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Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Titel: Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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hatte doch die bestmöglichen Quartiere bestellt. «
    Adolfo kam zu ihnen herüber. Er war im ganzen Regiment für seine humorlose Art berüchtigt.
    »Will mich hier einer auf den Arm nehmen?«
    Dem Capitano wurde klar, dass Paolo wochenlang Ärger mit dem Quartiermeister haben würde, wenn er seine Späße noch weiter trieb. Er zog das Poliertuch heraus, das er stets hinter seiner Bauchbinde stecken hatte, und drückte es dem Pikenier in die Hand. »Sorg dafür, dass dein Kürass in Ordnung ist. Und dann mach, dass du auf deinen Platz in der Reihe kommst. Wir reden später über deine Frechheiten.«
    »Capitano?«, fragte Adolfo respektvoll. Er war ein guter Quartiermeister, er nahm stets alles sehr genau. Das musste man tun, wenn man seine Pflichten hatte … Aber manchmal hatte Arturo das Gefühl, Tjured habe so viel Pflichtbewusstsein in den Quartiermeister hineingegeben, dass für eine Seele kein Platz mehr geblieben war. Er betrachtete die geplatzten Äderchen auf Adolfos Wangen.
    »Capitano?«, fragte der Offizier noch einmal, drängender nun.
    »Ich bin dir dankbar, dass du die Männer diese Nacht gut untergebracht hast.«

    »Das sehen einige von ihnen anders.« Adolfo sah dem Pikenier nach. »Das war Paolo, nicht wahr? Ein Querulant! Hat er schlecht von mir gesprochen?«
    Arturo folge dem Blick. »Ich sehe nur Paolo, den Veteranen von zwei Feldzügen in Drusna.«
    »Er wiegelt die Männer mit seinen Reden auf.«
    Der Capitano lächelte. »Hunde, die bellen, beißen nicht.«
    »Bei allem Respekt, Capitano, ich glaube …«
    Ein Blick Arturos ließ den Quartiermeister verstummen. »Wie bist du auf die Idee gekommen, uns in den Kerkern einzuquartieren?«
    »Das waren die einzigen freien Räume. Selbst in den Ställen hatten sich schon Gäste breitgemacht. Ich weiß, dass die Männer es gehasst haben, aber …«
    »Mach dir nichts aus dem Gerede. Mir ist es lieber, sie schimpfen und fluchen, als dass sie die Nacht auf den Wiesen verbracht hätten und nun husteten. Du hast deine Sache gut gemacht!«
    Ein seltenes Lächeln spielte um Adolfos Mundwinkel. Arturo mochte den Mann nicht sonderlich. Er mied den Umgang mit ihm, so gut es ging. Vielleicht sollte er ihn öfter loben …
    »Darf ich mir ein offenes Wort erlauben, Capitano?«
    Arturo hob die Brauen. So vertraulich war der Quartiermeister noch nie mit ihm geworden.
    »Wenn wir ein paar Schritt beiseite gehen könnten.« Er sah kurz zur Treppe neben ihnen, über die immer noch Soldaten auf den Hof drängten.
    Arturo folgte ihm zum Eingang zur Küche.
    »Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, mit geladenen Arkebusen auf den Festplatz zu marschieren.«

    »Was soll passieren? Man muss eine Lunte auf die Zündpfanne drücken, um einen Schuss abzugeben. Das ist viel sicherer als Radschlosspistolen. Die Arkebusen können nicht durch ein Missgeschick losgehen.«
    »Das meine ich nicht, Capitano …« Adolfo hob beschwörend die Hände, eine Geste, die Arturo noch nie bei ihm gesehen hatte. »Ich bitte dich, Capitano … Sprich mit dem Primarchen oder einem anderen Anführer von ihnen.«
    »Um die Überraschung zu verderben? Wir sind das Regiment der Silberlöwen. Sie haben mit dem glorreichen Sieg im Manöver die Schande von der Schlacht an der Bresna von uns genommen. Dieser Sieg hat endlich die Flammen der brennenden Vorratsschiffe in meinem Herzen gelöscht. Auch wenn es nur ein Manöversieg war … Heute heiraten vier von unseren Silberlöwen. Sie sollen verdammt noch mal ein richtiges Hochzeitsfest haben. Eines, wie Andalanen es feiern würden!«
    »Aber …«
    Arturo schnitt ihm mit einer barschen Geste das Wort ab. »Kannst du dir eine Hochzeit ohne Salutschüsse vorstellen? Das wäre wie ein Ball ohne Tanzmusik! Wie ein Festessen ohne Speisen auf den Tischen! Hast du dir die Wiese angesehen? Gibt es dort einen Platz für eine Kapelle? Ich will, dass meine Silberlöwen einen unvergesslichen Tag haben!«
    Adolfo wurde mit jedem Wort blasser. »Ich glaube nicht, dass die Ritter …«
    »Ja, ja, ja.« Arturo strich sich die taufeuchten Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Ich weiß, wir müssen die Ritter respektieren. Wir alle wissen, dass sie fechten können wie die Elfen und so viele Leben haben wie ein verfluchter Kobold. Auf dem Schlachtfeld sind sie unbezwingbar. Aber feiern
können sie nicht. Doch keine Sorge, wir werden das Lager weit genug entfernt von der Wiese aufschlagen.«
    »Ein Lager?«
    Arturo lächelte breit. Er hatte geahnt, dass er diese

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