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Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Titel: Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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Bogen ab. »Mein Bogenholz ist härter als Eure stumpfe Klinge, Meisterin Abel!«, rief er.
    Die Frau zog ihre Waffe schnell zurück und hob sie erneut. »Ja, Meister Hardy, Ihr habt Eure Lektion gut gelernt. Ihr greift geschickt an und wehrt geschickt ab. Aber wisst Ihr auch, dass verliert, wer sich leicht erschrickt? He, Frischling!« Blitzschnell wandte sie sich No zu. »Was unterscheidet den Zornhau vom Scheitelhau?«
    »Hä?« No zuckte die Schulter. »Ich, äh … keine Ahnung!«
    »Das weißt du nicht?« Meister Hardy schnellte ebenfalls zu No herum. »Es gibt fünf Haue mit dem Langschwert. Der erste heißt Zornhau. Der zweite Krumphau. Der dritte Twerhau. Der vierte Schielhau. Und der fünfte Scheitelhau. Ist es nicht so, Meisterin Abel?«
    »Ja«, rief die Meisterin. »Aber der beste Hau ist der Meister-Hardy-Hau!«
    »Was?« Der Meister fuhr zurück und richtete den Bogen wieder entschlossen auf sie. »Glaubt bloß nicht, dass ich mich von Euch ablenken lasse.«
    »Warum auch?!«, rief Meisterin Abel. »Ich bin aus dem Spiel!« Im selben Moment warf sie ihr Schwert No zu. »Fang das, junger Kämpe, und zeig dem Meister, wie der Meister-Hardy-Hau geht.«
    No wurde bleich. »Aber, ich … ich habe noch nie …«
    »Kämpf oder stirb«, lachte Meisterin Abel.
    Mit großen Augen sah No auf das Schwert in seinen Händen. »Aber ich will nicht …«
    »Ha«, lachte Meister Hardy. »Jetzt bist du ihr Vasall, armer Frischling, und musst ihr gehorchen. Da bleibt dir wohl …«
    Ehe er weitersprechen konnte, trat die Meisterin mit einem leichten schnellen Schritt vor, packte Meister Hardys rechte Hand, fasste gleichzeitig mit ihrer Linken seinen rechten Ellenbogen und sprang dann mit dem linken Fuß vor seinen rechten. Dann stieß sie mit der rechten Hand seinen Arm über ihren linken und hob ihn dabei nach oben. Plötzlich schwebte der Riese hilflos über den Lehrlingen in der Luft.
    »So geht es, Meister Hardy«, frohlockte die Meisterin mit einem sanften Lächeln. »Der Meister-Hardy-Hau ist ein soeben von mir erfundener Ringergriff. Auf diese Weise kann ich Euch jetzt wahlweise den Arm brechen oder Euch nur ein bisschen zu Boden werfen. Ihr habt die Wahl!«
    »Oh, ich Esel«, jammerte Meister Hardy. »Ich habe mich ablenken lassen. Ich habe die Waffe beachtet statt die Kämpferin. Und fälschlich gedacht, sie hätte sich einen Verbündeten gewählt. Oh, ich Dummkopf. Ich wähle den Wurf, Meisterin Abel, meinen Arm brauche ich noch.«
    »So sei es.« Die Meisterin ließ ihren doppelt so großen Gegner locker über ihr Bein auf den Boden fallen.
    »Oha«, stöhnte Meister Hardy. »Gut gemacht, Meisterin Abel.« Dann wandte er sich No und den beiden anderen Frischlingen zu. »Unterschätzt niemals eure vermeintlich schwächeren Gegner.«
    »Gegner?!« Meisterin Abel half dem Geschlagenen auf, lächelte No zu und nahm ihm das Schwert wieder aus der Hand. Dann sah sie auch Rufus und Filine an. »Ich bin eure Lehrerin in ›Waffenkunde‹ und ›Antiken olympischen Disziplinen‹. Und er ist euer Lehrer in denselben Fächern. Natürlich hat jeder von uns seine besonderen Fähigkeiten.« Sie sah sich in der Halle um. »Wir sind eigentlich auf der Suche nach Meister Zachus. Wir benötigen ein Pferdehaar, um das Schwert hier daran aufzuhängen.«
    »Sie wollen dieses Riesenteil an einem Pferdehaar aufhängen?« Rufus sah die Meisterin zweifelnd an.
    »Ich behaupte ja auch, dass es nicht geht«, lächelte sie. »Aber mein Kollege hier ist sich sicher, dass das Schwert des Damokles nur an einem Pferdehaar über dessen Haupt schwebte, als er vom Tyrannen Dionysios dazu aufgefordert wurde, darunter ein Festmahl zu genießen. Und Meister Hardy hat sich bereit erklärt, die Szene nachzustellen und sich unter das Schwert zu setzen. Angeblich will er dabei in aller Seelenruhe ordentlich speisen.«
    »Natürlich werde ich das!«, rief der Meister. »Aber wie ich sehe, ist Meister Zachus nicht anwesend. Also, meine Liebe, verschieben wir unsere kleine Wette auf später.«
    Meisterin Abel nickte. »Na gut. Dann gehen wir jetzt zum Fünfkampf über.« Sie lächelte Rufus, Filine und No zu. »Ich freue mich schon auf den ersten Unterricht mit euch. Bis bald!« Die Meisterin wandte sich um und lief mit flinken Schritten aus der Werkhalle. Meister Hardy winkte den drei Lehrlingen hastig zu und folgte ihr schnell.
    Plötzlich stieß Filine ein lautes Lachen aus. »Das war super! No, wie du geguckt hast, als sie dir das Schwert

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