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Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Titel: Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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ist übrigens auch ziemlich viel Arbeit.«
    »Ihr seid also beide im Moment nicht in einer Flut?«, fragte Rufus.
    Ottmar schüttelte den Kopf. »Ich versuche, meinem Artefakt etwas zu entlocken. Aber man kann nicht vorhersagen, ob das jemals klappt. Es gibt immer mal wieder Lehrlinge, die haben monatelang versucht, etwas über ihr Stück rauszufinden, und nicht den Hauch einer Flut gesehen.«
    »Und wann bekommen wir unser Fragment?«, wollte Filine wissen.
    »Ja«, bestürmte No die beiden Lehrlinge. »Und wie?«
    »Ihr spürt, dass es das richtige ist«, gab Ottmar zurück. »Wenn ihr an ihm vorbeikommt oder es berührt, dann entsteht sofort eine Art Verbindung, und ihr nehmt es einfach mit. Aber wählt auf keinen Fall irgendeins aus. Wartet, bis euch eins anspringt. Wenn man irgendeins nimmt, dann kann man noch so viel damit anstellen und forschen, es wird sich nie öffnen.«
    »Und nach jeder beendeten großen Flut gibt es auch eine offizielle Verteilung«, fügte Lucy hinzu. »Und nach einem Scheitern auch«, sagte sie leiser.
    »Was ist denn ein Scheitern?«, stöhnte Filine. »Ich komme mir gerade wirklich vor wie ein Totalfrischling.«
    »Wenn eine Flut zusammenbricht und sich zurückzieht«, sagte Lucy schnell. »Aber das muss nicht passieren. Es liegt meistens an uns selber. Wenn wir schwerwiegende Fehler machen.«
    »Komm, Lucy, wir müssen jetzt los«, unterbrach sie Ottmar und wandte sich den drei Neuen zu. »Wenn man die Geschichte seines Fragments unterwegs in einer Flut verliert, dann löst es sich auf. Das ist eben manchmal so. Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, geht ihr am besten in die Bibliothek. Da sind sämtliche Fluten, die es je an der Akademie gegeben hat, verzeichnet. Meister Iggle wird euch dort alles zeigen.« Ottmar griff nach Lucys Arm. »Komm!«
    Lucy nickte. »Bis bald, Frischlinge!«
    Das Mädchen mit dem schiefen Gesicht und der dickliche Junge drehten sich um. Dann stapften sie Seite an Seite davon.
    Die drei neuen Lehrlinge sahen sich an.
    Fili schüttelte den Kopf. »Ohne eigene Artefakte haben wir noch nichts Richtiges zu tun. Ich meine, wir können natürlich einfach studieren, aber eine Aufgabe wie die anderen haben wir nicht.«
    No schnaufte. »Wenn diese Coralia nicht so eine Angeberin wäre, hätten wir das vorhin alles selbst rausgefunden.«
    »Bist du wütend wegen der Punkte?«, wollte Rufus wissen.
    »Ach, Punkte! Die sind mir völlig egal. Aber die Übung fand ich richtig klasse. Und mit euch beiden zusammen hat es auch Spaß gemacht. Ihr wisst wenigstens nicht alles schon vorher.« Der große blonde Junge grinste verlegen.
    »Solche Wichtigtuer gibt es immer«, sagte Filine ruhig. »Was meint ihr, wir könnten das Experiment ja noch zu Ende machen?«
    No schüttelte den Kopf. »Mir ist die Lust vergangen. Wie wäre es denn, wenn wir uns ein Fragment suchen?«
    Rufus lachte. »Ich bin zwar schon den halben Morgen durch die Akademie gelaufen, aber meinetwegen. Wahrscheinlich kann man hier sowieso monatelang rumstromern und immer noch was Neues entdecken.«
    In diesem Moment betrat eine junge, zarte Frau in einem weißen Gewand und eng anliegenden, bunt gemusterten Hosen die Halle. Sie wandte ihnen den Rücken zu und hielt ein langes Schwert in den hoch erhobenen Händen. Noch seltsamer aber war der riesenhafte Mann, der ihr folgte. Er war lediglich mit einem ledernen Lendenschurz bekleidet und zielte mit einem Pfeil in einem gespannten Bogen auf ihre Brust.
    »Ha!«, rief der Bogenschütze. »Dies ist die erste Fähigkeit des langen Schwertes: Vor allen Dingen sollt Ihr lernen, die Hiebe richtig zu schlagen. Wie aber wollt Ihr mich überhaupt treffen, wenn mein Pfeil Euch noch vor Eurem ersten Schlag durchbohrt?!«
    »Das wird er nicht«, lächelte die Frau. »Denn ehe euer Pfeil meine Haut berührt, liegt Ihr schon lange am Boden.«
    Rufus, Filine und No wichen erschrocken zurück.
    »Ist das jetzt eine Flut?«, flüsterte No. »Oder geht das hier gerade echt zur Sache?«
    »Wer hat behauptet, Frischling, in einer Flut könne es nicht richtig zur Sache gehen, wie du es nennst?« Der große Mann wandte sich No zu, ohne die Frau aus den Augen zu lassen oder den Bogen zu senken. »Das kann es, Frischling, und das wird es!«
    »Allerdings wird es das! Und zwar jetzt!« Die junge Frau holte mit ihrem Schwert über dem Kopf aus, machte einen Ausfallschritt und ließ es krachend gegen den Mann sausen. Mit einer lässigen Handbewegung wehrte dieser das Schwert mit seinem

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