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Die Akte Vaterland: Gereon Raths vierter Fall (German Edition)

Die Akte Vaterland: Gereon Raths vierter Fall (German Edition)

Titel: Die Akte Vaterland: Gereon Raths vierter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Kutscher
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sonst auf.«
    »Sie soll auch nicht dauernd anrufen, sagen Sie ihr das beim nächsten Mal. Ich werde sie heute Abend zu Hause anrufen. Und Kriminalsekretär Gräf?«
    »Hat bislang noch keinen Erfolg gehabt. Er glaubt, die Liste heute Abend abgearbeitet zu haben. Ob er und Kriminalassistent Lange dann wieder ins Büro kommen sollen?«
    »Natürlich. Oder haben die beiden Urlaub eingereicht?«
    Rath ging nach hinten und setzte sich ans Telefon. »Verbinden Sie mich doch bitte mit dem ED«, rief er durch die Tür. »Und danach brauche ich eine Schnapsbrennerei Mathée in oder bei Treuburg. Das liegt in Masuren.«
    Die Voss tat wie geheißen, und kurz darauf hatte Rath den Erkennungsdienst an der Strippe. Kronberg persönlich nahm den Hörer ab.
    »Herr Kommissar, das ging aber schnell. Ich habe Neuigkeiten für Sie.«
    »Der schriftliche Bericht über die Spurenlage in Haus Vaterland ?«
    »Liegt morgen früh auf Ihrem Tisch. Wir haben gerade viel zu tun, seit das Phantom gestern wieder …«
    »Schon gut, schon gut.«
    »Es geht um die Todesanzeigen, die Sie uns gestern reingereicht haben«, sagte der ED – Chef nicht ohne einen Anflug von Stolz in der Stimme. »Wir haben herausgefunden, aus welchen Zeitungen die Anzeigen stammen.«
    »Schön. Schießen Sie los.«
    »Also …«, begann Kronberg, gewohnt umständlich. Er brauchte so lange, bis er fortfuhr, dass Rath sich vorstellen konnte, wie der Erkennungsdienstler am anderen Ende der Leitung erst einmal seine Lesebrille aufsetzte und dann einen Notizzettel umständlich auseinanderfaltete. »… die Todesanzeige Simoneit stammt aus der Volkszeitung für die Ost- und Westprignitz , Ausgabe vom vierzehnten Mai dieses Jahres. Das Blatt erscheint in …«
    »… Lassen Sie mich raten: Wittenberge«, ergänzte Rath, der die Umständlichkeit des ED – Chefs nur selten ertragen konnte. »Und die Todesanzeige Wawerka stammt dann wahrscheinlich aus einer Dortmunder Zeitung.«
    »Richtig. Aus der Dortmunder Zeitung. Das Blatt heißt so. Ausgabe vom zweiten April.«
    Rath machte Notizen.
    »Soso«, sagte er. »Vielen Dank.«
    »Die Briefe aber«, sagte Kronberg, und Rath hörte an seiner Stimme, dass er sich wieder etwas für den Schluss aufgespart hatte, »wurden alle beide in Berlin abgeschickt.«
    »Das heißt, der Absender der Todesanzeigen sitzt in Berlin?«
    »Das wäre eine Möglichkeit. Die andere wäre: Wir sollen glauben, dass er in Berlin sitzt.«
    »Hm. Wenn er so weit denkt«, meinte Rath. »Haben Sie Fingerabdrücke sichern können?«
    »Auf den Briefumschlägen haben wir ein paar gefunden. Allerdings keine sauberen. Die Kollegen sind noch beim Abgleich, viel Hoffnung kann ich Ihnen da allerdings nicht machen.«
    »Und die Fingerabdrücke aus Haus Vaterland ? Da irgendwelche Ergebnisse?«
    »Wir konnten die meisten zuordnen. Entweder von irgendwelchen Mitarbeitern oder vom Toten.«
    »Welche Mitarbeiter?«
    »Ein gutes Dutzend. Die Namen finden Sie im Bericht.«
    »Wäre schön, wenn ich den bald hätte.«
    »Hören Sie, Herr Kommissar, die Abdruckbögen der Mitarbeiter haben wir am Montag erst bekommen. Fast fünfzig Stück. Wir können auch nicht hexen.«
    »Schon gut, Herr Kronberg. Wir arbeiten nur ein wenig unter Zeitdruck. Womöglich waren das nicht die letzten Opfer unseres Mörders.«
    Kaum hatte Rath aufgelegt, steckte Erika Voss ihren Blondschopf durch die Tür.
    »Haben Sie die Rufnummer von der Schnapsbrennerei?«, fragte Rath.
    Sie nickte.
    »Dann stellen Sie doch bitte eine Verbindung her.«
    »Gern, Herr Kommissar, aber vielleicht sollten Sie damit noch warten.«
    »Wieso das?«
    »Es ist … während Sie telefoniert haben … Kriminalrat Gennat hat noch mal anrufen lassen.«
    »Und?«
    »Ich glaube, Sie sollten besser mal rübergehen …«
    Rath sah ihr Gesicht und wusste, dass es besser war, mal rüberzugehen.
    25
    E s gab keinen Kuchen, das hätte Rath eigentlich stutzig machen müssen, ansonsten war alles wie immer: Er saß auf dem grünen Sofa, Gennat in seinem Sessel, Trudchen Steiner schenkte Kaffee ein.
    Der Buddha schien sich sehr für die jüngsten Entwicklungen im Fall Vaterland zu interessieren. »Sieht ganz so aus, als führe uns eine Spur nach Ostpreußen, nicht wahr?«
    »Sie wissen schon?«
    »Lamkau stammt aus Ostpreußen, seinen Luisenbrand bezieht er dorther, der Tote aus Dortmund ist Ostpreuße und der aus Wittenberge auch.«
    »Wie? Der auch?«
    Gennat schob eine dünne Mappe über den Tisch.
    »August Simoneit, die

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