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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Gitters. Ihre Schreie erhoben sich über das Heulen des Alarms. Die Schwingungen brachten Neutron dazu, in die Decke zu schießen. Elektrische Leitungen und Schaltkreise spuckten Feuer und Rauch, fielen wie Tentakel hinab und berührten die Gitterstäbe. Das elektronische Tor summte.
    Der Wachmann, der durch das Loch im Gitter geklettert war, hatte seine Waffe fallenlassen, als Neutrons Salve in ihn einschlug, und sie war über den Boden geschlittert. Als Kimberlain nach ihr griff, zog die Bewegung Neutron an. Flach auf dem Bauch liegend, hob Kimberlain sie auf und sah in das dunkle Gesicht des Todes, als er schoß, durchlud und noch einmal feuerte. Der zweite Schuß riß den größten Teil von Neutrons Kopf weg, und der dritte den Rest mit dem Gewehrlauf. Das riesige Spielzeug versuchte immer noch, sich zu drehen, als es zu Boden stürzte.
    Kimberlain ließ das Gewehr fallen, erhob sich und lief zu Lisa, um ihr zu helfen. Sie zitterte wieder, und er legte ihr den Arm um die Schulter. Als sie sich dem Gitter näherten, sah Kimberlain, daß die hinabhängenden Leitungen es unter Strom gesetzt hatten, und begriff nun, warum die überlebenden Wachen ein gutes Stück zurückgewichen waren. Wahrscheinlich würde es noch ein paar Minuten dauern, bevor man im gesamten Gebäude den Strom abgestellt hatte und sie das Tor gefahrlos passieren konnten.
    »Schaltet doch den verdammten Alarm aus!« befahl der Wachmann, der ihnen am nächsten stand. Neutrons Kugeln hatten das Geräusch zu einem dumpfen Klicken reduziert, doch es hielt immer noch an. Im nächsten Augenblick füllten sich die Augen der Wache mit Schrecken. »O Gott …«
    Kimberlain wirbelte herum. Megalon rollte mit durchbohrtem und zersplittertem Torso um die Biegung. Seine Bewegungen waren ruckartig und unsicher, und ein schepperndes Geräusch kündete davon, daß eins seiner Räder etwas abbekommen hatte. Doch seine Greifzangen waren noch voll funktionstüchtig, wie auch der eingebaute Speer, den der Roboter immer noch vor und zurück schwang.
    Dem Fährmann blieb nur noch die Zeit, vor Lisa zu springen, die so weit, wie sie es wagte, an das unter Strom stehende Gitter zurückgewichen war. Er schloß eine Hand um die Greifzangen den Ungetüms und die zweite um den Metallarm mit dem Speer. Megalon drehte sich, um ihn abzuschütteln, und sie umklammerten sich wie Ringer, die am Anfang eines Kampfes auf eine gute Gelegenheit warteten, den Gegner zu Boden zu werfen.
    Aus den Augenwinkeln sah Kimberlain, wie ein Wachmann mit einem Gewehr zielte, und bückte sich blitzschnell.
    »Jetzt!« rief er, und der Wachmann schoß.
    Der größte Teil von Megalons Kopf explodierte, doch seine Gliedmaßen umklammerten den Fährmann noch immer. Als hinge er an seinem metallischen Leben, drehte sich der Roboter so, daß Kimberlain zwischen ihm und den Wachen stand. Als der Fährmann sich gebückt hatte, hatte eine Greifzange des Ungetüms sein Handgelenk umschlossen, und nun drückte Megalon die Zange zusammen. Solange das Monstrum seine günstige Position hielt, blieb Kimberlain nichts anderes übrig, als den Speer mit der anderen Hand zurückzudrängen.
    »Schießt! Schießt!« rief er den Wachen zu, doch niemand vertraute seiner Treffsicherheit soweit, um es zu versuchen.
    Er nahm erneut eine Bewegung wahr. Lisa warf sich auf ihn und holte mit dem Gewehr aus. Der Kolben traf hart und schnell die Überreste von Megalons Kopf, und sie trat zurück, um ein zweites Mal zuzuschlagen.
    Megalon hielt Kimberlain fest und drehte sich unsicher um.
    Er stieß mit dem Speer auf Lisa ein, und der Fährmann nutzte die Gelegenheit, um seine Hand aus den Greifzangen des Ungetüms zu befreien. Megalon stieß noch einmal auf Lisa ein, verfehlte sie jedoch erneut. Diesmal belastete die Bewegung das beschädigte Rad zu stark, und das Ungetüm verlor lange genug das Gleichgewicht, daß Kimberlain die sich ruckartig öffnenden und schließenden Greifzangen zu fassen bekam. Die Überreste von Megalons Kopf wandten sich ihm wieder zu, doch es war zu spät. Der Fährmann zerrte die Greifzangen über sich hinweg und auf das Gitter zu und schob und stieß den Roboter vorwärts. Stahl traf auf Stahl, und Rauch und Funken quoll und sprühte aus den zahlreichen Löchern in Megalons Körper, während Kimberlain sich zurückwarf.
    »Jetzt brate, du verdammtes Miststück!« rief er dem zusammenbrechenden lebensgroßen POW-Roboter zu.
    Ein paar Minuten, nachdem es dem Wachpersonal endlich gelungen war, den Strom

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