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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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die starke, 5,8 Liter, Achtzylinder, 32-Ventilmaschine mit ihren 400 PS an. Er fuhr auf das massive Stahlgitter zu, das in die zementierte Einfahrt eingelassen war und drohend vor der Motorhaube des Murmoto aufragte.
    Ein Wärter kam aus dem Pförtnerhaus und beugte sich lächelnd nach unten. »Nehmen Sie heute geheime Unterlagen mit nach Hause, Mr. Furukawa?«
    »Nein. Ich habe meine Aktentasche im Büro gelassen.«
    Der Wächter trat auf einen Knopf, der die Barriere im Boden verschwinden ließ, und gab mit einer Handbewegung die zweispurige Einfahrt frei, die zur Straße führte.
    Die Vincent Laboratorien, die in einem hohen, verglasten Gebäude untergebracht waren, das sich den Blicken von der Straße her durch eine Gruppe Eukalyptusbäume entzog, war ein Forschungs- und Entwicklungszentrum, das einem Unternehmenskonsortium aus dem Raum- und Luftfahrtbereich gehörte. Die Arbeit war streng geheim, und die Resultate wurden schon deshalb argwöhnisch bewacht, weil ein großer Teil der Mittel aus Militärverträgen der Regierung stammte.
    Hier wurden am Fortschritt in der Luft- und Raumfahrttechnologie gearbeitet. Die vielversprechendsten Projekte gingen dann in Konstruktion und Produktion, während die Fehlschläge zu weiteren Forschungszwecken auf Eis gelegt wurden.
    Furukawa war das, was man in Geheimdienstkreisen einen ›Schläfer‹ nennt. Seine Eltern gehörten zu den vielen tausend Japanern, die kurz nach dem Krieg in die Vereinigten Staaten eingewandert waren und schnell mit den Amerikanern japanischer Abstammung verschmolzen, die nach ihrer Entlassung aus den Internierungslagern ihr ursprüngliches Leben wieder aufnahmen.
    Die Furukawas hatten den Pazifik nicht überquert, weil sie die Liebe zu Japan verloren hatten. Weit gefehlt. Sie haßten Amerika und sein Kulturgemisch.
    Seine Eltern kamen als solide, hart arbeitende Bürger, die den ausdrücklichen Wunsch hatten, ihr einziger Sohn möge eine führende Stellung in der amerikanischen Wirtschaft erringen.
    Keine Ausgabe war zu hoch, um dem Kind die beste Ausbildung angedeihen zu lassen, die das Land zu bieten hatte.
    Das notwendige Geld floß auf geheimnisvolle Weise über japanische Banken und sammelte sich auf den Familienkonten.
    Die unglaubliche Geduld und die langen Jahre, in denen sie hinter falscher Fassade leben mußten, zahlten sich aus, als Sohn George in Aerodynamik promovierte und schließlich eine einflußreiche Stellung bei den Vincent Laboratorien einnahm. In den Kreisen der Flugzeugingenieure hochgeachtet, war es Furukawa nun möglich, enorme Informationsmengen zur neuesten amerikanischen Luftfahrttechnologie zusammenzutragen, die er an Suma Industries weiterleitete.
    Die geheimen Unterlagen, die Furukawa für ein Land gestohlen hatte, in dem er noch nie gewesen war, sparten Japan Milliarden Dollar an Forschungs- und Entwicklungskosten.
    Beinahe ganz auf sich allein gestellt, hatte er mit seinen verräterischen Aktivitäten die Zeit, in der Japan weltweit führend auf dem Flugzeugmarkt werden konnte, um fünf Jahre verkürzt.
    Bei einem Treffen mit Hideki Suma auf Hawaii war Furukawa ebenfalls für das Kaiten-Projekt rekrutiert worden. Er hatte sich hochgeehrt gefühlt, weil die einflußreichsten Führer Japans ihn für eine heilige Mission ausgewählt hatten. Seine Aufgabe bestand darin, dafür zu sorgen, daß Wagen, die in speziellen Farben lackiert waren, im Dock abgeholt und an einen unbekannten Bestimmungsort gebracht wurden. Furukawa stellte keine Fragen. Daß er nicht wußte, worum es bei der Operation ging, bereitete ihm keinerlei Kopfzerbrechen.
    Aufgrund der Befürchtung, daß seine eigentliche Aufgabe, US-Technologie zu stehlen, entdeckt werden konnte, war es nicht möglich, ihn tief in diese Sache zu verstricken.
    Der Verkehr zwischen den Stoßzeiten hatte während seiner Fahrt zum Santa Monica Boulevard nachgelassen. Einige Kilometer weiter südlich bog er auf den San Diego Freeway ab.
    Zehn Minuten später kam er am Frachthafen an und bog in eine Allee ein, wo er an einem riesigen Sattelschlepper vorbeikam, der hinter einem leerstehenden Lagerhaus stand. Die Türen des Fahrerhauses und die Seiten des Anhängers trugen die Firmenaufschrift einer bekannten Umzugs- und Lagerfirma.
    Furukawa hupte zweimal.
    Der Fahrer des Sattelzugs hupte dreimal zur Antwort und hängte sich hinter Furukawas Sportwagen.
    Nachdem sie sich durch eine dichte Menge Lastwagen gekämpft hatten, die in die Ladedocks hinein- und wieder herausfuhren,

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