Die Achte Fanfare
blieb. Bei vollen vierzehn Minuten bis zur Explosion und nur noch zwei weiteren Bahnhöfen vor dem Tunnel schien das kein Problem zu sein. Er würde es schaffen, wenn es nicht zuviel Zeit kostete, den unter der Fulton Street liegengebliebenen Zug anzuschieben.
Oliver rollte wieder unter Volldampf, als der Konvoi um eine Biegung zur Chambers Street und dann weiter zum Bahnhof Park Place fuhr. Die Fulton Street kam danach, hinter einer weiteren Biegung, und um kein Risiko einzugehen, bremste Kimberlain die Lok ab, damit kein Wagen entgleisen konnte, wenn sie auf den letzten Zug trafen. Ollies Geschwindigkeit wurde geringer, doch nicht gering genug. Der letzte gestrandete Zug stand zum Teil in der Biegung und zum Teil auf der Geraden, die in den East-River-Tunnel führte. Der Aufprall warf Ollie zurück, und die zunehmende Belastung des Getriebes ließ den Motor absaufen. Kimberlain bewahrte die Ruhe und drückte auf den Startknopf. Nichts geschah.
Seine Gedanken rasten wie verrückt. Eine Explosion hier würde den gesamten Finanzbezirk einebnen und in einem Umkreis von zehn Kilometern jede Fensterscheibe zersplittern lassen. Glassplitter würden wie tödliche Projektile bis zum Central-Park schießen. Er drückte wieder auf den Startknopf.
Der Motor stotterte, sprang aber nicht an.
Es war 10 Uhr 51, und Kimberlain war auf den Gleisen gestrandet.
Nachdem Quail die sechs Stockwerke zum Aussichtsdeck in der 86. Etage des Empire State Building hinaufgestürmt war, lief er auf die westliche Seite und durch eine Tür auf die Promenade. Das Heulen des Windes empfing ihn, und er lehnte sich über das Geländer, um nach der Parade tief unter ihm Ausschau zu halten. Überall lagen ihm Werkzeuge im Weg. Die Promenade wurde grundlegend renoviert, und er roch Holz und Sägespäne. Viele der J-förmigen Gitter, die sich normalerweise nach innen bogen, um über der Mauer ein Sicherheitsgeländer zu bilden, waren entfernt worden, damit die Arbeiter von dem Gerüst, das auf einer Höhe von vier Stockwerken um das gesamte Gebäude errichtet worden war, leichten Zugang zur Promenade hatten.
Die großen Ballons machten ihn auf die Parade aufmerksam, die sich auf dem Broadway befand, und er blickte auf die dicht gedrängte Menschenmenge hinab, die bald durch seine Hand sterben würde. Aus dieser Entfernung hatten die Menschen keine Identität, zeigten sie sich als die gesichtslose Masse, die sie ja auch waren, und wenn die Schreie erklangen, würden sie wirklich nur noch eine Masse sein. Quail griff in seine Tasche, um den Zünder herauszuholen.
Schlurfende Schritte hinter ihm ließen ihn gerade noch rechtzeitig herumwirbeln, um das Brett zu bemerken, das auf ihn hinabfuhr. Er duckte sich, aber nicht tief genug, um Peets Schlag völlig zu entgehen. In der rechten Seite seines Kopfs flammten Schmerzen auf; dann wurde sie taub. Er war benommen, sah den nächsten Schlag jedoch noch rechtzeitig, um ihm auszuweichen, und Peets Baubrett zersplitterte beim Aufprall mit der Betonmauer, die sich bis zu ihren Hüften hob.
Der Holländer griff zur Seite und riß einen der J-förmigen Gitterstäbe aus der Verankerung. Er sprang wieder auf die Füße, während Peet nach einer einen Meter und fünfzig langen Eisenstange griff und auf ihn losging. Quail hielt den Stab wie eine riesige Sense. Sie war an den Seiten natürlich nicht geschliffen, doch ihre Spitze konnte Knochen genauso leicht wie Fleisch durchdringen. Die beiden Riesen umschlichen einander auf dem schmalen Steg zwischen dem verglasten Aussichtsdeck und der Wand. Bei der ersten Ecke hatten sie etwas mehr Platz für Angriffsmanöver, und Peet ergriff die Gelegenheit, um mit seiner klobigen Waffe zuzuschlagen.
Die Eisenstange zischte durch den Wind auf Quail zu. Doch der Holländer wehrte sie mit seinem sensenähnlichen Stück Sicherheitsgeländer ab. Die Stange behielt ihren Schwung, und der Beton brach beim Aufprall auf. Quail setzte gleichzeitig mit einem seitlichen Schlag nach Peets Kehle nach. Er kam jedoch zu tief, und Peet war zu schnell. Er trat zurück und drehte sich zur Seite, und Quail schlitzte lediglich sein Clownskostüm auf. Blut sickerte durch den grünen Stoff, doch Peet empfand keine Schmerzen.
Quail holte über den Kopf zu einem Todesstoß aus, und nun mußte Peet den Schlag abwehren. Er riß das eine Ende der Eisenstange zur Sense hoch und drehte das andere zum Kopf des Holländers ab. Quail stöhnte auf, fuhr herum und wirbelte seine Waffe durch die Luft, um Peet
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