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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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machen Sie da mit dem Vermessungsgerät? Für wen arbeiten Sie? Für die Regierung?«
    »Nein… ich bin Ingenieur bei der Firma Miyata Communications.« Sein Englisch hatte einen starken japanischen Akzent. »Wir suchen nach einer geeigneten Stelle für eine Relaisstation.«
    »Besorgt ihr Kerle euch nie eine Erlaubnis, bevor ihr auf privatem Grund und Boden rumrennt? Woher, zum Teufel, wollen Sie wissen, ob ich es Ihnen überhaupt gestatte, eine zu bauen?«
    »Meine Vorgesetzten hätten sich mit Ihnen in Verbindung setzen müssen.«
    »Ganz recht«, knurrte Keegan. Er wollte gerne noch bei Tageslicht nach Hause zum Abendessen zurückkehren. »Also fahren Sie weiter, Mister. Und das nächste Mal, wenn Sie auf mein Land fahren, fragen Sie vorher.«
    »Tut mir außerordentlich leid, Ihnen derartige Umstände zu machen.«
    Keegan war ein recht guter Menschenkenner und erkannte am Tonfall des Mannes, daß es ihm kein bißchen leid tat. Seine Augen waren aufmerksam auf Keegans Mauser gerichtet, und er schien verärgert.
    »Haben Sie vor, hier zu schießen?« Keegan deutete auf das Gewehr, das der Mann immer noch mit der Mündung nach oben unbeholfen in der Hand hielt.
    »Nur Zielübungen.«
    »Na, damit bin ich nicht einverstanden. In dieser Gegend hier läuft Vieh frei herum. Ich würde es begrüßen, wenn Sie Ihre Sachen zusammenpackten und auf demselben Weg verschwinden würden, auf dem Sie hergekommen sind.«
    Der Eindringling tat wie befohlen. Er packte eilig Vermessungsgerät und Dreibein zusammen und verstaute beides im Kofferraum. Das Gewehr legte er auf den Rücksitz. Dann ging er zur Vorderseite des Wagens und warf noch einen Blick unter die offene Haube.
    »Der Motor läuft nicht richtig.«
    »Springt er an?«
    »Ich glaube schon.« Der japanische Vermesser lehnte sich aus dem Wagenfenster und drehte den Zündschlüssel. Der Motor zündete und lief rund. »Ich fahre dann«, sagte er.
    Keegan entging, daß die Motorhaube zwar wieder geschlossen, jedoch nicht verriegelt war. »Tun Sie mir einen Gefallen, schließen Sie das Tor hinter sich und befestigen Sie die Kette.«
    »Mach’ ich gerne.«Keegan winkte ihm zu, schob die Mauser ins Futteral und ritt auf sein Haus zu, das gut vier Kilometer entfernt lag.
    Suboro Miwa gab Gas, wendete den Wagen und fuhr die Straße entlang. Ein Zusammentreffen mit dem Rancher in einer derart abgelegenen Gegend war unvorhersehbar gewesen, doch beinahe hätte es seine Mission zum Scheitern gebracht. Sobald etwa zweihundert Meter zwischen dem Wagen und Keegan lagen, stieg Miwa plötzlich auf die Bremsen, sprang aus dem Auto, schnappte sich das Gewehr vom Rücksitz und öffnete die Motorhaube.
    Keegan hörte, daß der Motor abgestellt wurde, drehte sich um und warf einen verwunderten Blick über die Schulter nach hinten.
    Miwa hielt das Gewehr mit schwitzenden Handflächen umklammert und zielte, die Mündung war nur ein paar Zentimeter vom Kompressor der Klimaanlage entfernt. Ohne Zögern hatte er sich freiwillig für dieses Himmelfahrtskommando gemeldet, denn es war eine Ehre, für das neue Imperium zu sterben. Seine weiteren Beweggründe waren die Loyalität den Goldenen Drachen gegenüber, das von Korori Yoshishu persönlich gegebene Versprechen, seine Frau werde für den Rest ihres Lebens finanziell versorgt sein, und die Garantie, daß seine drei Söhne von der besten Universität ihrer Wahl angenommen würden und ein Stipendium bekämen. Noch einmal hörte er die aufmunternden Worte Yoshishus, die dieser ihm vor seiner Abreise in die Vereinigten Staaten gesagt hatte.
    »Sie opfern sich für die Zukunft von hundert Millionen Ihrer Landsleute. Ihre Familie wird Sie über Generationen hinweg in Ehren halten. Ihr Erfolg bedeutet auch den Erfolg Ihrer Familie.«
    Miwa drückte auf den Abzug.
63
    In einer Millisekunde waren Miwa, Keegan, das Auto und das Pferd verdampft. Ein unvorstellbar grelles Licht flammte auf und verwandelte sich, während es sich über dem hügeligen Land ausbreitete, in einen weißen Blitz. Die Druckwelle folgte wie eine unsichtbare Springflut. Der Feuerball dehnte sich aus, schien weiter zu wachsen und sich, wie die Sonne am Horizont, vom Boden zu lösen.
    Der Feuerball löste sich vom Grund und schoß in den Himmel empor, vermischte sich mit den Wolken und verfärbte sich durch die glühende Radioaktivität purpurn. Hinter sich her zog er eine wirbelnde Säule radioaktiv verseuchter Erde und Trümmer, die sich bald zu einer pilzförmigen Wolke verbreiterte

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