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Die Akte Veden

Die Akte Veden

Titel: Die Akte Veden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Meier
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diesen Direktor. Ich werde das nicht unterschreiben.« Er legte Zettel und Stift neben sich auf das Bett.
    »Du wirst unterschreiben, und zwar jetzt. Ich verspreche dir, dass nichts passieren wird, das dich in eine moralische Zwickmühle bringt.«
    »Wie können Sie da so sicher sein?«
    »Ich bin es. Frag Herrn Jung, wie oft ich mich schon getäuscht habe.«
    Chester sah Tim an. Der zuckte erneut die Schultern, in seinem Gesicht stand Unmut. »Manchmal vergisst er Sachen, aber dann findet er sie belanglos. In wichtigen Dingen täuscht er sich nicht.«
    Chester schüttelte den Kopf und grinste spöttisch. »Sie spinnen doch alle beide! Woher soll ich wissen, dass Sie wirklich von der Vereinigung kommen?«
    Loki griff in seine Jackentasche, holte sein Handy heraus und reichte es Chester. »Ruf die Vereinigung an. Lass dich zum Hauptkommissar der Spezialgendarmerie durchstellen und frag ihn, ob Herr von Schallern – das bin ich – die Befugnis hat, dich so etwas unterschreiben zu lassen.«
    »Aber wundere dich nicht, wenn er flucht«, sagte Tim. »Der Kommissar ist immer schlecht gelaunt, vor allem zu solchen Uhrzeiten. Ich weiß das.«
    Chester sah wieder zwischen beiden hin und her, hob das Handy an und wählte die Nummer der Vermittlung. Er ließ sich direkt mit der Vereinigung verbinden, die im Telefonbuch als Werbeagentur in München geführt wurde – zur Tarnung. Als die Zentrale sich meldete, sagte er: »Jaja, schon gut. Ich rufe im Auftrag von Loki von Schallern an. Ich möchte den Hauptkommissar der Spezialgendarmerie sprechen. Nein, sofort.«
    Loki nickte. »Lass dich nicht abwimmeln. Nenn einfach immer wieder meinen Namen.«
    Chester erwiderte Lokis Blick, während er sprach: »Hören Sie, es geht nicht anders. Dann stellen Sie mich an-«
    Loki entriss ihm das Handy und hielt es sich ans Ohr. »Hier spricht Herr von Schallern, Dienstnummer null-eins-vier-drei-zwei-sieben. Geben Sie das in Ihren Computer ein, und zwar sofort, und dann stellen Sie an den Hauptkommissar durch, wenn Ihnen etwas an Ihrem Job liegt.« Er reichte Chester wieder das Handy und ließ seine Mundwinkel lächeln.
    »Ja, ich warte«, sagte Chester. Seine Stimme verlor allmählich an Selbstsicherheit, ihm war sichtlich nicht wohl bei der ganzen Angelegenheit. Nach ein paar Sekunden konnte man die Stimme des Hauptkommissars bellen hören, selbst ohne dass der Lautsprecher des Handys an war. »Äh, hier spricht Chester van Laan, Schülersprecher der Veden-Schule in Kiel. Ich rufe Sie im Auftrag von Herrn von Schallern an. Er möchte, dass ich eine Verschwiegenheitserklärung unterschreibe, und ich, äh, war mir nicht sicher, ob er mich nicht, äh, auf den Arm nimmt.« Wieder hörte man den Kommissar ins Telefon raunzen, anschließend ließ Chester das Gerät mit der Hand sinken.
    »Was hat er gesagt?«, fragte Tim.
    »Er sagte, dass es ihm scheißegal ist, was mich...« Chester verstummte.
    Loki bedeutete mit der Hand, er solle weitersprechen. »Nur zu. Ich kenne die Wortwahl des Kommissars. Keine Scheu.«
    »Also gut. Er sagte, dass es ihm scheißegal ist, was mich dieser Klugscheißer unterschreiben lassen will, dass er verdammt noch mal schlafen will und mir die Zunge ausreißt, wenn ich noch mal wegen so einem Mist anrufe.« Chester hielt Loki das Handy hin. »Sie sind wirklich von der Spezialgendarmerie?«
    »So ungefähr. Darf ich dich jetzt bitten, zu unterschreiben?«
    »Warum ich?«
    »Das erfährst du im Anschluss.«
    Chester fluchte, packte die Vereinbarung und den Stift und kritzelte seinen Namen darauf. »Ich habe ja keine andere Wahl.«
    »Das habe ich dir vorhin schon gesagt. Hättest du auf mich gehört, hätten wir Zeit sparen können.« Loki nahm den Vertrag entgegen. »So, mein lieber Chester, dann kommen wir mal zur Sache. Hast du davon gehört, dass in Kiel in der letzten Zeit Menschen verschwunden sind?«
    Wieder warf er einen Blick zu Tim. »Ja, in den Nachrichten war davon die Rede.«
    »Wir glauben, dieses Verschwinden steht in Zusammenhang mit der Schule. Um das herauszufinden sind wir hier.«
    »Mit der Schule? Wie soll das denn damit in Verbindung stehen?« Er schüttelte den Kopf. »Kann ich mir nicht vorstellen.«
    Wieder lächelten Lokis Mundwinkel. »Viele Dinge scheinen unvorstellbar, bis sie plötzlich wahr sind.«
    Chester sah Loki lange an. »Was genau wollen Sie denn jetzt von mir?«
    »Ich muss mehr über die Imagination erfahren. Ich will, dass du mich darin unterrichtest.«
    Zuerst sah Chester

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