Die Akademie der Lüste (German Edition)
Finger stießen auf Widerstand. Eine Kabine. Anscheinend bestand dieses Gebäude aus mehreren Kabinen, die rund um die Mitte angeordnet worden waren. Jeder konnte in die Mitte sehen, wo das Pärchen begonnen hatte sich zu küssen.
Eine warme, weiche männliche Stimme erfüllte die Kabine. Jaine konnte nicht genau ausmachen, woher sie kam, aber ihr Klang war wie eine weiche Decke, die sie und auch Lorna einhüllte.
»Willkommen auf Dreamfair. Sie sind hergekommen, um Ihre Grenzen zu erfahren, neue Dinge zu lernen und zu erleben – um eine Zeit jenseits Ihres alltäglichen Lebens zu nehmen. Wir möchten, dass Sie sich hingeben, genießen, empfangen und geben, was auch immer Sie zu geben bereit sind. Dies ist ein Urlaub von Ihnen selbst, eine Zeit, die nur für Sie existiert und in der Sie die Person sein können, die Sie selbst sein wollen.«
Diese Worte hallten in Jaine nach. Lornas Arme legten sich um ihre Schultern, ein Gefühl wie Samt. Es fühlte sich gut an. Es fühlte sich richtig an. Sollte sie das wirklich tun? Für eine Weile die Person sein, die sie zu Hause nicht war? Eine Jaine ohne Michael?
Das Pärchen in der Mitte der Jurte war nun intimer geworden. Sie küssten sich noch immer, doch seine Hand war zwischen ihre Schenkel gewandert, die sie gerade genug gespreizt hatte, um ihn einzulassen, doch nicht weit genug, um den Zuschauern zu tiefe Einblicke zu gewähren. Jaine konnte sehen, wie seine Hand sich bewegte, und sie konnte nur ahnen, was seine Finger zwischen den weichen Lippen anstellten. Die Vorstellung war seltsam erregend, vermischt mit ein bisschen Schamgefühl, weil sie die beiden beobachtete.
Doch sie wussten nicht, dass hungrige Augen sie beobachteten, und falls doch, störte es sie nicht. Die Frau hatte den Kopf in den Nacken gelegt, den Mund zu einem verzückten O geöffnet. Jaine konnte das leise Stöhnen, das daraus hervordrang, beinahe hören.
Sie schloss die Augen und stellte sich vor, wie es wäre, wenn sie dort liegen würde, beobachtet von anderen, fremden Menschen, denen es Lust verschaffte, wenn sie ihr dabei zusahen, wie sie sich erregen ließ. In ihrer Vision tauschte der Mann, der über der Frau kniete, aber den Platz mit Lorna. Jaine konnte förmlich sehen, wie die Frau mit den seltsam fesselnden bernsteinfarbenen Augen sich zwischen ihre Beine schob. Das lange schwarze Haar glitt dabei geschmeidig wie eine Schlange von ihrer Schulter auf Jaines nackten Bauch. Gänsehaut wäre die Folge dieser hauchzarten Berührung, Gänsehaut und eine tiefe Erregung, die sich in Jaines Schoß sammelte. Das Gefühl war außergewöhnlich, köstlich, verheißend, und Jaine merkte nur flüchtig, dass ihre eigene Hand über ihren Bauch fuhr und nur knapp die Wölbung ihres Schamhügels streifte.
Die Berührung wiederholte sich, aber es war nicht Jaines Hand, die das tat. Erstaunt riss sie die Augen auf und wandte sich von dem in ihr Vorspiel vertieftes Pärchen ab. Ein Blick über ihre Schulter führte sie direkt in Lornas geheimnisvolle Augen. Ein Lächeln tanzte darin, das weder spöttisch noch herausfordernd war. Jaine sah darin das verschwörerische Lächeln einer Frau, die mit ihr ein Geheimnis teilte. Niemand sonst außer Jaine und ihr wussten von der Berührung und der beginnenden Lust, die Jaine erfasst hatte.
Lorna unterbrach den Blickkontakt und senkte den Kopf, um Jaine einen sanften Kuss auf die runde Schulter zu geben. Ihre Lippen waren weich und unglaublich zärtlich. Es fühlte sich ein wenig so an, als würde Lorna ihr ein brennendes Mal aufdrücken und sie mit ihrem Kuss zeichnen, aber Jaine war es egal. Sie konnte sich nur noch auf Lornas Brüste konzentrieren, die sich aufregend gegen ihre Schulterblätter drängten. Sie trug offensichtlich keinen BH, und ihre Nippel reizten Jaine sogar noch durch den Stoff ihrer Bluse hindurch.
Lorna war so nah, dass Jaine auch noch die Hitze ihres Körpers durch die Lagen von Stoff erahnen konnte, die sie beiden voneinander trennten. Sie legte den Kopf in den Nacken und ließ den Hinterkopf auf der Schulter der Frau hinter sich ruhen. Sie achtete kaum noch auf das Pärchen vor sich, auch wenn sie unter halb geschlossenen Lidern immer wieder einen Blick erhaschen konnte – die beiden waren mittlerweile dazu übergegangen, sich gegenseitig zu lecken und an den intimsten Stellen zu küssen, was Jaine ein winziges Wimmern entlockte. Mittlerweile war sie feucht geworden und von einem solchen Sehnen erfüllt, dass sie kaum noch wusste, was
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