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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Kleidung, die sie den Elementen aussetzte. Man wollte sehen, wie gut sie ihre eingeübten Fähigkeiten im Ernstfall einsetzen konnte. Danielle akzeptierte die Aufgabe mit der gleichen Hingabe, mit der sie alle anderen akzeptiert hatte.
    Die Dämmerung hob sich am Horizont, als sie auf dem Weg hinter ihr ein Rascheln hörte. Sie hatte die ganze Nacht über nicht geschlafen und nichts gegessen und war nun auf dem Weg zum Bach, um sich zum Frühstück einen Fisch zu fangen. Doch plötzlich war ihr Hunger verschwunden. Sie wußte nun, daß sie verfolgt wurde. Sie mußte zuerst den Weg verlassen und Deckung suchen. Dann brauchte sie eine Waffe.
    Sie hatte den Pfad gerade verlassen, als ihr Fuß eine weiche Stelle auf dem Boden berührte. Sie begriff, was passierte, reagierte jedoch zu spät. Die Schlinge schloß sich um ihr Gelenk, sie wurde mit den Füßen zuerst in die Luft gerissen und baumelte dann über dem Boden. Sie holte mit dem anderen Bein aus, um sich zu befreien, und prallte mit dem Kopf gegen den großen Baum, an dem sie hing. Benommen fühlte sie eine warme Nässe auf ihrem Schädel und fuhr mit der Hand über die Wunde. Ihre Finger waren klebrig vor Blut. Sie zwang sich zur Ruhe. Dann hörte sie wieder das Rascheln, deutlicher diesmal, und in ihrem auf dem Kopf stehenden Blickfeld tauchten Jules und Jack auf, die sich über den Pfad näherten.
    Also war es ein Spiel, und sie hatten gewonnen. Na schön.
    »Holt mich hier runter, ihr Arschlöcher!« rief sie, noch immer hin und her schwankend.
    »Kneble sie«, befahl Jack, der größere Junge.
    »Kneble du sie doch«, gab Jules halsstarrig zurück. Er sah mit seinem langen Haar, das bis auf die Schultern fiel, fast weiblich aus.
    Jack warf Jules einen düsteren Blick zu, zog jedoch ein schmutziges Taschentuch hervor und trat auf sie zu. Als er sie fast erreicht hatte, drehte sich Danielle beim Schwingen, um mit den Armen auf ihn eindreschen zu können. Mehrere Schläge saßen. Jack wich zurück, und Jules kicherte blöde.
    »Sie ist doch nur ein Mädchen«, stichelte er.
    »Sie ist gut. Ich hab' sie beim Training gesehen. Halte ihre Arme fest.«
    Jules gelang es nach kurzem Kampf, ihr die Hände auf den Rücken zu fesseln, während Jack ihr das schmutzige Taschentuch um den Mund band. Dann ließen sie sie unsanft zu Boden hinab. Sie zogen die Schlinge auch um ihr anderes Bein, schnitten das zusätzliche Seil jedoch durch. Jack drehte sie auf den Rücken und versetzte ihr mit dem Handrücken einen harten Schlag gegen das Kinn, wobei er darauf achtete, sie auch mit den Knöcheln zu treffen. Danielle fühlte, wie sich ihr Mund mit Blut füllte. Sie trat heftig aus, um sich zu befreien.
    »Halte ihre Beine fest, damit ich sie ausziehen kann«, sagte Jack.
    Jules legte ihr die Hände auf die Beine, und Jack zerrte ihr die dünnen Shorts über die Hüften. Sie trug keine Unterwäsche; man hatte ihr keine ausgegeben. Jack schlug sie noch dreimal, und sie drohte, bewußtlos zu werden.
    »Ziehen wir sie hoch.«
    Danielle kam wieder soweit zu sich, um zu begreifen, was sie vorhatten, und Entsetzen zu empfinden. Sie war wieder das hilflose Kind, das mißbraucht wurde. Sie schrie stumm gegen den Knebel an und hätte ihn beinahe verschluckt. Der Tod wäre besser als das, was nun kommen würde. Sie erinnerte sich an damals, als sie versucht hatte, die Luft anzuhalten, während der Mann mit dem üblen Mundgeruch sie bestiegen und so sehr verletzt hatte, daß sie blutete.
    Doch warum taten diese Jungen das? Es mußte ein Spiel sein, eine Übung. Sie wurde auf die Probe gestellt. Gleich würde ihnen klar sein, daß sie gewonnen hatten, und sie würden aufhören. Wenn sie nicht gegen ihre Vorschriften verstießen oder, was noch schlimmer war, ihr Auftrag genau das von ihnen verlangte.
    »Ich will von vorn«, sagte Jack, und Danielle fühlte, wie Jules sich versteifte, während er sie von der Seite festhielt.
    Sie stießen sie gegen den Baum und zogen ihre Hosen herunter. Dann zerrten sie sie wieder vor, bis sie zwischen ihnen stand. Beide hielten sie an den Schultern fest. Sie spürte weiches Blattwerk unter ihren Füßen. Die Furcht ließ ihr Herz in ihrer Brust hämmern.
    Hört auf! Hört auf! bat sie inbrünstig, doch durch den Knebel drang nur ein Grunzen.
    Jack drang zuerst in sie ein, von vorn, heiß und pulsierend, mit Bewegungen, die genauso schnell wie unsicher waren. Es tat nicht so weh wie damals bei dem Mann im Lager, doch es war genauso ekelerregend, und Danielle

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