Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
Vom Netzwerk:
brach auseinander. Sie versuchten verzweifelt, sich zu verteilen, um weniger Angriffsfläche zu bieten. Gleichzeitig schafften sie es, das Sperrfeuer aufrechtzuerhalten, das weitgehend zur Vergeltung umgelenkt wurde. Raketen, Rumpfbrecher und Schwärmer konzentrierten sich auf diese Position in der Flanke der Verteidiger, doch die im Umkreis befindlichen Kriegsschiffe fingen das Meiste davon ab. Energiestrahlen und Partikelpulse ließen sich schwerer neutralisieren, und als das Felshabitat zum ersten Mal getroffen wurde, bekam Greg einen trockenen Mund.
    Hier und da wurden Felstrümmer und Gesteinswolken hochgeschleudert, und einige Male wurde auch eine Baugruppenverkleidung oder eine externe Rohrleitung getroffen, wobei glühendes Metall verdampfte. Greg staunte darüber, welche Zerstörungen ein großer Asteroid verkraften konnte.
    Jetzt aber gaben die Verteidiger leichte Ziele ab. Zu einer vergleichsweise langsamen Tränenformation zusammengedrängt, konnten die gegnerischen Schiffe ihren Beschuss konzentrieren – und selbst Greg war klar, dass das nicht ewig so weitergehen konnte. Minuten später erschien wieder Ngassa auf dem großen Bildschirm und präsentierte einen neuen Plan. Er wollte die Flotte dreiteilen, in eine Kommandogruppe mit dem Flaggschiff des Vizeadmirals und der Vergeltung sowie zwei Unterstützungsgruppen mit den Raumschiffen der Imisil und der Vox Humana, verstärkt durch die Einheiten der Erdsphäre.
    Der Imisil-Kommandant, der Erste Anträger Conlyph, nickte zustimmend, und seine Gesichtsflecken nahmen vor Ungeduld einen silbrigen Schimmer an.
    »Wenn wir uns aufteilen, erhöht sich unsere Manövrierfähigkeit, und der Gegner muss seine Feuerkraft auf mehrere Ziele richten.«
    Admiral Olaveric von der Vox Humana war zunächst skeptisch, doch Ngassas Zusage, fünf schwere Kreuzer der Erdsphäre abzustellen, bewirkte bei ihr einen Sinneswandel. Ash reklamierte Berg von der Sternenfeuer und Braddock von der Bezwinger für sich, die Silberlanze stellte er für die Imisil-Gruppe ab.
    »Unser strategisches Ziel«, erklärte Vizeadmiral Ngassa über die Konferenzschaltung, »besteht darin, das Flaggschiff der Hegemonie zu lokalisieren und es zu vernichten, um den Höchsten Oberkommandierenden auszuschalten.« Unter seinem Gesicht wurde ein wuchtiges, trägergroßes, waffenstarrendes Raumschiff angezeigt. »Freier Himmel und gute Jagd!«
    Greg wandte sich mit erhobener Braue Ash zu. »Dann war mein Geistesblitz also gar nicht so dumm, wie?«
    »Das kommt darauf an, wie Sie das Wort definieren.«
    »Was definieren – meinen Sie ›dumm‹?«
    »Nein – ›Geistesblitz‹.«
    Die vor ihnen liegende Aufgabe – die man euphemistisch als gefährlich oder anspruchsvoll bezeichnen konnte – zeigte alsbald ihr wahres Gesicht. Die gegnerischen Schiffe waren zu zahlreich und ihre vereinte Feuerkraft zu stark für die überlasteten, überdehnten Schutzschirme und die geschwächten Raumschiffshüllen. Ungeordnet flogen die Hegemonie-Schiffe auf die drei Verteidigergruppen zu, imposante Träger, die Hunderte von Abfangjägern freisetzten, die sich in Wellen auf ihre Opfer stürzten. Auf den Kontrollschirmen des Maschinendecks der Silberlanze beobachtete Greg die Angriffe auf die leichten Angriffskreuzer der Vox Humana, die voneinander getrennt worden waren. Explosivgeschosse beharkten die Rümpfe, Generatoren und Treibstofflager explodierten und setzten gleißende Feuerbälle frei, aus zahllosen Lecks entwichen Gaswolken, und ein Schiff wies dort, wo es mit einem gegnerischen, außer Kontrolle geratenen Raumer kollidiert war, einen klaffenden Krater auf. Und Dutzende von Rettungsshuttles schossen in alle Richtungen davon und sendeten hektisch Notsignale.
    Greg sah dies alles auf den Monitoren mit an, wo sich ständig neue Tragödien abspielten. Eine halbe Stunde nach Ngassas aufrüttelnder Verabschiedung war die Anzahl der einsatzfähigen Schiffe nach aktueller Zählung auf achtzehn geschrumpft. Braddocks Bezwinger war ein hilflos im Raum treibendes Wrack, der Captain galt als vermisst. Admiral Olaveric von der Vox Humana hatte ihr Flaggschiff verloren, konnte sich aber an Bord eines Erdsphäre-Kreuzers retten. Bergs Sternenfeuer eingeschlossen, war ihre Gruppe auf vier Raumschiffe geschrumpft.
    Die Imisil-Gruppe war zahlenmäßig besser dran – zwei Imisil-Kreuzer, drei Erdsphäre-Angriffskreuzer und Ashs Silberlanze – doch die einzelnen Schiffe hatten schwere Schäden zu verzeichnen. Der

Weitere Kostenlose Bücher