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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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tygranische Captain durch den Dauerregen huschte, sich das Wasser vom Gesicht wischte und die Strickleiter hochkletterte.

30 Kuros
    Kanonenschiffe kreisten und stießen aus dem Nachthimmel herab, beharkten die Schulter des Riesen mit Impulssalven, Raketen und Bomben. Das Vorgebirge hatte sich in ein Flammenmeer verwandelt, doch die Kampfmechas hielten noch stand und erwiderten das gegnerische Feuer mit unterschiedlichen Waffen, während die Abwehrbatterien aus allen Rohren schossen. Etwa fünfhundert Meter über dem Geschehen und verschleiert vom Regen schwebte ein weiteres Kanonenschiff in Warteposition. Im Passagierabteil blickte Utavess Kuros gebannt und in Erwartung seines Triumphs in die Tiefe. Endlich rollten die Würfel! Noch vor wenigen Stunden war er ein Gefangener in seinem eigenen Kopf gewesen, eingekerkert und erniedrigt von zwei verräterischen Maschinenintelligenzen. Jetzt leitete er den Angriff mit dem Ziel, das Vorläuferartefakt in seine Gewalt zu bringen, während in der Nähe des Planeten eine gewaltige Hegemonie-Armada darauf wartete, das jämmerliche, von den Imisil angeführte Bündnis des Rebellenabschaums zu vernichten, das es gewagt hatte, der größten Zivilisation dieser Hälfte der Galaxis die Stirn zu bieten!
    Die brolturanischen Truppen hatten inzwischen auf einem Felsausläufer am Nordrand des Vorgebirges einen Brückenkopf errichtet, und im Westen hatte man an einer erhöhten Stelle schwere Geschütze in Stellung gebracht. Jetzt konnte man alle Mechas, die sich aus der Deckung wagten, unter mörderisches Kreuzfeuer nehmen. Die Trackingsensoren der Anlage waren bereits durch drei Fallschirmspringerteams ausgeschaltet worden. Zwei von ihnen hatten die Mechas abgelenkt, das dritte hatte Sprengladungen an den gepanzerten Sensorclustern angebracht. Alle Soldaten der Fünf-Mann-Teams waren gefallen, waren entweder erschossen oder zerrissen worden, doch das Einsatzziel hatten sie erreicht. Die Abwehrbatterien waren nun auf Ersatzsysteme angewiesen, die lediglich den näheren Umkreis erfassten und sich durch brolturanische Gegenmaßnahmen leicht täuschen ließen.
    Kuros verfolgte das Geschehen nicht nur mit dem bloßen Auge, sondern auch über einen breiten Holoschirm, der über dem Planungstisch hing. Ein Fenster mit einem Infrarotfeed zeigte die Hotspots der kämpfenden Einheiten. Unterschiedliche Symbole markierten Kämpfer und die Kühlsysteme der Mechas. In einem anderen Fenster wurden schematisch Waffentypen, Schussfrequenzen, Trefferraten und Gefallene angezeigt. Ein dritter Monitor lieferte in Blau- und Grautönen einen vergrößerten Überblick über die Schulter des Riesen, die Flutlichter der Verteidiger waren ausgeblendet. Das Bild war von Regenschlieren verschleiert.
    Auf einem Hilfsmonitor waren aktuelle Meldungen und Videoberichte von anderen Angriffen dargestellt. Mit seinem Angriff auf den Hauerberg hatte Becker die Vorbereitungen der Aufständischen erfolgreich sabotiert, sodass aus dieser Richtung keine Störungen zu erwarten waren. Washutkin, der die Spiralistengruppen am Erreichen der Bergkämme im Norden hindern sollte, war weniger erfolgreich gewesen – einer seiner drei Flieger war von der Rakete eines tragbaren Werfers abgeschossen worden, sodass er gezwungen war, am Nordkamm zu landen und eine Verteidigungsstellung aufzubauen.
    Was jetzt noch fehlte, war eine Bestätigung für die Anwesenheit der Intelligenz, welche die Mechas lenkte und als Legionsritter bekannt war. Bislang hatten die Scans aber keine verlässlichen Erkenntnisse erbracht – wer auch immer die Kampfmechas steuern mochte, er hatte sich in der Festung eingeigelt.
    Wenn wir erst mal Beine und Hände abgehackt haben, wird auch der bösartige Kopf aus der Deckung kommen.
    Noch ehe er den Gedankengang abgeschlossen hatte, zerriss ein Lichtblitz die Nacht – eine Rakete oder ein Energiestrahl hatte eine Geschützbatterie getroffen. Die erste Explosion wurde gefolgt von zwei noch größeren, als die Munition detonierte. Brennende Trümmer flogen umher, einige fielen über den Rand des Vorgebirges und stürzten, einen Feuerbogen beschreibend, in die Tiefe. Kuros gestattete sich ein breites Grinsen, dann wandte er sich an den Flugoffizier. »Der Pilot soll tiefer runtergehen, aber einen Sicherheitsabstand wahren.«
    Kurz darauf senkte sich das Kanonenschiff auf eine Höhe von 200 Metern über dem umkämpften Vorgebirge ab. Es zog gegnerisches Feuer auf sich, doch der Beschuss blieb halbherzig und

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