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Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Titel: Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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mit dem Blutverlust zusammenhängen mochte. »In Tjureds Namen, dann binde die Wunde eben ab!«
    Der Primarch sah, wie Drustan sich den Gürtel eines Toten nahm, eine Schlaufe um seinen Oberschenkel legte, dann einen abgebrochenen Ladestock in die Schlaufe schob und drehte.
    Leon schrie auf. Drustan zerquetschte ihm fast das Bein, so stramm hatte er den Gürtel angezogen!
    »Jetzt blutet es nicht mehr.«
    Die Rolle als Magister gefällt ihm gut, dachte der Primarch abfällig. Aus der Nähe bemerkte er, dass die Flecken auf den weißen Gewändern seines Ordensbruders nicht Blut, sondern Rotwein waren. Das ließ sein Verhalten vorhin auf
der Wiese in einem neuen Licht erscheinen. Leon hatte sich schon gewundert … Jetzt schien Drustan nüchtern zu sein. War es Zufall gewesen, dass er den Elfen entdeckt hatte? Hatte sich dieser Idiot vor seiner Hochzeit sinnlos betrunken? Leon hatte solche Geschichten schon gehört. Männer, die heirateten, traten wohl des Öfteren nicht ganz nüchtern vor den Traualtar …
    Drustan bemerkte, wie er abschätzend betrachtet wurde. Er wandte sich ab.
    Gott lenkt, sagte sich Leon. Es gab keine Zufälle! Und der Orden brauchte Helden in seinen Reihen und keine Trottel. Ganz gleich, was wirklich geschehen war, es lag nun an ihm, wie man später von Drustan reden würde.
    Er klopfte dem Magister auf die Schulter. »Wenn du den verdammten Elfenspitzel in unserer Mitte nicht entdeckt hättest, Tjured allein weiß, was dann geschehen wäre. Gut gemacht! Du bist ein Held!«
    Drustan glotzte wie eine Kuh. »Aber ich …«
    »Nein, keine falsche Bescheidenheit, Bruder. Wir haben es allein dir zu verdanken, dass wir das Schlimmste abwenden konnten.«
    Der Primarch machte eine weit ausholende Geste, die das ganze Schlachtfeld umfasste. »Ich weiß nicht, was der Plan der Elfen war, aber ich weiß, dass wir sie vernichten werden. Ihre Überheblichkeit wird ihnen das Genick brechen. «
    Leon sah, wie Lilianne und Michelle mit den Reitern abrückten, um den Wald zu umgehen und den Angreifern den Rückzug in Richtung der Berge abzuschneiden.
    »Vom See her stoßen zwei Regimenter zu uns, Drustan. Ich weiß zwar nicht, was sie hier verloren haben und warum ich nicht davon unterrichtet wurde, dass man sie in Bewegung
gesetzt hat, aber jetzt sind sie ein Geschenk Gottes. Was glaubst du, wie viele Elfen hier sind?«
    Drustan blickte zum Wald, der hinter einem Rauchschleier verschwunden war. »Mehr als hundert können es wohl nicht sein.«
    Wieder fiel silberner Tod vom Himmel. Ein Arkebusier, der nur drei Schritt entfernt stand, brach zusammen. Ein blutiger Dorn ragte aus seinem Kinn. Binnen eines Lidschlags war er aus dem Leben gerissen worden.
    Leon blieb ruhig. Er vertraute auf Gott. An einem solchen Tag würde Tjured ihn nicht sterben lassen! Zufrieden sah er, dass auch Drustan unter Beschuss aufrecht stehen blieb. Solche Männer brauchte der Orden! Es wäre dumm, auf die Geschichte mit dem Wein zu sprechen zu kommen. »Ich glaube auch, dass dort im Wald nicht mehr als hundert Elfen stecken. Das heißt, wenn die Verstärkungen uns erreichen, können wir zusammen mit unseren Rittern und Novizen fast vierzig Kämpfer gegen jeweils einen Elfen stellen. Wir werden sie zermalmen, wie man eine lästige Mücke zerquetscht!« Leon rieb sich die wunde Stelle unter seinem zerstörten Auge. Er hatte lange von so einer Gelegenheit geträumt. Dieser Sieg würde den Ruf der Neuen Ritterschaft wiederherstellen! Die Verleumdungen über Liliannes letzte Schlacht in Drusna würden nach diesem Triumph bedeutungslos werden.
    Ein Reiter löste sich aus der Front der Truppen, die vom See her anrückten. Er trug das Weiß des Ordens. Der Kerl hielt sich schlecht im Sattel. Es musste Honoré sein! Seine Verletzung erlaubte ihm nicht, sich gerade zu halten, wenn er ritt.
    Leon schnaubte wütend. Das hätte er sich denken können. Natürlich war es Honoré gewesen, der die Truppen
hierher befohlen hatte. Er war der oberste Spitzel des Ordens. Wer außer ihm hätte über diesen Angriff im Voraus Bescheid wissen können? Und es lag auf der Hand, warum er das für sich behalten hatte. Er wollte als der Retter in verzweifelter Not auftreten.
    Leon empfing seinen Ordensbruder mit einem Lächeln. Dies war die Stunde der Helden. Alles Übrige hatte Zeit.
    »Ich bin froh, euch beide wohlauf zu sehen! Ihr wart also vorbereitet.«
    Drustan sah Leon verblüfft an.
    »Wovon sprichst du?«, fragte der Primarch kühl.
    »Letzte Nacht habe ich

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