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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Da draußen ist tatsächlich etwas.«
    Salazar antwortete nicht. Er war schon zu weit weggetreten, um noch zusammenhängend sprechen oder denken zu können.
    Ein eisernes Band schien sich immer enger um seine Lungen zu ziehen. Die Gier nach Luft beherrschte all seine Gedanken. Er betete, der Tod möge schnell eintreten.
    Stacy und Plunkett starrten beide in die Dunkelheit, die die Kugel umgab. Eine seltsame Gestalt mit einer Art Rattenschwanz schwamm durch den dämmrigen Lichtschein, der aus dem Innern von
Old Gert
nach außen drang. Sie hatte keine Augen, doch sie umrundete die Kugel in einem Abstand von zwei Zentimetern, bevor sie sich in den Tiefen wieder ihrem eigenen Geschäft zuwandte.
    Plötzlich schimmerte das Wasser. In der Ferne bewegte sich irgend etwas. Etwas Riesengroßes. Dann tauchte ein seltsamer blauer Schein in der Dunkelheit auf, und Stimmen wurden hörbar, die eine Melodie sangen, aber vom Wasser so verzerrt wurden, daß man die Worte nicht verstehen konnte.
    Stacy starrte fasziniert in die Richtung, während Plunketts Nackenhaar sich sträubte. Das muß etwas Schreckliches, etwas Übernatürliches sein, dachte er. Ein Ungeheuer, eine Ausgeburt seines sauerstoffgeschädigten Gehirns. Es war einfach nicht möglich, daß dieses Ding, das sich da näherte, wirklich existierte. Wieder hatte er das Gefühl, es mit einem Außerirdischen, einem Wesen aus einer anderen Welt, zu tun zu haben. Angespannt und ängstlich wartete er darauf, daß es näher herankam, entschlossen, die restliche Energie der Notbatterie für die Außenscheinwerfer zu nutzen. Egal, ob es sich um ein Ungeheuer aus der Tiefe handelte oder nicht – er wußte, es war das letzte, was er auf Erden erblicken würde.
    Stacy kroch auf die Seite der Kugel und preßte ihre Nase gegen die Innenwand. In ihren Ohren summte ein Chor von Stimmen. »Ich hab’s euch gesagt«, wisperte sie angestrengt. »Ich hab’ euch gesagt, ich hätte ein Singen gehört. Horcht mal.«
    Plunkett konnte jetzt gerade eben die Worte verstehen, wenn auch nur sehr schwach und wie aus weiter Ferne. Er hatte das Gefühl durchzudrehen und versuchte sich einzureden, Sauerstoffmangel spiele seinen Augen und Ohren einen Streich.
    Doch das blaue Licht wurde immer heller, und er erkannte das Lied.
    Oh, what a time I had with Minnie
    the Mermaid Down at the bottom of the sea.
    I forgot my troubles there among the bubbles.
    Gee but she was awfully good to me.
    Er legte den Schalter für die Außenscheinwerfer um und saß regungslos da. Er war fix und fertig, verzweifelt. Sein strapaziertes Gehirn weigerte sich, das, was da aus der Finsternis auftauchte, zu begreifen. Er wurde ohnmächtig.
    Stacy war so schockiert, daß sie den Blick von der Gestalt, die auf die Kugel zugekrochen kam, nicht abwenden konnte. Ein riesiges Raupenfahrzeug, das ähnlich wie ein Traktor aussah, mit einem länglichen Aufbau darüber, unter dessen vorderem Teil zwei dünne, ferngesteuerte Arme vorragten, schob sich langsam heran und hielt im Licht der Scheinwerfer der
Old Gert
.
    Eine menschliche Gestalt mit verschwommenen Gesichtszügen saß nur zwei Meter von der Kugel entfernt im durchsichtigen Cockpit des seltsamen Gefährts. Stacy kniff die Augen zu und öffnete sie wieder. Jetzt konnte sie den anderen deutlich erkennen. Er trug einen türkisfarbenen Overall, der am Hals ein Stück offen stand. Die schwarzen Haare auf seiner Brust paßten zu den dunklen Locken auf seinem Kopf. Sein Gesicht war verwittert, maskulin, rauh, und die Fältchen um die beiden unglaublich grünen Augen wurden durch das leichte Grinsen auf seinen Lippen vertieft.
    Nachdenklich, interessiert sah er sie an. Dann griff er hinter sich, legte eine Schreibunterlage auf seine Knie und schrieb etwas auf ein Stück Papier.
    Nach ein paar Sekunden riß er das Blatt ab und drückte es gegen seine Scheibe.
    Stacy strengte die Augen an, um die Schrift zu entziffern. Auf dem Blatt stand: »Willkommen im Schlamm. Halten Sie durch, wir schließen eine Sauerstoffleitung an.«
    »Ist das der Tod?« fragte Stacy sich. Sie hatte von Leuten gelesen, die durch Tunnel geschritten waren, bevor sie ans Licht gelangten, und dort Menschen erblickt hatten, Verwandte, die vor ihnen gestorben waren. Doch dieser Mann hier war ihr völlig fremd. Woher kam er?
    Bevor sie die Puzzlesteinchen zusammenfügen konnte, fiel die Jalousie herunter, und sie wurde ohnmächtig.
8
    Dirk Pitt stand alleine mitten in einer großen Kammer mit gewölbter Decke, die

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