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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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sieht ganz danach aus, als würden wir ihn nicht lebend überstehen. Aber da ein Plan immer nur bis zur Feindberührung Gültigkeit hat, werden wir uns schon durchbeißen! Also, Sie können auf mich zählen.«
    Der Tygraner schüttelte mit breitem Lächeln den Kopf.
    »Aus Ihrem Mund klingt der Wahnsinn beinahe vernünftig.«
    Der Commoffizier unterbrach ihn. »Sir, ich empfange ein schwaches Signal von … von dem Asteroidenraumschiff, der Vergeltung !«
    »Ist da etwa noch jemand am Leben?«, meinte Greg.
    »Wie ist es um die Reichweite bestellt?«, fragte Ash. »Welcher Kanal, und wer kann mithören?«
    »Niemand, Sir – das ist keine Breitbandsendung, sondern ein Richtsignal.«
    Ash lächelte, seine Augen weiteten sich. »Dann haben sie uns mit einem Commlaser angepeilt!«
    »Genau, Sir … Aaarrrgh!«
    Der Commoffizier riss sich das Headset vom Kopf und schreckte von der Konsole zurück, dann warf er sich wieder nach vorn und drückte ein paar Tasten.
    »Was ist los?«, fragte Ash.
    »Ein … grauenhaftes Heulen … auf allen Frequenzen und allen Kanälen. So etwas habe ich noch nie gehört …«
    »Steht das in Verbindung mit der Nachricht der Vergeltung? «
    »Nein, Sir … das kommt von der Planetenoberfläche …«
    Ash hantierte bereits an der Sensorsteuerung. Auf dem Hauptschirm wurde Darien angezeigt. Ein Teil der Planetenoberfläche wurde von ausgedehnten Wolkenfeldern verdeckt, die um ein Tiefdruckgebiet im Norden kreisten. Allen fiel auf den ersten Blick auf, dass die Wolken von unten beleuchtet wurden. Die Lichtquelle musste riesige Ausmaße haben und in der Lage sein, die Nacht zum Tag zu machen. Obwohl die Landmassen und Küstenlinien nur undeutlich zu erkennen waren, wusste Greg mit grauenhafter Gewissheit, woher das Licht kam.
    War’s das jetzt?, dachte er. Erscheint jetzt die Legion der Avatare und unterwirft sich Darien? Was werden Onkel Theo und die anderen jetzt tun? Wird überhaupt jemand überleben?
    Er blickte Ash und die anderen an und wusste nicht, was er sagen sollte.

29 Theo
    Vor etwa einer Stunde, kurz bevor Greg zu seiner zornigen Entgegnung auf Washutkins Erklärung ansetzte, schmauchte Theo Karlsson Pfeife. Er saß auf einer umgedrehten Kiste in einem wackligen Schuppen in der Nähe des Kraters in der Flanke des Hauerbergs. Neben ihm saß Rory und schnitzte im Schein einer tygranischen Brennstoffzellenlampe an einem Stock. Die wachsimprägnierte Abdeckung des Schuppens schützte sie vor dem stetigen Regen aus der Wolkendecke, die langsam über das Gebirge hinwegzog. Ein unablässiges Prasseln und Plattern erfüllte die Luft.
    So soll Regen sein, dachte Theo, zog an der Pfeife und stieß den Rauch aus, schwelgte im würzigen Tabakduft. Dann hat sich der Himmel also entschieden, heute Nacht seine Fracht loszuwerden. Gutes Timing …
    Er blickte Rory an, der unentwegt schnitzte und die Späne wegpustete.
    »Ich dachte, Sie hätten schon vor einem Jahr damit aufgehört«, sagte er. »Sie haben gemeint, das läge Ihnen nicht.«
    Rory warf Theo einen Seitenblick zu und hielt das Holzstück hoch. Zu Theos Überraschung ähnelte es einer Lauerechse.
    »Hab’s mir anders überlegt, Chef«, sagte Rory. »Jetzt glaub ich eher, ich bin doch ein Naturtalent.«
    Theo nickte und verzichtete darauf, seine Bedenken kundzutun. Nach seiner Wiederherstellung im Tochterwald der Uvovo war Rory fast wieder der Alte und hatte sein unerschütterliches Selbstvertrauen wiederhergestellt und zu seiner alten Schlagfertigkeit zurückgefunden. Irgendetwas aber war anders als früher – er wirkte bedächtiger, oder zumindest hatte sich das aufbrausende Temperament, das ihn im Laufe der Jahre so häufig in die Bredouille gebracht hatte, ein wenig abgeschwächt. Theo nahm an, dass dies mit den Qualen zu tun hatte, die Rory und Chel als Gefangene des Legionsritters erlitten hatten. Er hatte Rory vorsichtig danach gefragt, doch der hatte erwidert, er könne sich an seine Gefangenschaft nicht erinnern und sei erst im Wald wieder zu sich gekommen.
    Rauer Gesang tönte aus dem Krater hervor. In dem großen, ausgeglühten Loch in der Bergflanke hatte sich binnen Tagesfrist ein wahrer Bauboom entwickelt, denn die Bewohner der Höhlen und Gänge hatten festgestellt, dass es hier genügend Platz für Baracken und Hütten gab. Man sammelte Äste auf den tiefer gelegenen bewaldeten Hängen und schaffte erbeutetes Material aus den Trappersiedlungen und Baumfällerlagern im Süden heran. Baracken wurden errichtet, deren

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