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Die Akte

Titel: Die Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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»Ich möchte ein paar von diesen mit Krebsfleisch gefüllten Pilzen«, teilte Verheek dem Kellner mit. »Als Ohnmachtshappen. Ich bin am Verhungern.«
    Callahan reichte ihm sein leeres Glas. »Bringen Sie mir auch eine Portion.«
    »Frag mich das nicht wieder, Thomas. Es kann sein, dass du mich in drei Stunden hinaustragen musst, aber ich werde es dir nicht verraten. Das weißt du. Ich kann dir nur so viel sagen, dass Pryce und MacLawrence offenbar typisch sind für die gesamte Liste.«
    »Alle unbekannt?«
    »Im Grunde ja.«
    Callahan trank langsam seinen Scotch und schüttelte den Kopf. Verheek zog das Jackett aus und lockerte seine Krawatte. »Reden wir über Frauen.«
    »Nein.«
    »Wie alt ist sie?«
    »Vierundzwanzig, aber sehr reif.«
    »Du könntest ihr Vater sein.«
    »Vielleicht bin ich es. Wer weiß.«
    »Wo kommt sie her?«
    »Aus Denver. Das habe ich dir schon erzählt.«
    »Ich liebe Mädchen aus dem Westen. Sie sind so selbstsicher und natürlich, und meistens tragen sie Levis und haben lange Beine. Vielleicht werde ich einmal eins heiraten. Hat sie Geld?«
    »Nein. Ihr Vater ist vor vier Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, und ihre Mutter erhielt eine hübsche Abfindung.«
    »Dann hat sie also doch Geld.«
    »Sie hat alles, was sie braucht.«
    »Kann ich mir gut vorstellen. Hast du ein Foto?«
    »Nein. Sie ist weder mein Enkelkind noch ein Pudel.«
    »Warum hast du kein Foto mitgebracht?«
    »Ich werde sie bitten, dir eins zu schicken. Warum macht dir das so viel Spaß?«
    »Es ist zum Totlachen. Den großen Thomas Callahan, den Mann mit den vielen flüchtigen Affären, hat es schwer erwischt.«
    »Hat es nicht.«
    »Das muss ein Rekord sein. Wie lange geht das jetzt - acht, neun Monate? Du hast tatsächlich seit fast einem Jahr eine feste Beziehung, stimmt’s?«
    »Acht Monate und drei Wochen, aber erzähl es nicht weiter, Gavin. Es ist nicht so einfach für mich.«
    »Dein Geheimnis ist sicher. Aber ich möchte alles ganz genau wissen. Wie groß ist sie?«
    »Einssiebzig, sechsundfünfzig Kilo, lange Beine, enge Levis, selbstsicher, natürlich, dein typisches Mädchen aus dem Westen.«
    »So eins muss ich mir auch suchen. Willst du sie heiraten?«
    »Natürlich nicht. Trink aus.«
    »Bist du jetzt monogam?«
    »Du etwa?«
    »Wie kommst du auf die Idee? Bin es nie gewesen. Aber wir reden nicht über mich, Thomas, wir reden über Peter Pan, den unerschütterlichen Callahan, den Mann mit der monatlichen Ausgabe der tollsten Frau der Welt. Sag mir, Thomas, und lüge deinen besten Freund nicht an, schau mir nur in die Augen und sag mir, ob du in den Zustand der Monogamie verfallen bist.«
    Verheek lehnte sich halb über den Tisch, musterte Callahan und grinste.
    »Nicht so laut«, sagte Callahan und schaute sich um.
    »Antworte mir.«
    »Gib mir die anderen Namen auf der Liste, dann sage ich es dir.«
    Verheek wich zurück. »Hübscher Versuch. Ich bin sicher, die Antwort ist ja. Ich glaube, du liebst diese Frau und bist nur zu feige, es zuzugeben. Ich glaube, sie hat dich am Haken, mein Freund.«
    »Ich gebe es zu. Fühlst du dich jetzt besser?«
    »Ja, viel besser. Wann lerne ich sie kennen?«
    »Wann lerne ich deine Frau kennen?«
    »Du bringst etwas durcheinander, Thomas. Da besteht ein grundlegender Unterschied. Du willst meine Frau nicht kennenlernen, aber ich möchte Darby kennenlernen. Ich versichere dir, die beiden haben nichts miteinander gemeinsam.«
    Callahan lächelte und trank. Verheek entspannte sich, streckte die Beine aus und schlug sie übereinander. Dann hob er die grüne Flasche an die Lippen.
    »Du bist überdreht, mein Freund.«
    »Entschuldige. Ich trinke, so schnell ich kann.«
    Die Pilze wurden in brodelnden Kasserollen serviert. Verheek stopfte zwei in den Mund und kaute wütend. Callahan beobachtete ihn. Der Chivas hatte den Hunger betäubt, und er konnte ein paar Minuten warten. Alkohol hatte bei ihm immer Vorrang vor Essen.
    Am Nebentisch ließen sich vier Araber nieder und schnatterten laut in ihrer Sprache. Alle vier bestellten Jack Daniel’s.
    »Wer hat sie umgebracht, Gavin?«
    Verheek kaute eine Minute, dann schluckte er kräftig. »Wenn ich es wüsste, würde ich es dir nicht sagen. Aber ich schwöre dir, ich weiß es nicht. Wir stehen vor einem Rätsel. Die Killer sind spurlos verschwunden. Die Morde waren bis ins letzte Detail geplant und wurden perfekt ausgeführt. Nicht der geringste Anhaltspunkt.«
    »Weshalb die Kombination?«
    Er stopfte sich

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