Die Ajima-Verschwörung
dient.«
Scheiße für Mel, dachte Pitt und kämpfte darum, wach zu bleiben. Er fragte sich, wieso es so lange dauerte, bis die zur Sache kamen.
»Unseren einzelnen Teams werden Codenamen zugeteilt«, fuhr Kern fort. »Der Code besteht aus verschiedenen Automarken. Wir im Kommandozentrum firmieren als ›Team Lincoln‹. Mel Penner ist ›Team Chrysler‹.« Er schwieg, um auf die entsprechenden Kreise auf der Übersicht zu deuten, bevor er fortfuhr. »Mr. Marvin Showalter, Stellvertretender Leiter des Sicherheitsbüros im Außenministerium der Vereinigten Staaten, wird von unserer Botschaft in Tokio aus arbeiten und sich um die Probleme kümmern, die in Japan entstehen könnten. Sein Teamcode ist ›Cadillac‹.«
Showalter stand auf und verbeugte sich. »Ist mir eine Freude, mit Ihnen allen zusammenzuarbeiten«, sagte er höflich.
»Marv, Sie informieren bitte Ihre Leute, daß unsere MAIT-Agenten vor Ort aktiv sind – für den Fall, daß sie irgendwelche ungenehmigten Aktivitäten registrieren. Ich möchte vermeiden, daß unsere Arbeit durch Meldungen seitens der Botschaft erschwert wird.«
»Ich kümmere mich darum«, versprach Showalter.
Kern wandte sich Stacy und dem bärtigen Mann, der neben ihr saß, zu. »Miss Stacy Fox und Dr. Timothy Weatherhill, für diejenigen von Ihnen, die sich noch nicht kennen, werden die Nachforschungen im Inland fuhren. Sie beide werden unter dem Deckmantel eines Journalisten und einer Fotografin der
Denver Tribune
arbeiten und das ›Team Buick‹ bilden.« Danach nickte er den beiden Männern asiatischer Abstammung zu. ›»Team Honda‹ besteht aus Mr. Roy Orita und Mr. James Hanamura. Sie übernehmen den kritischsten Teil der Nachforschungen – in Japan.«
»Bevor Don mit dem Lagevortrag fortfährt«, unterbrach Jordan, »gibt es irgendwelche Fragen?«
»Wie kommunizieren wir miteinander?« erkundigte sich Weatherhill.
»Greifen Sie nach dem Hörer und rufen Sie an«, erwiderte Kern. »Normale Telefonanrufe gehören zur Routine und erwecken keinen Verdacht.« Er drückte auf einen weiteren Knopf auf der Bedienungstafel, und auf dem Bildschirm tauchte eine Zahlenreihe auf. »Merken Sie sich diese Nummer. Wir richten für Sie einen sicheren Anschluß ein, der rund um die Uhr von einem Beamten besetzt ist, der in die Operation eingeweiht ist und weiß, wo er uns jederzeit erreichen kann.«
»Ich darf hinzufügen«, erklärte Jordan, »daß Sie sich alle zweiundsiebzig Stunden melden müssen. Wenn Sie das versäumen, wird sofort jemand losgeschickt, der nach Ihnen sucht.«
Pitt hob die Hand. »Ich habe eine Frage.«
»Mr. Pitt?«
»Ich wäre Ihnen außerordentlich verbunden, wenn mir jemand erzählen würde, worum alles in der Welt es hier eigentlich geht.«
Eisiges Schweigen senkte sich über die Anwesenden. Mit Ausnahme Giordinos starrten alle Pitt ungläubig und abweisend an.
Jordan wandte sich an Sandecker, der den Kopf schüttelte und spitz bemerkte: »Wie Sie es verlangt haben, wurden Dirk und Al nicht über die Situation informiert.«
Jordan nickte. »Tut mir außerordentlich leid, meine Herren, daß Sie noch nicht in Kenntnis gesetzt wurden. Mein Fehler.
Entschuldigen Sie. Nach dem, was Sie durchgemacht haben, wurden Sie ausgesprochen schäbig behandelt.«
Pitt warf Jordan einen durchdringenden Blick zu. »Stecken Sie hinter der Operation, die Schürfstation der NUMA auszuspionieren?«
Jordan zögerte und sagte dann: »Wir spionieren nicht, Mr. Pitt.
Wir beobachten, und ja, ich habe die Anweisung gegeben. Ein britisches Tiefseeforschungsteam arbeitete zufällig im Nordpazifik, und die Briten kooperierten, indem sie die Operation in Ihre Gegend verlegten.«
»Und die Überwasserexplosion, die das britische Schiff mitsamt der Mannschaft in die Luft fliegen ließ und das Erdbeben auslöste, das acht Jahre intensiver Forschungsarbeit und Anstrengungen auslöschte, war das auch Ihre Idee?«
»Nein, das war eine unvorhergesehene Tragödie.«
»Vielleicht ist mir etwas entgangen«, knurrte Pitt, »aber ich war bisher der abwegigen Ansicht, wir stünden auf derselben Seite.«
»Das tun wir, Mr. Pitt. Ich versichere es Ihnen«, antwortete Jordan ruhig. Er nickte Admiral Sandecker zu. »Ihre Anlage, der Schlamm, wie Sie sie nennen – wurde unter derart strikter Geheimhaltung errichtet, daß keiner unserer Nachrichtendienste eine Ahnung hatte, daß sie genehmigt worden war.«
Pitt unterbrach ihn. »Also mußten Sie, als Sie Wind davon bekamen und weil man
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