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Die Ärzte der Galaxis

Die Ärzte der Galaxis

Titel: Die Ärzte der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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seinen Helm geschlossen, als sein Empfänger sagte:
    »Hier spricht Harrison, Doktor. Der Leiter des Rezeptionsteams sagt, daß es einige Zeit dauern wird, bis die Schleuse mit Wasser gefüllt und eine Entseuchungsprozedur an den anderen fünf inneren Zugängen gewährleistet ist. Es handelt sich um eine große Schleuse, und so wird der Wasserdruck an den anderen Luken entsprechend stark sein, wenn …«
    »Eine vollständige Füllung ist nicht nötig«, sagte Conway. »Der CLCH-Drambon wird sich wohl fühlen, sofern das Wasser bis zum oberen Rand der Frachtluke reicht.«
    »Ein Segen!«
    Sie stiegen in den Frachtraum des Erkundungsschiffs hinunter und vermieden sorgfältig, gegen die Lebenserhaltungsmaschinerie zu stoßen, in der der erste Drambon wie eine organische Gebetsmühle rotierte. Sie lösten die Haltegurte der Vorrichtung.
    »Wir sind eingetroffen, Surreshun«, sagte Conway. »In wenigen Tagen werden Sie diesem Apparat für kurze Zeit Lebewohl sagen können. Wie geht es Ihrem Freund?«
    Es war eine rein rhetorische Frage, weil der zweite Drambon nichts sagte und vielleicht auch gar nicht reden konnte. Doch wenn er sich nicht unterhalten konnte, so konnte er zumindestens auf eine andere Weise reagieren. Wie eine große, durchsichtige Qualle – er wäre im Wasser völlig unsichtbar gewesen, hätte er nicht diese schillernde Haut und ein paar nebulöse innere Organe gehabt – wedelte der Drambon auf sie zu. Er hüllte Conway einen Moment ein wie ein Kokon und lenkte dann seine Aufmerksamkeit auf Edwards.
    »Wir sind bereit, wenn Sie bereit sind«, kam es aus dem Lautsprecher.
    »Dieses Einschleusen klappt schon besser«, sagte Conway, als Edwards ihm behilflich war, Surreshuns Lebenserhaltungssystem aus dem Frachtraum zu manövrieren. »Wenigstens wissen wir diesmal, was wir zu tun haben.«
    »Kein Grund zur Entschuldigung, Freund Conway«, sagte Surreshun mit seiner übersetzten Stimme. »Denn ein Wesen meiner überaus hohen Intelligenz und meines ethischen Wertes neigt zu Nachsicht und Sympathie für die weniger intelligenten Wesen, sofern sie sich redliche Mühe geben. Ich verzeihe ihnen also alle tolpatschigen Handlungsweisen, gegen die meine großzügige Persönlichkeit ohnehin immun ist.«
    Conway hatte nicht den Eindruck, daß seine Entschuldigung gutgeheißen worden war, doch bei einem Wesen, für das Bescheidenheit zweifellos ein Fremdwort war, konnte es schon so etwas wie Nachsicht sein. So sagte Conway diplomatischerweise nichts mehr.
    Das Rezeptionsteam von Schleuse 23 traf ein, um Surreshuns Rad auf den Eingang der mit Wasser gefüllten AUGL-Stationen zuzubewegen.
    Der Leiter des Teams trug einen schwarzen Anzug mit rotgelben Streifen an Armen und Beinen. Er sah aus wie ein auf den neuesten Stand gebrachter Hofnarr einer frühen Periode der menschlichen Gesellschaft. Er schwamm auf Conway zu.
    »Tut mir leid, Doktor«, sagte er mit einer klaren, aber etwas schrillen Stimme, »aber ich hatte keine Zeit mehr, die Frequenz der Sprechanlage meines Anzugs zu regulieren. Ich möchte, daß Sie alle rasch in die Station kommen. Surreshun war schon einmal bei uns, so daß wir uns um ihn keine Gedanken zu machen brauchen. Aber kümmern Sie sich um den anderen Burschen, wer er auch sein mag, und Ja, zum Teufel!«
    Der »andere Bursche« hatte sich um seinen Kopf und seine Schultern gewickelt, hielt seine Arme fest und beschnupperte ihn wie ein Hund mit einem Dutzend unsichtbarer Köpfe.
    »Vielleicht hat er Sie gern«, sagte Conway. »Wenn Sie sich nicht um ihn kümmern, ist er in einer Minute verschwunden.«
    »Die meisten Kreaturen finden mich anscheinend unwiderstehlich«, sagte der Teamleiter trocken. »Ich wollte, das könnte ich auch von den weiblichen Wesen meiner eigenen Rasse behaupten …«
    Conway schwamm herum, packte zwei große Händevoll flexibler, durchsichtiger Haut und zog das Wesen herum, um es in Richtung des Stationseinganges zu bugsieren. Die restliche Strecke legte es mit graziösen Bewegungen allein zurück. Surreshun folgte ihm weniger graziös dichtauf.
    »Warum diese Eile?« fragte Conway.
    »Für weitere zehn Minuten wird nichts passieren«, sagte der Teamleiter auf seiner Anzugfrequenz. »So kann ich diese Sprechverbindung benutzen, sofern wir uns kurz fassen. Ein DBLF-Kelgian im Hudlar-Operationssaal wurde verletzt. Der Patient bekam während der Operation einen Muskelkrampf und machte mit seinen Fühlarmen eine unwillkürliche Bewegung. Die Verletzungen sind kompliziert

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