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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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die Invasoren hinab und begrub sie teilweise unter sich. Die fliehenden Angreifer waren den Böen und Windstößen des noch immer tobenden Sturms hilflos ausgesetzt. Viele wurden umgerissen und stürzten, krochen auf Händen und Knien weiter. Andere liefen, so schnell sie konnten.
    Doch es war alles umsonst. Die Schneeräumer gewannen an Geschwindigkeit, während Kugeln von ihren Stahlverkleidungen abprallten oder von den Schneebergen verschluckt wurden, die sie vor sich herschoben. Sie fuhren im genau richtigen Abstand zueinander; die Angreifer konnten unmöglich zwischen ihnen hindurchschlüpfen. Danielle beobachtete, wie die ersten Schützen unter den Schneewällen verschwanden, und dachte seltsamerweise an eine gewaltige Welle am Meeresufer, die einen Surfer verschluckte. Die Schneeräumer rollten weiter und zerquetschten mit ihren riesigen Reifen die gestürzten Angreifer. Der Schnee holte die anderen ein, von denen einer so geistesgegenwärtig war, im Sterben noch eine Handgranate zu werfen, die im Eis vor dem angreifenden Ungetüm explodierte. Danielle sah, wie sich zuerst weißer, dann grauer und schließlich schwarzer Rauch erhob und der Schneeräumer in der Mitte stehenblieb.
    Die beiden anderen hoben ihre nun mit Schnee gefüllten Schaufeln und gewannen neuen Schwung. Farraday und Danielle beobachteten, wie die überlebenden Angreifer ihren Rückzug unterbrachen und sich zu einem Angriff auf die Schneeräumer sammelten.
    »Zurückziehen!« rief Farraday in sein Walkie-talkie. »Zurückziehen!«
    Entweder hatte das Tosen der Motoren seinen Befehl übertönt, oder die Fahrer hatten ihn vernommen und einfach ignoriert, denn die Schneeräumer rollten in ein Sperrfeuer weiter. Einige Angreifer hatten Raketenwerfer vorbereitet und richteten sie auf den Räumer, der gerade eine weitere Gruppe eingeholt hatte und eine Tonne Schnee und Eis auf sie warf. Die Schaufel senkte sich im nächsten Augenblick wieder, als wolle sie die Raketen abwehren, doch es war zu spät. Die Raketen schlugen mit rotglühendem Licht in die Fahrerkabine und den Motor ein, und eine gelbe Explosion, der schwarzer Rauch folgte, riß eine Lücke in den weißen Tod des Sturms.
    Der letzte Schneeräumer griff die beiden Männer an, die die Raketenwerfer trugen und verzweifelt versuchten, sie neu zu laden. Die Männer wichen dabei zurück und schossen, als die Schaufel über ihnen war. Die Raketen schlugen in den Räumer ein und zerrissen ihn, doch der Schwung trug den schweren, schneegefüllten Stahl weiter, und die Schützen wurden zerquetscht. Der letzte Räumer schwankte schwer beschädigt. Die Angreifer umzingelten ihn wie eine Gruppe Ameisen eine Spinne, die sich in ihrem eigenen Netz verfangen hatte, und schossen unaufhörlich, bis eine geräuschlose Explosion ertönte und überall Feuer und Rauch war.
    »Gottverdammte Scheiße!« schrie Farraday den Angreifern mit Tränen in den Augenwinkeln entgegen. »Dafür kriege ich euch! Dafür werde ich euch Arschlöcher allesamt rösten!«
    Noch während er fluchte, hatte Danielle die Hände um die Griffe seines Rollstuhls gelegt und schob ihn auf den Fahrstuhl zu, der sie zum Erdgeschoß bringen würde. Dort würden sie die Zündschnüre anzünden, die das Rohöl in Brand setzen würden, das fünfzig Meter vor dem Gebäude unter dem Schnee und Eis verborgen war.
    /»Wie viele sind wohl noch übrig?« fragte er sie.
    »Zwischen zwanzig und dreißig, würde ich sagen.«
    »Dann gehen wir von fünfundzwanzig aus«, sagte er, als sich die Fahrstuhltüren im Erdgeschoß öffneten. »Eine schöne runde Zahl.«
    »Wie schnell brennt die Zündschnur ab?« wollte sie wissen.
    »Zehn Meter pro Sekunde.«
    »Dann müssen wir also fünf Sekunden einkalkulieren.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein, jeden einzelnen von ihnen in die Hölle zu schicken.«
    Im Erdgeschoß befand sich nur ein einziges rundes Fenster, durch das sie hinaussehen konnten. Draußen formierte sich der Feind noch immer. Die Angreifer hatten sich noch mehr verteilt, um weiteren Anschlägen so weit wie möglich zu entgehen. Danielle hatte damit gerechnet und war froh, daß die Feuergrube dem Rechnung trug. Die feindlichen Truppen schossen beim Laufen in die Richtung, in der sich die Außenposten befanden, und jeder Schuß brachte sie der dritten Verteidigungslinie näher.
    Danielle kniff die Augen zusammen. »Sie werden nicht alle über die Feuergrube gehen«, erkannte sie.
    »Verdammt.«
    »Keine Bange. Wir haben damit rechnen müssen.

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