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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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und bis in eine Höhe von vierzehn Kilometern aufstieg, um schließlich dort niederzugehen, wo die Winde den pulverisierten Staub hintrugen.
    Die einzigen Menschenleben, die zu beklagen waren, waren Keegan und Miwa. Einige Kaninchen, Präriehunde, Schlangen und zwanzig Stück von Keegans Vieh wurden ebenfalls getötet, die meisten von der Druckwelle. Mrs. Keegan und vier Ranchhelfer, die sich vier Kilometer entfernt befanden, wurden von herumschwirrenden Splittern verletzt. Die Hügel schirmten das Gebäude von den schlimmsten Auswirkungen der Detonation ab, und bis auf ein paar zerstörte Fenster blieb der Schaden gering. Durch die Explosion entstand ein riesiger Krater mit einem Durchmesser von hundert und einer Tiefe von dreißig Metern. Das trockene Gebüsch und das Gras entzündeten sich, das Feuer breitete sich schnell aus, und zu der braunen Staubwolke gesellte sich der schwarze Rauch des Feuers.
    Die letzten Schallwellen wurden von den Bergen und Canyons zurückgeworfen. Sie ließen in den umliegenden kleinen Bauerngemeinden und auf den Ranchen die Häuser erbeben und die Bäume schwanken, bevor sie 112 Kilometer weiter nördlich über Güsters Schlachtfeld am Little Bighorn donnerten.
    Außerhalb von Sheridan stand ein Asiate vor einem Fernfahrerlokal neben einem Mietwagen und beobachtete die Leute, die sich aufgeregt und wild gestikulierend über den in der Ferne aufsteigenden Rauchpilz unterhielten. Aufmerksam blickte er durch sein Fernglas auf die Wolke, die sich in der Dämmerung gebildet hatte und jetzt hoch genug aufgestiegen war, um von den Strahlen der untergehenden Sonne in sanft glühendes Licht getaucht zu werden.
    Langsam senkte er das Glas und ging zu einer nahen Telefonzelle. Er warf eine Münze ein, wählte eine Nummer und wartete. Dann sprach er ein paar leise japanische Worte und legte auf. Danach stieg er, ohne noch einen Blick auf die Wolke zu werfen, in seinen Wagen und fuhr davon.
    Der Präsident befand sich an Bord der Air Force One auf dem Weg zu einem Abendessen in San Francisco, das dazu dienen sollte, Spenden für politische Zwecke lockerzumachen, als er den Anruf von Jordan erhielt.
    »Wie ist die Lage?«
    »Uns liegen Berichte über eine Atomexplosion in Wyoming vor«, erwiderte Jordan.
    »Verdammt!« fluchte der Präsident leise. »Eine von uns oder eine von den anderen?«
    »Mit Sicherheit keine von uns verursachte. Es muß sich um eine der Wagenbomben handeln.«
    »Gibt’s schon Verlustmeldungen?«
    »Kaum. Die Explosion hat sich in einem schwach besiedelten Teil des Staates ereignet. In der Hauptsache Farmland.«
    Der Präsident hatte Angst, die nächste Frage zu stellen. »Gibt’s Anzeichen für weitere Explosionen?«
    »Nein, Sir. Die Explosion in Wyoming ist im Augenblick die einzige.«
    »Ich dachte, das Kaiten-Projekt sei für achtundvierzig Stunden außer Gefecht gesetzt.«
    »Das stimmt auch«, erklärte Jordan. »Die hatten nicht genug Zeit, um die Codes umzuprogrammieren.«
    »Was halten Sie davon, Ray?«
    »Ich habe mich mit Percy Nash darüber unterhalten. Er glaubt, die Bombe wurde mit einem Gewehr an Ort und Stelle gezündet.«
    »Von einem Roboter?«
    »Nein, von einem Menschen.«
    »Also ist das Kamikaze-Syndrom noch vorhanden.«
    »Scheint so.«
    »Warum jetzt diese Selbstmordtaktiken?« fragte der Präsident.
    »Wahrscheinlich zur Warnung. Die Gegenseite ist verhältnismäßig sicher, daß wir Suma haben, und versucht uns mit einem Atomschlag zu täuschen, während sie verzweifelt daran arbeitet, die Detonationscodes für das gesamte System umzuprogrammieren.«
    »Die leisten mal wieder ganze Arbeit.«
    »Wir sind im Vorteil, Mr. President. Jetzt haben wir vor aller Welt eine Entschuldigung, wenn wir mit einem Atomschlag antworten.«
    »Mag ja sein, doch wie stichhaltig sind Ihre Beweise, daß das Kaiten-Projekt tatsächlich noch nicht funktionsfähig ist? Möglicherweise ist den Japanern ein kleines Wunder gelungen, und sie haben die Codes bereits umprogrammiert. Nehmen wir mal an, die bluffen nicht?«
    »Wir haben keinerlei Beweise«, gab Jordan zu.
    »Wenn wir eine Atomrakete auf Soseki abschießen, deren Anflug vom Drachenzentrum aus bemerkt würde, dann bestünde deren letzte Handlung doch wohl darin, die Bombenwagen zu zünden, bevor die Roboter sie zu abgelegenen Zielen überall im Land fahren können.«
    »Ein erschreckender Gedanke, Mr. President. Vor allem, wenn man bedenkt, an was für Orten – einige sind uns ja bekannt – die Wagen versteckt

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