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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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an einem weiteren Schlag zu hindern, solange er benommen war.
    Doch Peet hatte bereits zu einem tödlichen Schlag ausgeholt und hätte ihn auch gelandet, wäre das Glück nicht auf der Seite des Holländers gewesen. Quail prallte hart gegen die Betonwand, ließ die J-förmige Stange sinken und hätte sie beinahe losgelassen. Während er undeutlich ausmachte, wie Peet über ihm zustoßen wollte, versuchte Quail lediglich, seine Stange festzuhalten, und die ungezielte Bewegung trieb die Spitze der sensenähnlichen Waffe in Peets Schenkel.
    Der Schmerz und Schock zwangen den kahlköpfigen Riesen zurück. Die stählerne Spitze von Quails Waffe steckte über drei Zentimeter tief in seinem Fleisch. Er stolperte gegen eine Werkbank, verlor das Gleichgewicht und fand sich auf dem Rücken wieder, während er nach der Stange griff, um sie aus seinem Bein zu ziehen. Noch benommen daliegend, überlegte er, ob er die Stange nun gegen Quail einsetzen konnte. Doch der Holländer bewahrte einen kühlen Kopf und begriff, daß er sich eine neue Waffe besorgen mußte, als sein Blick auf etwas auf halber Strecke zwischen ihm und Peet fiel.
    Eine noch eingestöpselte Kreissäge.
    Mit einem Schrei, der laut über New York City hallte, hatte Peet gerade die Eisenstange aus seinem Bein gerissen – Blut, Muskeln und Sehnen quollen aus der Wunde –, als der Holländer sprang. Mit diesem Schachzug überraschte er Peet, und neue Schmerzen explodierten in dessen Bein, als Quail ihn über die Werkbank zurückwarf. Peet tastete nach der sensenähnlichen Stange, nur um herauszufinden, daß er sie im gleichen Augenblick fallen gelassen hatte, da das dröhnende Geräusch beinahe seine Trommelfelle zerrissen hätte.
    Seine Sinne wurden gerade noch rechtzeitig klar, um die Arme hochzureißen, während der Holländer die Kreissäge auf seinen Hals senkte. Sie drehte sich mit einem rhythmischen Kreisen und roch nach Holz und Schmieröl. Peet konnte beide Hände um Quails sich senkende Handgelenke schließen, doch der nächste heftige Angriff des Holländers ließ eine davon auf dessen Gesicht gleiten. Peet fühlte, wie die Maske, die Quail als Gesicht trug, an seiner Handfläche klebte, während er versuchte, den Kopf hinauf und zurück zu schieben. Quails Nackenmuskeln widersetzten sich dem Versuch, und die sich wie rasend drehende Klinge senkte sich langsam auf Peets Kopf hinab.
    Sie berührte fast seine Lippen, als es Peet gelang, auch die zweite Hand wieder um den Arm des Holländers zu schließen. Quail starrte ihn mit halb abgerissener Maske aus Augen an, die direkt aus der Hölle zu kommen schienen. Peet sah in diese Augen und wußte, daß der Teil von sich, den er vor drei Jahren überwunden zu haben glaubte, weiterleben würde, wenn er hier und heute nicht den Sieg davontrug.
    Die Säge hob sich wieder. Die Muskeln beider Riesen pochten und zitterten vor Anspannung. Peet versuchte, die Beine zurückzuziehen, um dem Holländer einen Tritt zu versetzen, doch seine Lage war zu ungünstig und Quails Säge zu nah, um das Risiko eingehen zu können. Doch es war eine elektrische Säge, was bedeutete, daß es irgendwo eine Schnur geben mußte, und er sah, wie sie zwischen den Beinen des Holländers verlief. Wenn er ein Bein weit genug herumschwingen konnte, mochte es ihm gelingen, mit den Zehen die Schnur zu fassen zu bekommen und den Stecker herauszuziehen.
    Peet legte sich zurück, um in eine bessere Position zu kommen, mußte Quails Anstrengungen dabei jedoch nachgeben, und die Säge war wieder nur drei Zentimeter von seinem Kinn entfernt. Er hörte, wie sie sich drehte, und tastete mit seinen Clownschuhen nach der Schnur. In den verdammten Dingern ließ sich nur schlecht laufen, doch sie waren biegsam genug, um sie um die Schnur zu drehen. Er zerrte mit seinem Bein, so fest er konnte, und zog den Stecker heraus.
    Die Säge blieb augenblicklich stehen. Quail bemerkte es im gleichen Augenblick, in dem Peet aufsprang. Der Holländer ließ die Säge los und warf sich auf ihn. Doch um Peets Fuß war immer noch die Schnur gewickelt, und nun zog er sie schnell heran und schlang sie um Quails Hals. Der Holländer drehte sich zur Seite, doch da hatte Peet die Schnur schon um seinen Nacken geschlungen und zog sie mit aller Kraft zusammen. Er fühlte, wie sich Quails Halsmuskulatur unter dem Druck anspannte, und wußte, daß er dem Holländer die Luft abgeschnitten hatte. Dennoch gelang es Quail, um sich zu schlagen und sich zu der hüfthohen Mauer zu

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