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Die Akte Veden

Die Akte Veden

Titel: Die Akte Veden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Meier
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Gedanken, dass da ein Zusammenhang besteht, sind wir auch schon gekommen. Wir haben eine Kriseneinheit gebildet. Sagen sie, waren Sie heute bei dieser Frau Gerber? Sie hat uns nämlich erzählt, es sei ein merkwürdiger Mann bei ihr gewesen, jemand, der gesagt habe, sie könne ihren Sohn abschreiben.«
    Tim warf Loki einen Blick zu. »Ich glaube schon.«
    »Sie glauben?«
    »Herr von Schallern war allein unterwegs, ohne mich.«
    Loki drehte sich um und legte das Foto auf den Tisch des Kommissars. »Ich will die Leiche sehen.«
    »Glauben Sie mir, das wollen Sie nicht.« Der Kommissar sah Loki lange an. »Also gut, Herr BKA, ich kann Ihnen das natürlich nicht verweigern. Das wissen wir beide. Aber mir gefällt es nicht, dass Sie Ihre Finger im Spiel haben. Vor allem gefällt mir nicht, dass Sie die Bevölkerung ängstigen, wie diese Frau Gerber. Worum geht es hier? Ist es ein Virus? Ein Medikament? Was ist diesen Idioten von der Regierung dieses Mal ausgekommen?«
    Loki betrachtete das wettergegerbte Gesicht des Kommissars. »Wir werden den Fall nicht an uns reißen, Herr Lünsmann. Betrachten Sie es vielmehr als parallel verlaufende Ermittlungen. Führen Sie Ihre wie gewohnt durch. Alles, was ich will, ist die Leiche sehen. Und informiert werden, sobald ein weiterer solcher Vorfall eintritt.«
    »Ein weiterer? Heißt das, wir müssen mit mehr Zombies rechnen?« Der Kommissar richtete sich im Sitzen auf. »Ist Ihnen klar, dass wir so viel Schrot in dieses Mädchen gepumpt haben, dass wir damit fünf Elefanten hätten umlegen können? Sie ist einfach weiterspaziert! Erst, als wir ihr den Schädel von den Schultern geholt haben ist sie zusammengeklappt. Wenn Sie etwas wissen, was mit diesem armen Mädchen passiert ist, dann rücken Sie raus damit, verdammt! Ist der Kadaver ansteckend?«
    Loki schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht.«
    »Sie glauben nicht? Erkennen Sie den Ernst der Lage denn nicht?«
    »Besser, als Sie denken.« Loki drehte sich wieder zur Flipchart um. »Ich will Kopien von allen Unterlagen, die Sie haben. Halten Sie mich ständig auf dem Laufenden.«
    Der Kommissar knurrte. »Darf ich davon ausgehen, dass auch Sie mich auf dem Laufenden halten?«
    »Die Leiche?« Loki drehte sich wieder um.
    »In der Uni-Klinik natürlich.« Der Kommissar stand auf. »Ich werde meine Leute dort über Ihr Kommen benachrichtigen. Wie kann ich Sie erreichen, wohin soll ich die Unterlagen schicken?«
    Loki holte seinen Geldbeutel hervor und zog eine Visitenkarte heraus, reichte sie dem Kommissar. »Unter dieser Handynummer. Die Unterlagen holen wir morgen ab. Wir haben hier in Kiel keine Adresse. Auf Wiedersehen, Herr Lünsmann.«
    Er marschierte aus dem Büro und lief, gefolgt von Tim, den Weg zurück. Am Auto angekommen, setzte sich Loki auf den Beifahrersitz und überließ es Tim, zu fahren. Das tat er immer dann, wenn er nachdachte.
    »Also, was ist hier los?«, fragte Tim nach einer Weile. Er folgte dem Navigationsgerät, in das er als Zielort die Uni-Klinik eingegeben hatte. »Seit wann haben wir es mit Zombies zu tun, und wie lange wusstest du es schon?«
    »Tankstelle«, sagte Loki. »Halte an der nächsten Tankstelle. Ich brauche eine Zigarette.«
    Tim nestelte seine Schachtel aus der Hosentasche und reichte sie seinem Cousin. »Hier. Aber jetzt antworte mir auf meine Fragen.«
    »Gar nichts wusste ich. Und jetzt lass mich nachdenken.« Er holte eine Zigarette heraus, zündete sie an und spielte mit der Schachtel im Schoß.
    »Gibst du mir auch eine? Nach dem Anblick der Fotos könnte ich zwanzig rauchen.« Tim ordnete sich an einer großen Kreuzung links ein. Nachdem sein Cousin keine Anstalten machte, ihm eine Zigarette zu geben, nahm er ihm die Schachtel weg und zündete sich eine an. »Ich muss ja nicht mit rein zur Leiche, oder? Reicht ja, wenn einer von uns sie sieht.«
    Loki reagierte noch immer nicht.
    Sie erreichten schließlich die Klinik, liefen dort durch die langen, breiten Flure und fuhren mit dem Aufzug in den Keller. Eine Pathologin erwartete sie und führte sie in die entsprechenden Räume.
    »Ich weiß nicht, ob Sie jemals eine Leiche gesehen haben«, sagte sie, »und wenn ja, dann vergessen Sie alles. Das hier ist anders.« Sie sah über die Schulter, erkannte, dass Loki ihr nicht zuhörte und lächelte stattdessen Tim an. »Aufregend.«
    »Aufregend?« Tim holte auf, ging neben ihr her. »Ich habe die Fotos gesehen. Ich wäre gerne im Auto geblieben, aber mein lieber Vorgesetzter hat das

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