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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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schrillte eine Alarmglocke im Cockpit.
    Das Flugzeug hatte die Sicherheitsmarge verlassen und drang ins Unbekannte vor.
    »Eintausend Meter. Geschwindigkeit siebenvierzig. Flügel, laßt uns jetzt nicht im Stich!«
    Mittlerweile in Sichtweite, zentrierte der Pilot des führenden japanischen Jägers den roten Punkt auf dem Monitor seines Zielsystems auf den Düsenschwenkflügler. Der Zielcomputer übernahm die Daten und schoß die Rakete ab.
    »Luft-Luft-Rakete abgefeuert«, warnte Simpson sie mit unheilverkündender Stimme.
    »Sagen Sie Bescheid, wenn sie auf einen Kilometer herangekommen ist«, befahl Pitt schnell.
    »Sechshundert Meter«, warnte Giordino Pitt.
    »Geschwindigkeit achthundert. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen.«
    Pitt verschwendete keine Zeit auf eine Antwort, sondern zog sofort die Steuersäule nach hinten. Der Schwenkflügler reagierte wie ein Segelflugzeug, das von einer gewaltigen Böe ergriffen wurde. Ruhig und in perfektem Halbbogen ging die Maschine in weniger als siebzig Metern über dem Wasser in den Horizontalflug über.
    »Rakete kommt näher. Drei Kilometer«, gab Simpson mit flacher, ausdrucksloser Stimme durch.
    »Al, schalte auf maximalen Vertikalschub.« Pitt zögerte noch.
    Beinahe gleichzeitig, so schien es, schrie Simpson: »Ein Kilometer.«
    »Jetzt.«
    Giordino betätigte die Hebel, die die Düsen von horizontal auf vertikal umschalteten.
    Das Flugzeug schien aus dem Tiefflug im Winkel von neunzig Grad senkrecht in die Luft zu schießen.
    Die Düsen bebten, und durch den plötzlichen Wechsel der Triebkraft und den Antrieb der Düsen, die mit voller Kraft das Flugzeug nach oben drückten, wurden alle Insassen nach vorn geschleudert.
    Die Rakete kreischte unter ihnen vorbei. Sie verfehlte den Rumpf der Maschine um weniger als zwei Meter. Dann war sie verschwunden, in der Ferne verglüht, wo sie schließlich ins Meer abstürzen würde.
    »Gute Arbeit«, lobte Simpson. »Sie kommen jetzt in Reichweite unserer Vulcan. Versuchen Sie so tief wie möglich zu bleiben, damit wir über Sie hinweg freies Schußfeld haben.«
    »Es dauert, bis man diese Maschine wieder im Horizontalflug hat«, erklärte Pitt Simpson, und in seinem zerfurchten Gesicht stand die Anspannung der letzten Minuten. »Ich habe meine Geschwindigkeit verloren.«
    Giordino stellte die Düsen auf Horizontalflug um, während Pitt wieder Kurs nahm. Die Maschine richtete sich aus und schoß kaum zwanzig Meter über dem Wasser auf die verschwommenen Umrisse des Schiffes zu. Pitt, der über die Wellen darauf zuhielt, kam es vor wie ein Papierschiff auf einem Plastiksee.
    »Jäger nähert sich, doch keine Anzeichen für einen Raketenangriff«, meldete sich Simpsons besorgte Stimme. »Die halten sich bis zum letzten Moment zurück, um Ihr nächstes Ausweichmanöver kompensieren zu können. Besser, Sie kommen herein und landen verdammt schnell.«
    »Ich berühre ja jetzt schon die Wellen«, gab Pitt gereizt zurück.
    »Die auch. Und sie fliegen übereinander, Ihren Stunt von vorhin können Sie also nicht noch einmal machen.«
    »Die können unsere Gedanken lesen«, bemerkte Giordino ruhig.
    »Da Sie keinen Scrambler haben, der Ihre Stimmenübertragung verschlüsselt, hören die genau, was Sie vorhaben«, warnte Simpson sie.
    »Das erzählt der uns erst jetzt.«
    Pitt starrte durch die Windschutzscheibe zur
Ralph R. Bennett
hinüber. Er hatte das Gefühl, die Hand ausstrecken und ihre riesige Radaranlage berühren zu können. »Die nächste Vorstellung müssen Sie übernehmen,
Bennett.
Uns fallen keine Überraschungen mehr ein.«
    »Das Tor des Forts steht sperrangelweit offen«, meldete sich plötzlich die Stimme Harpers. »Schwenkt fünf Grad nach Backbord ab und zieht den Kopf ein, wenn die Post abgeht.«
    »Rakete gestartet«, rief Simpson.
    »Verstanden«, erwiderte Pitt. »Aber ich kann nicht ausweichen.«
    Pitt und Giordino duckten sich unwillkürlich in Erwartung des Einschlags und der Explosion. Sie waren hilflos wie Tauben, die von einem Falken angegriffen werden. Plötzlich nahte Rettung in Form eines Feuerstoßes, der vor der Nase ihres Schwenkflüglers losging und über ihre Köpfe hinwegdonnerte.
    Die dreißig-Millimeter-Vulcan der
Bennett
hatte das Feuer eröffnet. Die sieben Magazine der modernen Gatling-Kanone rotierten und spuckten viertausendzweihundert Schuß pro Minute aus. Der Feuerhagel war so dicht, daß man den Granaten mit bloßem Auge folgen konnte. Der Feuerstoß durchschnitt den Himmel, bis er auf die

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