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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Zahl ständig wuchs, da immer mehr Freiwillige eintrafen. Im Moment lieferte sich in einer der größeren Hütten gerade eine Gruppe von frisch eingetroffenen Nordländern, die sich Hakon-Haer nannten, mit dem Steinhauer-Clan, einer Gruppe kräftiger schottischer Bauarbeiter, einen Wettstreit, bei dem Lieder gegrölt wurden und literweise Bier getrunken wurde.
    Theo erinnerte sich lächelnd an ähnliche Zusammenkünfte in seiner Jugend, speziell während des Winterputsches, als man mit seinen Lieben am Vorabend der Schlacht mit Bier und Gesang gefeiert hatte.
    Es ist ihr gutes Recht, ihr Menschsein zu feiern, dachte er. Und das Feuer, das in unseren Herzen brennt. Sobald es hell wird, müssen wir uns schrecklichen, erbarmungslosen Gegnern stellen. Wir müssen siegen. Viele werden sterben, aber wir müssen es trotzdem schaffen, den Warpbrunnen zu zerstören, sonst ist es aus mit uns.
    Die Pläne lagen auf dem Tisch. Bündnisse waren geschlossen und Pakte besiegelt worden. Gideon hatte sich mit dem Anführer der abtrünnigen Spiralisten und mit Solvjeg und Ian Cameron getroffen – verschlüsselte, primitive Kurzwellennachrichten gingen zwischen dem Hauerberg, Hammergard und dem Lager der Spiralisten in der Nähe von Port Gagarin hin und her. Die Kriegsgrundlagen wurden entworfen, Termine abgesprochen und Nachschubwege geklärt. Während die Rebellen vom Hauerberg den geeigneten Moment abwarteten, rückten Milizen der Oststädte im Wald nördlich der Berggrate und Hänge vor, die sich schließlich mit den zerklüfteten Westausläufern der Schulter vereinigten. Gleichzeitig näherten sich Gruppen von Spiralisten über die steilen Bergpfade im Norden des Vorgebirges, viele mit tragbaren Raketenwerfern ausgerüstet, die zum Einsatz gegen die Kampfmechas gedacht waren.
    Und dann war da noch die Bombe, die Warpbrunnenbombe. Kurz nach Theos und Rorys Rückkehr wurde aus der Gesprächshalle gemeldet, der Zyradin wolle mit dem kleinen Schotten sprechen. Theo hatte Rory zur Zeremonialhalle begleitet, war auf die leuchtende Plattform geklettert und hatte der Unterhaltung mit skeptischer Miene zugehört. Der Zyradin hatte erklärt, jemand müsse eine Raumfaltungsbombe zur Schulter des Riesen schaffen und sie gegen den Warpbrunnen zum Einsatz bringen. Ja, klar, hatte Rory gemeint – können wir damit verhindern, dass die beknackten Cyborgs zu uns durchstoßen? Ja, Rory, antwortete der Zyradin. Und da du selbst eine Maschinenerweiterung hast, kannst du den Verteidigungsring durchbrechen, während der Ritter durch den Hauptangriff abgelenkt wird. Ja, ich hab so Maschinenzeugs in mir drin, das stimmt, räumte Rory ein. War nicht schwer zu merken, aber ich weiß jetzt, wie’s funktioniert und wie man’s benutzen kann. Richtig, sagte der Zyradin. Du kannst den Kampfmechas sagen, dass sie dich ignorieren sollen. Rory hatte zögernd genickt. Dann schleich ich mich also an ihnen vorbei und bring die Bombe an, aber reicht die Zeit dann noch, um mich aus dem Staub zu machen, bevor sie hochgeht? Der Zyradin hatte geantwortet: Du hast Zeit genug, um dich in Sicherheit zu bringen. Rory hatte stirnrunzelnd überlegt und dann genickt. Na schön, dann packen wir’s!
    Kurz darauf dankten Gideon und Solvjeg Rory für seine Hilfe und besprachen noch einmal die Rolle, die er beim Angriff spielen sollte, das Wann, Wo und Mit-Wem. Etwas später suchte ihn ein Uvovo-Gelehrter auf und meldete, das Gerät des Zyradins sei auf der großen Plattform aufgetaucht. Rory erwiderte, er werde es erst dann holen, wenn die Zeit zum Aufbruch gekommen sei.
    Theo stellte fest, dass seine Pfeife ausgegangen war. Er überlegte, ob er sie erneut stopfen sollte, sagte sich aber, dass es besser wäre, ein Nickerchen zu machen. Auch einige der zotigen Sänger waren auf die gleiche Idee gekommen und kletterten über die Strickleiter zum Höhleneingang hoch. Es regnete noch immer, ein Wasservorhang vor der Hütte, doch sein Entschluss stand fest. Er klopfte die Pfeife aus und erhob sich.
    »Ich glaub, ich geh rein«, sagte er. »Vielleicht krieg ich ja noch eine Mütze Schlaf, was meinen Sie?«
    »Aye, ich komm gleich nach, Chef«, meinte Rory.
    Theo nickte, setzte sich eine Kappe auf, trat in den Regen hinaus und ging am Rand des Kraters entlang. Drei auf provisorischen Stützen ruhende Laufgänge führten zum Eingang des Stützpunkts. Er befand sich in der Mitte des Laufgangs, der von der Kratermitte aus nach unten führte, als er ein merkwürdiges Geräusch vernahm,

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