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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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starten.«
    »Haben Sie sich verletzt, Meister Robert?«, fragte er besorgt. »War jemand im Hangar?«
    »Ein Techniker war an einem Gerät zugange«, sagte Robert, als handele es sich um eine Bagatelle. »Er hat einen Kanister nach mir geworfen, und ich habe ihn mit einem schweren Werkzeug niedergeschlagen. Jetzt ist die Luft dort unten rein, und es wird uns niemand stören.«
    Kao Chih nickte eifrig und gestattete sich erst dann den Anflug eines Zweifels, als er zu den Nischen zurückging, um den nächsten Bewusstlosen zu holen.
    Der Transport ihrer Schützlinge in den Hangar ging reibungslos vonstatten. Kao Chih fand den Hangar nicht sonderlich beeindruckend – es war ein hoher, rechteckiger Raum von sechzig Metern Länge und zwanzig Metern Breite. An der einen Seite befanden sich drei Staubuchten mit jeweils einem Sturmboot. Dabei handelte es sich um einen schwer gepanzerten Truppentransporter mit dunkler Außenhülle, dessen Bug an die Schnäbel zweier Raubtiere erinnerte. An der anderen Seite waren ein Dutzend große Türen, etwa halb so hoch wie der Hangar. Der Startschacht befinde sich unter dem Deck, meinte Robert, und führe zu den Schleusentoren an der Unterseite des Rumpfes.
    Beim ersten Durchgang packten sie sechzehn Bewusstlose in den Aufzug. Unten angelangt, rollten sie sie in die Mitte des Hangars, wo Kao Chih sich daran machte, sie aus ihren Käfigen herauszuholen. Währenddessen holte Robert die restlichen Männer, und bald darauf waren alle befreit und saßen oder lagen an der einen Seite des Hangars. Robert machte sich am Tastenfeld der Schleuse des Sturmbootes zu schaffen, während Kao Chih sich um die Überlebenden kümmerte. Die ersten waren bereits bei Bewusstsein und konnten ohne fremde Hilfe stehen, die meisten aber waren noch bewusstlos. Als Kao Chih bei ihnen Puls und Atmung überprüfte, fiel ihm in dem Durcheinander auf einer Werkbank an der hinteren Wand der Griff einer Handfeuerwaffe ins Auge. Es handelte sich um eine schwere graue Waffe mit dreieckiger Mündung. Er steckte sie sich unters Hemd und schob sie hinter den Hosenbund.
    Hinter ihm klickte es mehrmals, dann ertönte ein hydraulisches Zischen. Robert beobachtete lächelnd, wie die Heckluke nach unten schwenkte.
    »Ah, also hat sich das Anti-Sicherheitstraining schon ausgezahlt! Na schön, Kao Chih, dann wollen wir die Passagiere mal an Bord bringen.«
    Mit vereinten Kräften schleppten sie die Bewusstlosen die Rampe hoch und setzten sie auf die eckigen, ungepolsterten Bänke, die eindeutig für die schmerzunempfindlichen Shyntanil gemacht waren. Die Inneneinrichtung des Raumfahrzeugs war ausgesprochen karg. Es gab zwei unddreißig harte Sitze, angeordnet in zwei Reihen von zwei mal acht, die einander gegenüber platziert waren, Ablagen zwischen den unverkleideten Streben und eine Steuerkonsole, die einen primitiven Eindruck machte. Als alle mit Unterstützung der bereits wieder einsatzfähigen Besatzungsmitglieder untergebracht waren, nahm Robert an der Steuerkonsole Platz.
    »Ich muss uns aus dem Hangar hinausmanövrieren«, sagte er und schaltete die Instrumente ein. »Dann steige ich aus, öffne den Startschacht und die Außenluken. Und hinterlasse unseren Gastgebern eine kleine Überraschung.«
    »Ist gut«, meinte Kao Chih skeptisch.
    Robert betätigte mehrere Schalter. Mit einem anschwellenden Summen hob das Sturmboot mit leichtem Schwanken vom Deck ab. Kao Chih, der in der Nähe der offenen Heckluke stand, hielt sich an einer Strebe fest, als das Boot aus der Parkbucht glitt und auf seinen Standbeinen landete. Robert erhob sich und eilte nach hinten zu Kao Chih.
    »Wussten Sie, dass die Abfangjäger eines Kryptschiffs vom abgetrennten Kopf, dem Rückgrat und dem Nervensystem von Shyntanil-Kriegern gesteuert werden, die man mit den Bordsystemen vernetzt hat? Die Einsatzleitung kann die Angriffsdaten entweder zentral oder mittels kleiner Steuerkonsolen eingeben, die neben den Auslassschächten angebracht sind. Das ist der strengen Hierarchie und dem Bedürfnis geschuldet, ein einheitliches Vorgehen der Einheiten zu gewährleisten. Nun, ich gedenke, das zu unserem Vorteil zu nutzen und ein kleines Ablenkungsmanöver zu veranstalten, indem ich die Boote veranlasse, das Sonnenauge-Schiff anzugreifen.« Er schritt die Rampe hinunter und verschwand.
    Kao Chih rang einen Moment mit sich, dann ging er nach vorn und blickte aus dem Bugfenster. Er beobachtete, wie Robert zu einer der erwähnten Konsolen ging und nacheinander

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