber nicht über ihre diesbezüglichen Chancen nachzudenken, und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Parade.
    Ein ganzer Trupp von Angestellten des Kaufhauses glitt, als Clowns verkleidet, an ihm vorbei, und er bemerkte eine Gestalt in abgeschnittenen Blue Jeans, die sich, von der anderen Seite der Central Park West kommend, zwischen ihnen bewegte.
    »Gottverdammte Scheiße noch mal!« fluchte Captain Seven, als er zum Fährmann vorgestoßen war. »Du hast mir nichts von diesen verdammten Kapellen gesagt! Woher sollte ich denn das wissen? Glaubst du, ich sitze jedes Jahr zu Hause vor der Flimmerkiste und sehe mir diese Scheiße an? Mein Gott, du hättest mir sagen können, daß ich hier Schneewittchen und den sieben Zwergen begegne, und ich hätte nichts damit anzufangen gewußt.«
    »Was ist mit diesen Kapellen?«
    »Hast du eine Ahnung, was für Vibrationen ihre Instrumente erzeugen? Ich sag' dir, eine tolle Methode, um eine Bombe zu zünden. Sie könnte überall sein – oben, unten, an den Seiten. Und was ist mit all diesen Trommeln? Hat die jemand überprüft?«
    Kimberlain fiel glühendheiß ein, daß er nicht auf den Gedanken gekommen war. »Bleib in der Nähe, Captain«, sagte er, und dann, in das Walkie-talkie, das er vor den Mund gehoben hatte: »Bitte melden, Cathy. Cathy, bitte melden.«
    »Ich höre Sie, Jared. Ich nähere mich der Ziellinie.«
    »Wir könnten ein Problem haben.«
    »Wie bitte? Ich habe Sie nicht verstanden.«
    Kimberlain trat einen Schritt von der an ihm vorbeiziehenden Kapelle zurück. »Ich sagte, wir könnten ein Problem haben. Hat jemand die Instrumente der Kapellen untersucht?«
    »Ja, das habe ich persönlich überwacht.«
    »Gott sei Dank.«
    »Allmählich glaube ich, daß wir an alles gedacht haben, Jared. Allmählich

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