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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Hände in den Taschen seines NUMA-Overalls vergraben, und sah sich
Old Gert
an. Seine Opalaugen starrten ausdruckslos das Tauchboot an, das wie ein zerstörtes Spielzeug auf dem ebenen schwarzen Lavagrund lag. Dann kletterte er langsam durch die Einstiegsluke, ließ sich in den Liegesitz des Piloten gleiten und musterte die in die Konsole eingelassenen Instrumente.
    Pitt war ein hochgewachsener Mann, muskulös und breitschultrig, und obwohl er etwas schlaksig war, bewegte er sich mit einer katzenhaften Geschmeidigkeit, die den Eindruck vermittelte, als sei er jederzeit sprungbereit. Er strahlte eine eiskalte Härte aus, die sogar von Fremden wahrgenommen wurde, dennoch mangelte es ihm weder innerhalb noch außerhalb der Regierung an Freunden und Bekannten, die ihn wegen seiner Treue und Intelligenz zu schätzen wußten. Pitt war umgänglich, besaß einen trockenen Humor – Wesenszüge, die schon eine ganze Reihe Frauen sehr anziehend gefunden hatten –, und obwohl er weibliche Gesellschaft schätzte, galt seine Liebe in erster Linie dem Meer.
    Als Leiter für Sonderprojekte der NUMA verbrachte er fast ebensoviel Zeit auf und unter dem Wasser wie an Land. Er hielt sich vor allem durch Tauchen fit und betrat nur höchst selten einen Fitneßraum.
    Schon vor Jahren hatte er das Rauchen aufgegeben, achtete auf seine Linie und trank wenig. Er arbeitete viel, war dabei ständig in Bewegung und legte täglich bis zu acht Kilometer zu Fuß zurück.
    Abgesehen von seiner Arbeit bestand seine Lieblingsbeschäftigung darin, durch den geisterhaften Rumpf eines gesunkenen Schiffes zu tauchen.
    Von der Außenseite des Tauchboots hörte man Schritte auf dem Felsboden unter den leicht gebogenen Wänden des Gewölbes herankommen. Pitt drehte sich in seinem Sessel um und blickte seinem langjährigen Freund und Kollegen bei der NUMA, Al Giordino, ins Gesicht.
    Giordino hatte schwarzes lockiges Haar. Im Schein der Natriumdampflampen, die an der Decke angebracht waren, schimmerten seine glatten Gesichtszüge rötlich, seine Lippen waren wie üblich zu einem verschmitzten Lächeln verzogen.
    Giordino war klein und reichte Pitt gerade bis an die Schulter, aber er hatte gewaltige Muskeln, einen ungeheuer breiten Brustkorb und einen so entschlossenen Gang, daß der Eindruck entstand, er würde durch eine Absperrung oder Mauer oder was ihm auch im Wege sein mochte, einfach hindurchmarschieren.
    »Na, was hältst du davon?« fragte er Pitt.
    »Da haben die Briten ausgezeichnete Arbeit geleistet«, meinte Pitt bewundernd, während er durch die Luke ausstieg.
    Giordino musterte die zertrümmerten Kugeln und schüttelte den Kopf. »Die hatten Glück. Noch fünf Minuten, und wir hätten nur noch ihre Leichen gefunden.«
    »Wie geht’s ihnen?«
    »Die erholen sich schnell«, erwiderte Giordino. »Halten sich in der Kombüse auf, machen sich über unsere Nahrungsmittel her und bitten darum, zu ihrem Schiff an der Meeresoberfläche gebracht zu werden.«
    »Hat ihnen schon jemand die Lage geschildert?« fragte Pitt.
    »Sie durften sich, deiner Anordnung gemäß, bisher nur in den Mannschaftsquartieren aufhalten, und jeder, der in ihre Nähe kommt, gebärdet sich, als sei er taubstumm. Das bringt unsere Gäste so langsam auf die Palme. Sie würden alles drum geben, endlich herauszubekommen, wer wir sind, woher wir kommen und wie wir in dieser Tiefe des Ozeans eine Station bauen konnten, in der man leben kann.«
    Pitt warf erneut einen Blick auf die
Old Gert
und umschloß dann mit einer Hand die Kammer. »Jahre geheimer Arbeit dahin«, murmelte er plötzlich wütend.
    »Ist nicht deine Schuld.«
    »Wäre besser gewesen, sie da draußen sterben zu lassen, als unser Projekt zu enthüllen.«
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?« lachte Giordino. »Ich war dabei, wie du verletzte Hunde von der Straße aufgelesen und zum Tierarzt gefahren hast. Sogar die Rechnung hast du bezahlt, obwohl du das Tier gar nicht überfahren hattest. Du bist weichherzig. Dich kümmern Geheimoperationen einen Dreck.
    Du hättest diese Menschen selbst dann gerettet, wenn sie an Tollwut, Lepra und Pest erkrankt wären.«
    »Bin ich so leicht zu durchschauen?«
    Giordino lächelte nachsichtig. »Ich habe dir im Kindergarten ein blaues Auge verpaßt, und du hast mir dafür beim Baseball die Nase blutig geschlagen. Ich kenne dich besser, als deine Mutter dich kennt. Du magst vielleicht eine harte Schale haben, aber im Kern bist du butterweich.«
    Pitt sah zu Giordino hinunter.

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