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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Doch bald schon werden sie des Geschmacks überdrüssig und wenden sich dem nächsten zu. Die Amerikaner vergessen schnell. Die Erinnerung an den Tod zweier ihrer zahllosen Politiker wird bald verblaßt sein.«
    »Hideki war ein Dummkopf«, zischte Tsuboi plötzlich. »Er hielt sich allmählich für Gott. Er hat, wie die meisten Männer, die zu mächtig und selbstherrlich werden, einen schweren Fehler gemacht. Zwei Mitglieder des amerikanischen Kongresses aus ihrem Land zu entführen, war idiotisch.«
    Yoshishu antwortete nicht sofort, sondern sah Tsuboi über seinen Schreibtisch hinweg an. Dann sagte er schnell: »Sie sind für mich wie ein Enkel, und Hideki war der Sohn, den ich nie hatte. Die Schuld trifft mich. Wenn ich ihn stärker an die Leine genommen hätte, dann hätte sich dieses Unglück niemals ereignet.«
    »Im Grunde hat sich nichts geändert«, sagte Tsuboi achselzuckend. »Der Versuch der amerikanischen Agenten, das Kaiten-Projekt zu sabotieren, wurde vereitelt. Wir sind genauso mächtig wie zuvor.«
    »Trotzdem werden wir Hideki schmerzlich vermissen. Ihm verdanken wir viel.«
    »Ich hätte von ihm nichts anderes erwartet, wenn unsere Positionen umgekehrt wären.«
    »Ich bin sicher, Sie würden niemals zögern, sich, wenn nötig, mit dem Schwert aufzuschlitzen«, erklärte Yoshishu mit spöttischem Lächeln.
    Tsuboi war sich seiner Fähigkeiten zu sicher, um auch nur den Gedanken zuzulassen, er könne versagen. Er gehörte der neuen Generation an und würde niemals den Weg freimachen, indem er sich eine Klinge inden Unterleib stieße. »Unser Finanz- und Industrieimperium wird auch ohne Hideki weiter expandieren«, stellte er ohne Bedauern fest. »Wir müssen unsere Herzen stählen und weitermachen.«
    Yoshishu sah den Ausdruck von Ehrgeiz in Tsubois Augen.
    Der junge Finanzkünstler war darauf versessen, in Sumas Fußstapfen zu treten. »Ich überlasse es Ihnen, Ichiro, eine passende Zeremonie für unseren Freund zu arrangieren, wenn wir seinen Geist dem Schrein von Yasukuni anvertrauen«, sagte Yoshishu, so als sei Suma längst tot.
    Tsuboi tat dies mit einer Handbewegung ab. Er stand auf und beugte sich über den Schreibtisch.
    »Jetzt, da das Kaiten-Projekt einsatzbereit ist, Korori, müssen wir die Gelegenheit am Schöpf packen und die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Europäer und Amerikaner unterminieren.«
    Yoshishu nickte, und sein weißes Haar fiel ihm über die Brauen. »Ich stimme zu. Wir können nicht zulassen, daß Hidekis Tod unsere Planungen verzögert. Sie müssen sofort nach Washington zurückkehren und dem Präsidenten unsere Forderungen nach Ausweitung unserer geschäftlichen Aktivitäten in Amerika diktieren.«
    »Und wenn er unsere Forderungen nicht akzeptiert?«
    »Ich habe den Mann jahrelang studiert. Er ist Realist. Er wird erkennen, daß wir seinem sterbenden Land ein Rettungstau zuwerfen. Er weiß über unser Kaiten-Projekt Bescheid und über das, was wir anzurichten vermögen. Keine Angst, der Präsident der Vereinigten Staaten wird verhandeln, und der Kongreß ebenso. Welche Wahl bleibt ihnen denn sonst?«
    »Zweitausendzweihundert«, leierte Giordino. Er gab Pitt laufend ihre Höhe in Metern und ihre Geschwindigkeit in Knoten an. »Geschwindigkeit fünfzwanzig.«
    Der Ozean flog auf sie zu, die weißen Schaumkronen der Wellen wurden größer. Sie schossen durch ein Wolkengebilde.
    Nur die kreischenden Düsen, die Pitt immer noch auf vollem Schub hatte, gaben ihnen noch ein Gefühl für die Geschwindigkeit. Es war fast unmöglich, die Höhe über dem Wasser abzuschätzen. Pitt vertraute Giordino, und dieser wiederum verließ sich auf die Instrumente, um Pitt rechtzeitig zu sagen, wann er in Horizontalflug übergehen mußte.
    »Wo stecken sie?« fragte Pitt in sein Mikrofon.
    »Hier ist Ray Simpson, Dirk«, ertönte die Stimme des Commanders, der sie mit den Ibissen vertraut gemacht hatte.
    »Ich hol’ sie rein.«
    »Wo stecken sie?« wiederholte Pitt.
    »Dreißig Kilometer entfernt, nähern sich schnell.«
    »Das ist kein Wunder«, knurrte Pitt. »Die fliegen mehr als tausend Knoten schneller als dieser Omnibus.«
    »Fünfzehnhundert«, las Giordino ab. »Geschwindigkeit fünfneunzig.«
    »Ich wünschte, ich hätte das Flughandbuch gelesen«, murmelte Pitt verbissen.
    »Zwölfhundert Meter. Geschwindigkeit sechsfünfzig. Sieht gut aus.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Schien mir eine passende Bemerkung.« Giordino zuckte die Achseln.
    In diesem Augenblick

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