Die Akademie der Lüste (German Edition)
beiden anderen miterleben – erst dann wäre sie wirklich zufrieden.
Lorna tat ihr den Gefallen früher als Michael. Noch in ihrem innigen Kuss schrie Lorna auf, warf den Kopf in den Nacken und bog den Rücken durch. Ihre Fingernägel gruben sich in Michaels Brust, was dem ein heiseres Aufstöhnen abverlangte, doch er hörte nicht eine Sekunde auf, sie zu lecken.
Noch während Lorna sich in ihrer Ekstase wand und langsam zur Seite glitt, kam auch Michael. Er bockte gegen Jaines Bewegungen, stieß sie fast vom Bett und kam. Jaine spürte seinen Samen in sich fließen und plötzlich auch Lornas Finger, die ihre Klit rieben. Es war perfekt, der letzte Punkt, der sie auf den Gipfel katapultierte.
Mit einem lauten Aufschrei kam sie und verlor sich völlig in immer wieder neuen Wellen der Lust, wohl wissend, dass sie zwei Paar Hände gefunden hatte, die sie jederzeit wieder auffangen würden.
EPILOG
Eileen wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. Der späte Herbst war ungewöhnlich warm, und, was noch wichtiger war, auch unerwartet trocken für einen Herbst in Neuengland. Es hatte sich sogar ein Indian Summer angekündigt, und das bedeutete viele zusätzliche Gäste. Bereits jetzt quoll das Mailfach über vor Reservierungen.
Morgan kam kaum mit den Buchungen hinterher, während Eileen sich bemühte, gleichzeitig die letzten Reparaturen am Haus zu erledigen, die Gästezimmer auf Vordermann zu bringen und irgendwo zwischendurch auch noch den Garten zu pflegen. Letzteres war etwas, was sie sich niemals abnehmen ließ.
Morgan protestierte zwar häufig, dass sie mehr Zeit mit dem »Gestrüpp« verbrachte als mit ihm, aber das war Unsinn. Es verging keine Nacht, in der sie sich nicht stundenlang liebten, bis sie beide erschöpft und befriedigt voneinander abließen. Allein der Gedanke daran verursachte ihr ein verheißungsvolles Pochen zwischen den Schenkeln, und sie lächelte, während sie den Rhododendron-Sprössling einpflanzte.
Heute Abend würden sie aber vorher einer ganz anderen Leidenschaft frönen. Einmal in der Woche brachte Morgan sie in sein Tanzstudio, in dem nach Feierabend nichts mehr von der Hektik des Tages zu spüren war. Und dort tanzten sie, und zwar genauso, wie sie es in der allerersten gemeinsamen Nacht getan hatten.
Eileen richtete sich auf und besah sich die Frühstückspension, die sie von Jaine und Michael übernommen hatte. Es war nicht New York, nicht Boston aber, und das war das Wichtigste, es war auch nicht Texas. Es war Eileens und Morgans Zuhause, und allein dafür liebte sie jeden einzelnen Ziegelstein.
»Schau dir das an.« Morgan erschien in der Gartentür und hielt eine ausgedruckte Mail in der Hand.
»Was ist das?«
»Post aus Hawaii.«
Plötzlich konnten die Gartenhandschuhe nicht schnell genug von den Händen gestreift werden. Eileen war sofort an Morgans Seite und zog ihm die Mail aus den Händen.
»Hey, Vorsicht«, sagte er lachend.
Schnell überflog sie die Mail. Offensichtlich war im Dreamfair-Resort alles in Ordnung. Jaines neue Kurse zum Thema Bisexualität waren besonders beliebt, und allein der Gedanke zauberte ein Lächeln auf Eileens Gesicht.
Lorna hatte keine Schwierigkeiten damit gehabt, dass sie nun Morgans Posten eingenommen hatte, und dank Michaels Buchhalterkenntnissen mussten sie sich auch um die Finanzen keine Sorgen machen. Jaine schrieb auch einen Dank an Eileen – dank der diskret aufgemachten und hübschen Flyer, die am Counter der Frühstückspension auslagen, waren viele neue Gäste auf die Insel gekommen.
Eileen konnte aus jeder Zeile ihrer Freundin das Glück spüren, das diese empfand. Und auch, wenn sie jetzt einen ganzen Kontinent entfernt waren, waren sie doch stärker miteinander verbunden als jemals zuvor. Beide hatten damals gespürt, dass sie angekommen waren. Auch wenn niemand mit diesem Wechsel in ihrem Leben gerechnet hätte. Die Welt hatte sich auf den Kopf gestellt, aber das war genau das, was beide gebraucht hatten.
Eileen sah wieder auf die Mail und lächelte noch immer. Sie spürte Morgans Arme um ihre Taille und sah zu ihm auf. Auch er lächelte und küsste sie dann zärtlich.
Als der Kuss endete, sah Eileen zu ihm auf. »Bereust du es, Dreamfair und Hawaii aufgegeben zu haben?«
Sein Lächeln wurde breiter. »Ich habe nichts aufgegeben. Ich habe etwas eingetauscht gegen ein Leben, das ich mir erträumt habe. Mit dir. Es gibt nichts, was ich bereuen müsste.«
Eileen sah ihn an. Sie lachte leise und küsste ihn
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