Die Ajima-Verschwörung
Forschungsvorhaben, das von der Regierung der Vereinigten Staaten finanziert wird. Hat acht Jahre gedauert – von den ersten Entwürfen über den Bau bis zum Einsatz.«
»Unter welcher Bezeichnung läuft das Ganze?«
»Da gibt’s natürlich so einen komischen Decknamen, aber wir bezeichnen es lieber als den ›Schlamm‹.«
»Wie ist so etwas geheimzuhalten?« fragte Salazar. »Sie brauchen doch eine Nachschubflotte an der Meeresoberfläche, die leicht von einem vorbeikommenden Schiff oder Satelliten ausgemacht werden kann.«
»Unsere kleine Behausung ist autark. Ein High-Tech-Versorgungssystem filtert Sauerstoff aus dem Meereswasser und ermöglicht es uns, hier unten unter Luftdruckbedingungen zu arbeiten, die denen an der Meeresoberfläche ähneln. Wir haben eine Entsalzungsanlage, die uns mit Frischwasser versorgt, beziehen die Wärme über Wärmetauscher vom Meeresboden, und unsere Nahrung besteht aus den Miesmuscheln, Venusmuscheln, Shrimps und Krabben, die in der Nähe der Wärmetauscher leben. Wir sonnen uns unter ultraviolettem Licht und nehmen antiseptische Duschen, um das Wachsen der Bakterien zu vermeiden. Der Nachschub, den uns die Recyclinganlagen nicht liefern können, wird aus der Luft abgeworfen und unter Wasser aufgesammelt. Wenn es notwendig wird, jemanden von der Mannschaft auszutauschen, steigt eines unserer Tauchboote an die Meeresoberfläche und wird dort von einem Düsenflugboot erwartet.«
Plunkett nickte stumm. Er hatte das Gefühl zu träumen.
»Da müssen Sie ja eine einzigartige Kommunikationsmethode mit der Außenwelt haben«, meinte Salazar.
»Eine Boje mit Sender, mit der wir über Kabel verbunden sind. Übertragungen und Empfang laufen über Satellit. Nichts Außergewöhnliches, aber sehr leistungsfähig.«
»Wie lange sind Sie schon hier unten?«
»Wir haben seit etwas mehr als vier Monaten kein Tageslicht mehr gesehen.«
Verblüfft starrte Plunkett in seine Kaffeetasse. »Ich hatte keine Ahnung, daß Ihre Technologie so weit entwickelt ist, daß Sie in einer derartigen Tiefe eine Forschungsstation unterhalten können.«
»Man könnte sagen, daß dies ein Pionier-Unternehmen ist«, sagte Pitt stolz. »Wir verfolgen mehrere Projekte gleichzeitig.
Unsere Ingenieure und Wissenschaftler testen nicht nur unsere Ausrüstung, sondern analysieren das Leben im Meer, die geologische Beschaffenheit und Minerale des Meeresbodens.
Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten werden auf Computern gespeichert. Die Schürfoperationen im engeren Sinne liegen noch vor uns.«
»Wie viele Leute gehören zu Ihrer Mannschaft?«
Pitt nahm einen Schluck Kaffee, bevor er antwortete. »Nicht viele. Zwölf Männer und zwei Frauen.«
»Soweit ich sehen kann, haben die Frauen bei Ihnen die traditionellen Pflichten übernommen«, stellte Stacy säuerlich fest und wies mit dem Kopf auf eine attraktive rothaarige Frau Mitte Zwanzig, die in der Kombüse Gemüse schnitt.
»Sarah hat sich freiwillig gemeldet. Sie ist auch für unsere Computeraufzeichnungen verantwortlich und hat damit zwei Jobs, wie die meisten von uns.«
»Ich vermute, die andere Frau arbeitet gleichzeitig als Putzfrau und Mechanikerin.«
»Beinahe ins Schwarze getroffen«, erwiderte Pitt und grinste sie an. »Jill hilft tatsächlich als Ingenieurin für Unterwasserausrüstung aus. Gleichzeitig arbeitet sie hier als Biologin. Und an Ihrer Stelle würde ich sie nicht über Frauenrechte auf dem Meeresboden belehren. Sie hat bei einem Miss-Colorado-Bodybuildingwettbewerb den ersten Preis gewonnen und stemmt zweihundert Pfund.«
Salazar schob seinen Stuhl vom Tisch zurück und streckte die Beine aus. »Ich wette, das Militär ist an diesem Projekt beteiligt.«
»Hier unten finden Sie keine Militärs«, wich Pitt aus. »Wir sind alle beamtete Wissenschaftler.«
»Bitte erklären Sie mir doch eines«, bat Plunkett. »Wie konnten Sie wissen, daß wir in Schwierigkeiten steckten und wo Sie uns finden würden?«
»Al und ich folgten den Spuren einer früheren Forschungsfahrt, auf der wir Gesteinsproben gesammelt hatten.
Wir waren auf der Suche nach einem Golddetektor-Sensor, der sich irgendwie von
Big John
gelöst hatte, als wir in die Reichweite Ihres Unterwassertelefons kamen.«
»Wir fingen Ihre äußerst schwachen Hilferufe auf und haben dann auf Ihre Position zugehalten«, ergänzte Giordino die Erklärung.
»Als wir Ihr Tauchboot gefunden hatten«, fuhr Pitt fort, »konnten wir Sie nicht einfach aus Ihrem Boot in unser Fahrzeug
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