Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Akte Daniel (German Edition)

Die Akte Daniel (German Edition)

Titel: Die Akte Daniel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan , Neko Hoshino
Vom Netzwerk:
sich flatternd. Fearman trat näher. Er regulierte die Beruhigungsmittel. Wenn Jason aufhörte dagegen anzukämpfen, dann würden sie ihm den Schlaf bringen, den er dringend brauchte. Seine Werte hatten sich mittlerweile stabilisiert und der stete Strom des angereicherten Nahrungsbreis gab Kraft. Ein Pfleger trat hinzu.
    Jason öffnete wieder die Augen und orientierte sich erneut.
    Der Pfleger griff durch die Öffnungen des Inkubators, der die Temperatur des Patienten auf einem gleichmäßigen und hohen Niveau hielt, sodass er nicht selbst dafür sorgen musste. Er befestigte einen weiteren Sensor an Jasons Ohr und lächelte ihn aufmunternd an. »Das wird schon, Mr. Ghost«, erklärte er. »Doktor Fearman, muss ich noch auf etwas achten?«
    Fearman neigte leicht sein Haupt. »Nein, mein Freund. Ich denke, das genügt. Vielen Dank für deine Hilfe. Morgen komme ich zur Visite«, meinte er. »Was er will, soll er bekommen. Hauptsächlich soll er jedoch ruhen.«
    Der Pfleger nickte. »Ich werde dafür sorgen.«
    Jason sah den Schwarzen aus seinem Gesichtsfeld schwinden, nur der Pfleger blieb zurück.
    »Keine Angst. Ihre Werte sind gut. Entspannen Sie sich einfach. Wenn Sie stark genug sind, kommen Sie in den Tank. Dort gibt es entspannende Musik, ihre Muskeln werden auch ohne Medikamente aufhören zu krampfen und Sie kommen schneller auf die Beine. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen aber auch jetzt schon Musik geben. Ich weiß nur nicht, was Sie gerne hören, daher habe ich nichts gemacht.«
    Jason traute seinen Ohren nicht. Er sollte offenbar wirklich aufgepäppelt werden. Dabei machte man sich sogar Sorgen um seine Unterhaltung . Das Problem war nur, dass Jason niemals eine Vorliebe oder Abneigung entwickelt hatte. Er hatte nie Gelegenheit gehabt, Musik zu hören.
    Der Pfleger sah ihn etwas seltsam an. »Kann es sein, dass Sie keine Musik kennen?«, interpretierte er Jasons Gesichtsausdruck. »Nun, dann werde ich etwas auswählen. Eine Mischung. Ist nicht ganz mein Geschmack, aber ich weiß, dass das meist sehr gern gehört wird. Ein wenig Klassik, ein wenig Naturgeräusche mit musikalischer Untermalung und ein wenig New Age. Das Wassergeräusch werde ich weglassen. Ich habe Ihre Blase vorhin schon geleert, aber ich muss Sie ja nicht doch noch unter Druck setzen, nicht wahr?«
    Jason blinzelte. Davon hatte er gar nichts gemerkt. Aber es war natürlich logisch, dass seine Körperfunktionen nicht einfach aufhörten. Peinlich war es jedoch, den Mann so lapidar darüber reden zu hören. Ehe er sich räuspern konnte, hörte er Violinenmusik. Sie war unaufdringlich und klang seidenweich.
    Der Pfleger lächelte. »Sie haben einen Pieper in der Hand. Einfach drücken, wenn etwas nicht so ist, wie Sie es haben wollen.«
    Damit war der Pfleger wieder verschwunden und Jason allein.
    Jason fragte sich, womit er soviel Fürsorge verdient hatte. Aber er rechnete damit, dass die Rechnung ihm irgendwann dafür präsentiert wurde. Doch egal, wann das sein würde und wie sie aussah: Im Moment war er dankbar. Er hatte keine Schmerzen mehr, keinen Hunger und trotz seiner Schwäche fühlte er sich gut. Vorsichtig berührte er die dünne Membran des Inkubators. Er konnte sich nicht erinnern, dass er jemals in so einem Teil gesteckt hatte, aber es vermittelte ihm ein Gefühl von Sicherheit. Zudem brauchte er nicht mehr gegen die Kälte ankämpfen und aus seinen Fingern schien die Gicht gewichen zu sein. Jason lächelte. In seinem Alter und dann noch in einem Gerät, das für zu früh geborene Säuglinge bestimmt war. Doch vielleicht war das wirklich eine Geburt für ihn und ein neuer Anfang. Jason fühlte Hoffnung in sich aufsteigen.
     
    Erschrocken blinzelte er, als einige Zeit später wieder jemand bei ihm stand und sich über ihn beugte. Eine Frau lächelte ihn an. Sie hatte ein Klemmbrett bei sich. Sie nickte und notierte sich seine aktuellen Werte. Dann hängte sie den Block wieder an das Fußende und erklärte: »Ich weiß nicht, ob Sie mich hören oder verstehen. Aber ich bin Schwester Sarah. Ich habe nur Ihre Werte kontrolliert. Haben Sie einen Wunsch?«
    Jason schüttelte den Kopf. Er hätte gern ein wenig Gesellschaft. Da er aber sicher den Betrieb des Krankenhauses aufhielt, wollte er keine entsprechende Äußerung formulieren.
    Schwester Sarah lächelte wieder und nickte dann. »Bis nachher«, verabschiedete sie sich.
     
    Fearman rührte nachdenklich in seiner Tasse mit starkem Kaffee. Jason Ghost zu finden, hatte ihm ein

Weitere Kostenlose Bücher