Die Ajima-Verschwörung
Weltraumbeobachtung?«
»Die amerikanischen Gehe imdienste haben bereits extensives Datenmaterial durch ihre Spionagesatelliten vom Typ Pyramider und von den SR-90-Aufklärungsflugzeugen zusammengetragen.«
Suma tippte mit dem Finger auf ein kleines Objekt. »Zwischen den Schiffen schwimmt ein Tauchboot. Woher kommt das?«
Kamatori sah über Sumas Finger auf das Foto. »Sicher nicht von der Dschunke. Muß vom U-Boot sein.«
»Die werden von der
Divine Star
keine Wrackteile finden«, murmelte Suma. »Vom Schiff ist nichts mehr übriggeblieben.«
Er reichte Toshie das Foto zurück. »Bitte eine Übersicht von den Autotransportern, die unsere Produkte befördern, ihren gegenwärtigen Standorten und Zielhäfen.«
Toshie warf ihm über den Monitor einen Blick zu, als könne sie seine Gedanken lesen. »Ich habe die Daten, die Sie haben wollen, Mr. Suma.«
»Ja?«
»Die
Divine Moon
hat in der vergangenen Nacht ihre Autoladung in Boston gelöscht«, berichtete sie und überflog die japanischen Schriftzeichen auf dem Bildschirm. »Die
Divine Water
… hat vor acht Stunden im Hafen von Los Angeles angelegt und ist gerade beim Löschen.«
»Sonst noch welche?«
»Zwei Schiffe befinden sich noch auf See«, fuhr Toshie fort.
»Die
Divine Sky
soll planmäßig innerhalb der nächsten achtzehn Stunden in New Orleans anlegen, und die
Divine Lake
erreicht Los Angeles in fünf Tagen.«
»Vielleicht sollten wir die Schiffe, die sich noch auf See befinden, anweisen, Häfen außerhalb der Vereinigten Staaten anzulaufen«, schlug Kamatori vor. »Die amerikanischen Zollbeamten könnten angewiesen sein, nach Spuren von Radioaktivität zu suchen.«
»Wen haben wir in Los Angeles als Agenten?« erkundigte sich Suma.
»George Furukawa leitet Ihre Geheimaktivitäten im Südwesten der USA.«
Suma lehnte sich, offensichtlich erleichtert, zurück.
»Furukawa ist ein guter Mann. Der wird auf alle Schwierigkeiten, die die Amerikaner bei der Zollabfertigung machen könnten, vorbereitet sein.« Er wandte sich wieder an Kamatori, der bereits ins Telefon sprach. »Lenken Sie die
Divine Sky
nach Jamaica um, bis uns weitere Daten zur Verfügung stehen, aber lassen Sie die
Divine Lake
nach Los Angeles weiterfahren.«
Kamatori verneigte sich gehorsam und griff nach dem Telefon.
»Gehen Sie nicht das Risiko einer Entdeckung ein?« fragte Toshie.
Suma preßte die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.
»Die Agenten der amerikanischen Geheimdienste werden die Schiffe durchsuchen, doch die Bomben werden die nie finden.
Wir werden sie mit unserer Technologie schlagen.«
»Die Explosion an Bord der
Divine Star
hat sich zur Unzeit ereignet«, meinte Toshie. »Ob wir jemals erfahren werden, was sie ausgelöst hat?«
»Daran bin ich nicht interessiert, es kümmert mich nicht«, erwiderte Suma kalt. »Ein tragischer Unfall, der den Abschluß des Kaiten-Projekts jedoch nicht verzögern darf.« Suma schwieg, und sein Gesicht verzog sich zu einer brutalen Grimasse. »Wir haben genug von den Dingern plaziert, um jede Nation zerstören zu können, die unser neues Reich bedroht.«
18
George Furukawa nahm den Telefonanruf seiner Frau in seinem eleganten Büro bei den angesehenen Samuel J. Vincent Laboratorien, deren Vizepräsident er war, entgegen. Sie erinnerte ihn an seinen Zahnarzttermin. Er bedankte sich, sagte ihr noch ein paar zärtliche Worte und legte auf.
Die Frau am anderen Ende der Leitung war nicht seine Frau, sondern eine von Sumas Agentinnen, die die Stimme von Mrs. Furukawa vollkommen imitieren konnte.
Die Geschichte mit dem Zahnarzttermin war ein Code, den er bereits bei fünf früheren Gelegenheiten erhalten hatte. Er bedeutete, daß ein Schiff, das Murmoto-Automobile transportierte, im Hafen angelegt hatte und mit dem Löschen der Ladung anfing.
Nachdem er seine Sekretärin informiert hatte, daß er den Rest des Nachmittags beim Zahnarzt verbringen würde, stieg Furukawa in den Aufzug und drückte auf den Knopf zur Garage im Keller. Er ging ein paar Schritte zu seinem Privatparkplatz, schloß die Tür zu seinem Murmoto-Sportwagen auf und nahm hinter dem Steuer Platz.
Furukawa griff unter den Sitz. Der Umschlag war an Ort und Stelle, einer von Sumas Leuten hatte ihn in seinen Wagen gelegt, nachdem er ins Büro gekommen war. Er überprüfte den Inhalt auf die notwendigen Dokumente, die es ihm gestatteten, drei Autos aus dem Freihafen zu herauszubringen.
Die Papiere waren vollständig in Ordnung, wie immer.
Zufrieden ließ er
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