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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Sonnenbräune?«
    Pitt bemerkte die scharfen Augen des professionellen Beobachters, der jetzt jeden Quadratzentimeter seiner Hände, seiner Kleider, seines Körpers und Gesichts, genau in dieser Reihenfolge, musterte. Das waren ganz sicher nicht die teilnahmslosen Augen eines heruntergekommenen Tippelbruders.
    »Ach, ich weiß nicht«, erwiderte Pitt leichthin. »Könnte sich als nützlich erweisen, wenn Sie Ihre Pension nehmen und auf die Bermudas ziehen.«
    Der Penner grinste und entblößte schneeweiße Zähne. »Einen ungestörten Aufenthalt wünsch ich Ihnen, Mann.«
    »Ich werd’ mich bemühen«, antwortete Pitt und amüsierte sich über die eigenartige Formulierung. Er passierte den ersten getarnten Sicherheitsring und folgte den anderen in die Halle des Gebäudes.
    Das Innere war ebenso heruntergekommen wie das Äußere. In der Luft hing der durchdringende Geruch von Desinfektionsmitteln. Die grünen Fußbodenfliesen waren abgetreten, und von den Wänden lösten sich allmählich mehrere Tapetenschichten. Lautlos glitt die Tür eines altmodischen Aufzugs auf. Überrascht betrachteten die Männer von der NUMA das chromglänzende Innere der Kabine und einen Soldaten des U.S. Marine Corps, der als Aufzugführer Dienst tat. Pitt sah, daß Stacy sich so verhielt, als sei ihr das alles vertraut.
    Pitt stieg als letzter ein und sah seine müden roten Augen und die Bartstoppeln, die von den chromglänzenden Kabinenwänden reflektiert wurden. Der Soldat schloß die Türen, und der Lift setzte sich lautlos in Bewegung. Pitt nahm überhaupt keine Bewegung wahr. Weder aufblitzende Lampen über der Tür noch Ziffern an der Bedienungstafel wiesen auf die Stockwerke hin, an denen sie vorbeifuhren. Nur sein Gefühl sagte ihm, daß sie verhältnismäßig weit nach unten fuhren.
    Schließlich öffnete sich die Tür und gab den Weg in einen Vorraum und einen Flur frei, die beide so sauber und ordentlich waren, daß auch der pingeligste Kapitän seine helle Freude daran gehabt hätte.
    Die Regierungsagenten begleiteten sie zu einer Tür und gaben den Weg frei. Nachdem sie eine Luftschleuse passiert hatten, die dazu diente, den anschließenden Raum abhörsicher zu machen, fanden sie sich in einem weitläufigen Konferenzzimmer wieder, das von den Geräuschen der Außenwelt derart gründlich abgeschnitten war, daß die Leuchtröhren an der Decke wie Wespen zu summen schienen und ein geflüstertes Wort zehn Meter weit zu hören war. Es gab keinerlei Schatten, und normales Sprechen klang wie Gebrüll. In der Mitte des Zimmers stand ein massiver alter Bibliothekstisch mit einer Schale Jonathan-Äpfel darauf, und darunter lag ein schöner alter, blutroter Perserteppich.
    Stacy ging zur anderen Seite des Tisches hinüber. Ein Mann stand auf und begrüßte sie in texanischem Tonfall. Er wirkte jung, war mindestens sechs oder sieben Jahre jünger als Pitt.
    Stacy machte sich nicht die Mühe, die beiden Männer einander vorzustellen. Seit sie in Hawaii zusammen den Gulfstream Jet bestiegen hatten, hatten Pitt und sie kein Wort mehr gewechselt.
    Sie drehte ihm den Rücken zu in dem ungeschickten Versuch, seine Gegenwart zu ignorieren.
    Neben Stacys Bekannten saßen zwei Männer mit asiatischen Gesichtszügen. Sie unterhielten sich mit gedämpfter Stimme und machten sich nicht die Mühe aufzublicken, während Pitt und Giordino dastanden und sich im Raum umsahen. Ein weiterer Mann, Typ Harvard-Professor, saß etwas abseits und arbeitete sich durch einen Stapel Papiere.
    Sandecker steuerte einen Stuhl neben dem Kopfende an, nahm Platz und zündete sich eine seiner speziellen Havannazigarren an. Er stellte fest, daß Pitt unsicher und nervös war, Züge, die so gar nicht zu seinem Charakter paßten.
    Ein schlanker, drahtiger Mann um die Vierzig mit schulterlangem Haar, der eine Pfeife in der Hand hielt, kam auf sie zu. »Wer von Ihnen ist Dirk Pitt?«
    »Das bin ich«, erwiderte Pitt.
    »Frank Mancuso«, erklärte der Fremde und streckte die Hand aus. »Mir wurde gesagt, wir arbeiten zusammen.«
    »Da haben Sie mir etwas voraus«, gab Pitt zurück, erwiderte den festen Händedruck und stellte Giordino vor. »Mein Freund Al Giordino und ich tappen bis jetzt noch vollkommen im dunkeln.«
    »Wir haben uns hier eingefunden, um ein Expertenteam für einen Spezialauftrag zu bilden. Ein sogenanntes ›Multi Agency Investigative Team‹ oder kurz: MAIT.«
    »Mein Gott«, stöhnte Pitt. »Auch das noch. Ich will einfach nur nach Hause, mir einen Tequila

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