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Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Die Ahnen der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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teilweise mit modernsten Energiewaffen ausgerüstet waren. Sie würden ein von den Uvovo angelegtes Artenreservat entweder passieren oder durchqueren, einen sogenannten Tochterwald. Das war ein guter Ort für einen Hinterhalt, sagte sich der Legionsritter. Er würde unverzüglich fünfundzwanzig Kampfdroiden und die beiden Nullleiter-Augmentate entsenden, den Menschen und den Uvovo, die er vor der Einnahme der Schulter des Riesen gefangen genommen hatte. In den ersten Tagen hatte die eingebettete Reaktionsindoktrinierung nicht richtig funktioniert, wenngleich der Mensch den Piloten eines der primitiven Luftsackgefährte beinahe dazu gebracht hätte, in einem Hinterhalt zu landen.
    Seitdem aber hatten sie merkliche Fortschritte gezeigt, die eine Felderprobung notwendig machten. Man würde einen Hinterhalt vorbereiten, und wenn die Widerständler auftauchten, würden die beiden Nullleiter sich ihnen nähern und sich als Flüchtlinge ausgeben. Dann würden sie anfangen, die Menschen abzuschießen – und das wäre das Einsatzsignal für die Kampfmechas.
    Der Plan war gut. Er gab die entsprechenden Befehle, und während die funkelnden Reihen der Maschinen zum Leben erwachten, richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Sensorcluster und die Überwachungsdaten, die aus der Luft, dem nahen Orbit und vom Boden eintrafen. Die Imisil-Schiffe hatten sich anscheinend entfernt, und das zerstörte Ezgara-Schiff hatte die Trümmerwolke im Orbit von Darien vergrößert, was einen bemerkenswerten Meteoritenschauer zur Folge hatte.
    Und da die Hegemonie es gar nicht gern hatte, wenn eigene Raumschiff oder die ihrer Verbündeten zerstört wurden, würde sie schon bald reagieren, entschlossen und gewalttätig. Würden bis dahin wieder Imisil-Schiffe vor Ort sein und ihm das Warten auf das Erscheinen der Legion mit einem unterhaltsamen Zwischenspiel verkürzen?

10 Theo
    Das Rütteln und Schwanken weckte ihn auf, zusammen mit dem dumpf pochenden Kopfschmerz, der schlimmer wurde, als er zu sich kam. Andere Empfindungen machten sich bemerkbar. Er konnte Arme und Beine nicht bewegen, als er die Augen aufschlug, war es pechschwarz, und in der Nähe murmelte jemand vor sich hin.
    Die verschwommenen Gedanken schärften sich. Er war an Hand- und Fußgelenken gefesselt und hatte eine Kapuze über dem Kopf. Und der Brummler war anscheinend der Fahrer der Schubkarre, auf der er lag.
    Wie bin ich nur in diese Lage geraten …
    Dann stürzte die Erinnerung auf ihn ein.
    Als die Koordinaten von Gregs Position auf Niwjesta an Gideons Schiff gesendet wurden, war Theo auf dem Weg zu seinem Quartier gewesen, wo er seine Sachen packen wollte. Strogalew, ein Trapper aus Tannenberg, hatte ihn angehalten. Strogalew sagte, er habe auf dem Weg zum Hauerberg ein ungewöhnliches Brolt-Gerät entdeckt, könne aber nicht feststellen, ob es sich um eine Waffe handele. Er bat Theo, einen Blick darauf zu werfen. Theo wollte unbedingt bei dem Stoßtruppunternehmen mitmachen – er wollte Washutkin nicht aus den Augen lassen –, doch Strogalews Bericht weckte seine Neugier, deshalb ging er mit in dessen Kabuff, wo jemand ihn mit einem Schlag auf den Kopf außer Gefecht setzte.
    Wie ein Kadett, der noch nicht trocken hinter den Ohren ist, dachte er. Wie konnte mir das nur passieren …
    Die Schubkarre rumpelte über Steine hinweg, dann ging es eine Steigung hinauf. Theo hörte, wie das Unterholz an den Seiten der Karre entlangstreifte und wie Pflanzenstängel mit einem leisen Knacken brachen. Die Luft war kalt und feucht, es roch nach Laub und Rinde. Sie hatten ihn in eine der bewaldeten Schluchten oder schmalen Täler im Vorgebirge des Arawnwaldes gebracht. Dafür gab es nur eine Erklärung.
    Sie. Er war überzeugt, dass es mehrere waren, das hörte er aus dem Rhythmus der Schritte heraus.
    »Stopp«, sagte vor ihm ein Mann. »Da – anhalten!«
    Der Mann, der die Karre schob, hielt an. Vorne ertönte leises, kaum hörbares Gemurmel.
    »Nach links, nein, nach links – ja, so. Und jetzt weiter.«
    Das Rütteln und Schütteln setzte wieder ein. Der andere Sprecher musste Strogalew sein. Strogalew war erst kürzlich zu ihnen gestoßen, doch Theo hatte ihn mehrmals in Washutkins Gesellschaft gesehen, für gewöhnlich dann, wenn dessen Gefolgsleute nicht in der Nähe waren.
    Bis vor drei Tagen war sein Misstrauen gegenüber dem russischen Politiker ein reines Bauchgefühl gewesen, nichts weiter. Er hatte Washutkins Bericht vom gefährlichen Einsatz auf der Schulter

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