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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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weißen Laborkittel wartete, bis sie Platz genommen hatten, und trat dann auf das Podium zwischen der leeren Wand und den Tischen. Wie Jared auffiel, waren die Plätze nur vereinzelt besetzt; es befanden sich kaum mehr als fünfzig Personen im Raum, die hauptsächlich in den ersten zehn Reihen Platz genommen hatten. Ein paar davon hatten Notizbücher aufgeschlagen und Kugelschreiber gezückt.
    »Danke, daß Sie alle gekommen sind«, sagte der Bärtige ohne Mikrofon. »Sie werden jetzt eine Vorführung der nächsten Generation der interaktiven POW-Spielzeuge sehen, die wesentlich weiter fortgeschritten ist als die letzte und verspricht, uns in unserer Branche zu noch größeren Erfolgen zu führen.«
    Leises Gemurmel ging durch die Menge. Kimberlain fiel auf, daß die beiden Wachen nun hier im Raum neben der elektronisch geschlossenen Tür standen. Ihre Waffen störten ihn, und nur, um sie besser im Auge behalten zu können, erhob er sich von seinem Platz und lehnte sich gegen die Wand.
    »Die verschiedenen Geländeformen, die Sie hier sehen«, fuhr der Bärtige fort, »werden bald in Serie hergestellt und ohne die POW-Action-Figuren verkauft.« Er deutete mit der Hand auf ein Fernsehgerät auf einem beweglichen, erhöhten Gestell hinter ihm. »Wie Sie gleich sehen werden, handelt es sich bei den meisten Schlachtfeldern auf dem Spielbrett um genaue Nachbildungen der Schlachtfelder der POW-Spiel-Programme. Das Kind schaltet sein Fernsehgerät ein, und die von ihm ausgewählte Figur reagiert auf über das Fernsehen ausgestrahlte Signale. Wie Sie es in den Broschüren nachlesen können, die Sie von uns bekommen haben, bewegt das Kind mittlerweile seine Figur mit Joysticks und den Knöpfen auf seiner Spielkonsole. Damit kann es mitspielen, während die Handlung auf dem Bildschirm abrollt. Jede Schlacht vollzieht sich völlig unterschiedlich; ihr Ausgang ist abhängig von den Interpretationen des Computers, die auf den Positionen der Figuren im gesamten Spielrahmen basieren.
    Natürlich muß das Kind nicht auf eine Ausstrahlung unserer Sendung warten, um mit seinen Figuren spielen zu können.« Er hielt eine schmale Diskette für einen Spielecomputer hoch. »Es kann eigene POW-Programme erwerben und sie über den Spielecomputer abrufen, womit die von dem Kind kontrollierten Figuren in den Wettstreit mit ausgewählten Feindfiguren treten können. Hier haben wir unsere größten Fortschritte gemacht, denn wenn die vom Kind kontrollierten Figuren nicht die gleiche Ausgangsstellung einnehmen, wird keine Diskette das gleiche Szenario zweimal abspielen. Der im Spielpult eingebaute Computer programmiert alle Veränderungen ein, während er Befehle von der Diskette erhält, und berücksichtigt dabei bereits die Positionen der jeweiligen Figuren.
    Die Kinder haben des weiteren die Möglichkeit, eigene Programme für die Spielfiguren zu schreiben und im Lauf der Jahre zu erweitern. Unsere Absicht liegt natürlich darin, sie dazu zu bewegen, sich immer mehr Spielszenarios und POW-Action-Figuren zu kaufen, weil damit immer komplexere und wirklichkeitsgetreuere Spielmöglichkeiten geschaffen werden. Ich denke da zum Beispiel an diese alten Lionel-Modelleisenbahnen, die man Jahr für Jahr mit neuen Tunnels, Brücken, zusätzlichen Waggons und Gleisen erweitern konnte, bis sie schließlich einen ganzen Raum ausfüllten. Darüber hinaus kommt ausbaufähiges Spielzeug nie aus der Mode; das Kind wächst mit ihm und fügt immer weitere Bestandteile hinzu. Alle zukünftigen Systeme werden mit den bisherigen kompatibel sein, die heutigen, nicht so komplizierten Figuren werden auch gemeinsam mit denen einsetzbar sein, die wir zweifellos in der näheren Zukunft herstellen werden.«
    Er trat vom Podium zurück, griff nach einer Fernbedienung für das Fernsehgerät und ging zu dem großen Spielbrett. Viele der Anwesenden aus den hinteren Reihen standen auf, um besser sehen zu können.
    »Meine Abteilung freut sich, Ihnen unsere neuesten Entwicklungen vorführen zu können. Bei der anschließenden Demonstration beginnen wir mit einer Spielrunde, die von einer Übertragung über das Fernsehen gesteuert wird.« Er schaltete das Gerät ein, und das POW-Logo füllte kurz den Bildschirm. Dann glitten seine Hände zu der Konsole unterhalb des Spielbretts.
    Auf dem Bildschirm hatte Megalon es mit einem Hinterhalt von Truppen der Armagill- und Neutron-Modelle zu tun.
    »Bitte achten Sie darauf«, fuhr der Bärtige fort, als er geschickt die Joysticks und

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