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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Sprengköpfe, die sie aus den Jupiter-Raketen an Bord der Rhode Island ausgebaut hatten. Sie brauchten nur ein Snowcat; das andere diente als Reserve. Das Snowcat erreichte lediglich ein Drittel der Geschwindigkeit der Schneemobile, was bedeutete, daß es den Außenposten 10 erreichen würde, kurz nachdem Jones und seine Männer den Komplex gesichert hatten. Auch Barlow befand sich im Snowcat, unter den wachsamen Augen von vier seiner Männer, damit der Commander die letzte Phase des Plans ohne Verzögerung durchführen konnte.
    Sie mußten den Außenposten 10 nehmen. Jones schob seine Skibrille zurecht und gab das Signal zum Aussteigen.
    Das halbe Dutzend Marines des Außenpostens 10 trug weiße Schutzkleidung, die es mit der Landschaft verschmelzen ließ. Nachdem die feindlichen Kräfte ihre Schneemobile verlassen hatten, stürmten die Männer aus dem warmen Inneren der Station in den tobenden Sturm. Die Sturmböen kamen nun nicht mehr aus dem Norden, sondern aus dem Süden, ein Vorteil für die Marines, da sie nun den Wind im Rücken hatten und der Feind geradewegs in ihn hineinsehen mußte.
    »Ich hätte damit rechnen müssen«, sagte Danielle zu Farraday. »Ich hätte damit rechnen müssen, daß sie uns nur mit Schneemobilen schnell genug erreichen können.«
    »Wir sollten zufrieden sein«, entgegnete Farraday. »So können sie die Sprengköpfe jedenfalls nicht mitbringen.«
    »Sie haben mich nicht verstanden. Es ist unmöglich, daß sie die Schneemobile bei der Übernahme in das U-Boot laden konnten. Das bedeutet, daß die Fahrzeuge irgendwo in der Nähe des Ross-Schelfeises auf sie gewartet haben, zusammen mit den anderen Ausrüstungsgegenständen, die sie brauchen.«
    »Mein Gott«, begriff Farraday, »ein Snowcat …«
    »Für die Sprengköpfe. Wahrscheinlich ist es mit einem Drittel der Geschwindigkeit der Schneemobile hierher unterwegs.«
    »Scheiße.«
    Die Marines brauchten einige Minuten, um die Schleppleinen zu finden, die zu ihren Positionen zu den Schneehügeln führten, und die M-16-Gewehre durch die herausgeschlagenen Scharten zu schieben. Mittlerweile zitterten die Fahrer der drei gewaltigen Schneeräumer in ihren Kabinen vor Kälte – und vielleicht auch vor Angst, für immer in der Dunkelheit eingeschlossen zu bleiben. Vom Beobachtungsdeck auf der dritten Etage des Zentralgebäudes aus konnten Danielle und Farraday nichts sehen; sie nahmen nur ein verschwommenes Weiß wahr. Es half ihnen noch nicht einmal, daß sie genau wußten, wo sich die Marines und die Schneeräumer befanden. Sie nahmen dies als gutes Zeichen, denn wenn sie die beiden ersten Verteidigungslinien im Sturm nicht ausmachen konnten, war der sich nähernde Feind dazu bestimmt auch nicht imstande.
    »Führer erste Linie, hören Sie mich?« fragte Farraday den ranghöchsten Mariner.
    »Ich höre Sie, Commander.«
    »Können Sie sie schon sehen?«
    »Nein, Sir. Der Sturm ist zu stark, um irgend etwas zu erkennen. Wir können höchstens ein paar Bewegungen ausmachen und darauf feuern, doch selbst dann müssen wir warten, bis sie verdammt nahe sind.«
    »Sie kennen den Plan. Sobald der Feind in Deckung geht, ziehen Sie sich zum Außenposten zurück und überlassen den Rest den Schneeräumern.«
    »Jawohl, Commander.«
    »Sie haben den Schießbefehl, Sergeant.«
    »Roger.«
    Danielle konnte nun zum ersten Mal eine gewisse Nervosität an Farraday wahrnehmen, die daher rührte, daß er den Aufladern den Einsatzbefehl geben mußte. Wenn er einen Augenblick zu spät befahl, die weiß gekleideten feindlichen Kräfte zu überrollen, die das Sperrfeuer der Marines überlebt hatten, würde er das Leben seiner Männer in Gefahr bringen. Er brauchte gute Sicht, um seinen zu Soldaten umfunktionierten Ingenieuren den richtigen Befehl zu geben, doch die war nicht vorhanden.
    Farraday hob das Fernglas vor die Augen und sah in das Schneegestöber hinaus. Danielle bemerkte, wie er sich versteifte.
    »Mein Gott, da kommen sie. Ein paar Dutzend, und gut ausgerüstet.« Er senkte das Fernglas langsam. »Selbst nach allen Schutzmaßnahmen, die wir getroffen haben, wollte ein Teil von mir Ihren Worten erst Glauben schenken, nachdem ich die Angreifer selbst gesehen habe.«
    »Doch Sie haben gehandelt, Commander. Jedes Stationsmitglied, das den heutigen Tag übersteht, verdankt sein Leben Ihnen.«
    »Commander, hier ist Führer Linie Eins.«
    »Ja, Sergeant?«
    »Sie sind hundert Meter entfernt und kommen näher. Leider haben sie sich etwas weiter

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