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Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman

Titel: Die Albenmark: Elfenritter 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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glaube nicht, dass mir dieser Menschensohn etwas sagen könnte, was für mich von Bedeutung wäre.«
    Tiranu ließ seinen Rucksack von den Schultern gleiten und löste das längliche Stoffbündel, das seitlich daran festgeschnallt war. Er schlug den Stoff zurück, sodass Skanga das Wolfsrapier sehen konnte. »Ich muss wissen, woher er diese Waffe hatte.«
    Die Schamanin zuckte vor dem Anblick des Rapiers zurück. »Viel Blut vergossen hat diese Klinge. Auch Trollblut. Nimm sie fort. Ich will sie nicht sehen!«
    »Du weißt, wem sie gehört hat?«
    »Der Wölfin!«, zischte Skanga. »Der Mutter, die ihr eigenes Kind einem Wolfsrudel überlassen hat. Der kaltherzigen Jägerin. Der Todbringerin. Mein Volk hat viele Namen für sie.«
    »Ich muss sie finden!«
    »Und ich bin nicht traurig, dass sie seit fünf Sommern verschwunden ist.«
    »Aber willst du nicht auch Gewissheit haben?«
    Skanga schwieg eine Weile und spielte gedankenverloren
mit einem Knochenamulett. »Glaubst du, ein Mensch würde die Waffe der Wölfin besitzen, wenn sie noch lebte?«
    »Ein paar Menschlinge hätten sie niemals töten können!« Natürlich wusste Tiranu es besser. Er hatte in zu vielen Schlachten gekämpft, um sich etwas vormachen zu können.
    »Was willst du von Silwyna? Wenn du ehrlich bist, werde ich dir vielleicht helfen. Deine Mutter habe ich gemocht. Sie war ungewöhnlich für eine Elfe.«
    »Silwyna hat ein Menschenmädchen gesucht. Und ich glaube, sie hat es auch gefunden. Ollowain und seine Elfenritter warten auf Nachricht von ihr. Sie werden das Mädchen holen gehen, sobald sie wissen, wo sie zu finden ist. Seit fünf Sommern bereiten sie sich darauf vor. Der Schwertmeister hat die besten Ritter Albenmarks um sich geschart.« Tiranu stockte, zu groß war sein Zorn auf den Schwertmeister. »Auch ich sollte zu ihnen gehören! Er hat Krieger von meinen Schnittern zu sich berufen, die schlechter sind als ich. Ich gehöre dorthin. So viele Jahre kämpfe ich in Drusna. So viele Siege habe ich errungen. Mein Platz ist bei den Elfenrittern! Sie wollen mich demütigen. Ich müsste dort sein. Ich …«
    »Warum bedeutet es dir so viel?«
    »Ich bin wie sie! Sie haben kein Recht, mich auszuschließen. Sie …«
    Skanga lachte. »Wir beide wissen, dass du nicht wie sie bist. Keiner von ihnen wäre mit einem Menschenkopf in einem stinkenden Ledersack zu mir gekommen.«
    »Deshalb warten sie seit fünf Jahren! Und sie werden noch einmal fünf Jahre oder länger warten, wenn ich Silwyna nicht finde. Vielleicht bin ich wirklich nicht wie sie. Aber sie brauchen jemanden wie mich, auch wenn sie das in ihrer Überheblichkeit nicht einsehen mögen!«

    Skanga sagte nichts dazu. Sie sah ihn einfach nur mit ihren blinden Augen an, und er hatte das Gefühl, als könne sie bis tief in sein Herz hinein blicken.
    »Wirst du mir helfen?«, fragte Tiranu schließlich, als er ihr Schweigen nicht länger ertragen konnte.
    »Ja. Aber nicht, weil ich wünsche, dass du ein Elfenritter wirst. Vielleicht wirst du sie dazu zwingen können, dich in ihre Reihen aufzunehmen. Aber auch wenn dir das gelingt, wirst du nie wirklich zu ihnen gehören. Du bist Alathaias Sohn. Deshalb werden sie dich immer verachten und dich fürchten. Ich helfe dir, weil du all die Jahre geschwiegen hast. Weil nie jemand erfahren hat, dass ich deiner Mutter geholfen habe, die Drachen zurückzurufen und sie zu verändern. Ich werde dir nur dieses eine Mal helfen. Komme nie wieder hierher! Meine Schuld an dir wird nach diesem Tag beglichen sein, Tiranu.«
    Der Fürst nickte nur. Auch er hatte nicht vor, jemals wieder hierher zurückzukehren. Er war nur deshalb gekommen, weil er wusste, dass für das, worum er bat, die Macht eines Albensteins benötigt würde. Und er war sich nur allzu bewusst, dass Emerelle ihm niemals geholfen hätte, ganz gleich, wie sehr sie auf Nachricht von Silwyna wartete.
    Skanga holte zwischen den Dutzenden Amuletten einen unscheinbaren grauen Stein hervor. Die Krallenfinger ihrer Rechten umschlossen ihn fest, während sie die Linke auf den Menschenkopf legte.
    Ihre langen Nägel schnitten in das verbrannte Fleisch. Leise murmelte sie etwas. Tiranu verstand nur einzelne Worte. Doch er spürte die Macht, die sich in der engen Höhle sammelte. Jedes Härchen an seinem Leib richtete sich auf. Ihm war bewusst, in welchem Maße Skangas Magie die von den Alben geschaffene Ordnung der Welt verletzte.

    Es wurde kühler in der Höhle. Die Flammen des Feuers sanken in sich

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