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Die Ärzte der Galaxis

Die Ärzte der Galaxis

Titel: Die Ärzte der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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vorbei, feuerrot und fast ganz um seinen Patienten gerollt. Conway deutete auf die beiden und sagte zu dem Chalder gewandt: »Schieben Sie sie herein, aber vorsichtig, sie können tödlich sein.«
    Als die Ladeluke sich einige Minuten später schloß, befanden sich darin zwei Melfans, ein Hudlar, der Chalder, der Drambon-Arzt mit seinem Patienten und Conway. Es war stockdunkel. Das Fahrzeug erzitterte alle paar Sekunden von den Rammstößen der Raubfische. Es war fürchterlich eng, und wenn der Chalder sich auch nur ein wenig bewegte, würde er alle bis auf den dickgepanzerten Hudlar zerquetschen. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bevor Edwards’ Stimme in Conways Helm ertönte.
    »Wir haben einige Lecks, Doktor, aber nicht schlimm, und die Wasseratmer brauchen keine Angst zu haben. Die automatischen Kameras haben prima Aufnahmen von den Lebensformen und -bedingungen hier innen gemacht. O’Mara wird sehr zufrieden sein. Oh, da vorne kann ich Zähne sehen. Gleich werden wir draußen sein …«
    Conway erinnerte sich noch Wochen später im Hospital genau an diese Unterhaltung, als die lebenden und toten Wesen und die Filme gesichtet, zerlegt und so oft betrachtet worden waren, daß ihn die egelgleichen Drambons noch im Traum verfolgten.
    O’Mara war nicht zufrieden; im Gegenteil, er war äußerst unzufrieden – mit sich selbst, was alles nur noch schlimmer machte für die Leute um ihn herum.
    »Wir haben die Drambon-Mediziner einzeln und zusammen beobachtet, Freund Conway«, machte Prilicla den vagen Versuch, die Atmosphäre ein wenig freundlicher zu gestalten. »Aber es gibt keinen Beweis dafür, daß sie sich verständigen, weder sprachlich noch visuell, weder taktisch noch telepathisch, durch Geruch oder irgendein anderes uns bekanntes System. Die Art ihrer emotiellen Ausstrahlung läßt mich vermuten, daß sie überhaupt nicht miteinander Verbindung aufnehmen im herkömmlichen Sinne. Sie stellen andere Wesen und Dinge in ihrer Umgebung visuell fest und benutzen ähnlich den Empath-Arten, welcher auch meine Rasse angehört, ihre Empfindsamkeit, Freund und Feind zu unterscheiden. Sie griffen die Drambon-Raubfische ohne Erregung an, erinnern Sie sich, und ignorierten den visuell viel furchterregenderen Chalder-Arzt, der ihnen freundlich gesinnt war.«
    »Soweit also unsere Entdeckungen«, fuhr Prilicla fort, »ihr Empfinden ist hochentwickelt und nicht gekoppelt mit der Intelligenz. Das gleiche gilt für den zweiten Drambon-Bewohner, den Sie mitbrachten, außer daß er …«
    »Vielleicht intelligenter ist«, schloß O’Mara mürrisch. »Fast so schlau wie ein schlecht abgerichteter Hund. Ich gebe zu, daß ich für eine Weile dachte, unsere Verständigungsversuche scheiterten nur am Pech meiner Zuständigkeit. Aber nun ist klar, daß wir unsere Zeit mit den intellektuellen Tests bei diesen Drambon-Wesen verschwendeten.«
    »Aber dieser SRJH rettete mein Leben.«
    »Ein hochspezialisiertes, aber nichtintelligentes Wesen«, sagte O’Mara bestimmt. »Es schützt und heilt Freunde und tötet Feinde, aber es denkt nicht dabei. Als wir die unbekannten Spezies, die Sie mitbrachten, an ein Gedanken-Kontrollgerät anschlossen, beobachteten wir Aufmerksamkeit und Vorsicht – vergleichbar unserer beherrschten Selbstkontrolle, wenn wir nahe einer Starkstromleitung stehen. Aber – wie Prilicla sagte – es verschwendet keinen Gedanken an oder über das Ding.
    Es tut mir leid, Conway«, schloß er, »wir suchen nach wie vor nach der Art, die verantwortlich ist für die Herstellung dieser Werkzeuge und für örtliche ärztliche Hilfe zur Lösung ihres Problems.«
    Conway war für lange Zeit still und starrte auf die beiden SRJHs am Boden.
    »Freund Conway hat eine Idee«, sagte Prilicla.
    »Ja«, antwortete Conway, »aber ich möchte es erst ausprobieren, indem ich den toten SRJH herholen lasse. Thornnastor hat bisher nichts Entscheidendes an ihm verändert, und sollte irgend etwas mit ihm passieren, können wir leicht einen anderen beschaffen. Ich will die zwei lebenden SRJHs mit dem toten Kollegen konfrontieren.«
    »Priliclas Meinung ist, daß sie für nichts und niemanden etwas fühlen«, fügte Conway hinzu. »Sie vermehren sich durch Zellteilung, so daß es keinen sexuellen Kontakt gibt. Aber der Anblick eines Toten ihrer Art müßte doch meiner Ansicht nach eine Reaktion auslösen.«
    Als der tote SRJH gebracht wurde, ließ ihn Conway schnell von der Bahre auf den Boden des Büros gleiten und winkte O’Mara und

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